Helmut Sakowski verlebte seine Kindheit in Thüringen. 1942 trat er der NSDAP bei.[1] 1943 wurde er nach Abschluss seiner Forstlehre Soldat und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung 1946 wurde er zunächst Hilfsförster, trat 1947 der SED bei[1] und lernte von 1947 bis 1949 auf der Fachschule für Forstwirtschaft in Stollberg den Beruf des Försters. Danach war er zwei Jahre im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft tätig. 1951 übernahm er die Leitung des Forstamtes in Salzwedel. 1958 ließ er sich als Revierförster nach Krumke bei Osterburg (Altmark) versetzen, weil er hoffte, in dieser Stellung mehr Zeit für seine schriftstellerische Arbeit zu haben.[2] Als er mit seinen Büchern erfolgreich wurde, gab er 1961 den Försterberuf auf und zog nach Mecklenburg. Neben seiner Schriftstellertätigkeit war er Abgeordneter im Kreistag Salzwedel, seit 1973 Mitglied im Zentralkomitee der SED, seit 1961 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste und ab 1968 Vizepräsident des Kulturbundes der DDR.[1]
Im Jahr 2005 starb Sakowski in seinem Haus in Wesenberg nach längerem Herzleiden im Alter von 81 Jahren.
Künstlerisches Schaffen
Sakowski reflektierte in seinen Werken vor allem das Leben der „einfachen“ Menschen. Während er in seinen in der DDR erschienenen Romanen und Erzählungen zumeist die jüngere Geschichte (der Kollektivierung der Landwirtschaft, die Entwicklung der LPGen) als Sujet bemüht, wird in dem nach der Wende erschienenen Hauptwerk, der Klevenow-Trilogie, die Entwicklung seiner mecklenburgischen Wahlheimat ab dem 19. Jahrhundert beleuchtet. Nach der Wende wandte er sich dann auch vermehrt dem Bereich der Kinder- und Jugendliteratur zu.
Sakowskis Stil ist dabei überaus humorvoll und lebensecht. Viele seiner Helden und „Nebenrollen“ haben reale Vorbilder, die meisten Lokalitäten seiner Romane und Erzählungen lassen sich geografisch verorten.
Wie ein Vogel im Schwarm (Deutschland 1990), unter der Regie von Lothar Bellag mit Käthe Reichel und anderen.
Literatur
Käte Kaewert: Prosa, Dramatik und Fernsehroman bei Helmut Sakowski. Univ. Diss., Berlin 1979.
Hans Joachim Nauschütz: Von Habenichten und Henkelpötten und einem neuen Bundesland. Zu Kinderbüchern von Helmut Sakowski. In: Beiträge Jugendliteratur und Medien, Weinheim, 48 (1996), Heft 3, S. 155–162.
Helga Korff-Edel: Übers Land mit Sakowski: Erinnerungen von Helga Korff-Edel. Steffen, Friedland 2009.
Gottfried Fischborn: Helmut Sakowski. In: Literatur der Deutschen Demokratischen Republik: Einzeldarstellungen, Band 1, Volk und Wissen, Berlin 1974, Lizenz-Nr. 203. 1000/73 LSV 8012.
Einzelnachweise
↑ abcGabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0.
↑Sakowski, Helmut in Michael Opitz und Michael Hoffmann (Hrsg.): Metzler Lexikon DDR-Literatur. Metzler, Stuttgart 2009.