Das Herder-Institut Riga – auch Herder-Hochschule Riga – wurde über die wissenschaftliche Herdergesellschaft gegründet. In der neuen Republik Lettland sollte es der (alten) deutschen Minderheit Hochschulkurse bieten.
Nach dem Lettischen Unabhängigkeitskrieg initiierte Wilhelm Klumberg den Bau des Instituts in Riga. Eröffnet wurde es am 15. September 1921 mit einer philosophisch-theologischen, einer germanistischen und einer naturkundlich-landwirtschaftlichen Fakultät. Zwar wurde die Hochschule 1927 vom Lettischen Parlament anerkannt, die Examen mussten aber teilweise an anderen Hochschulen abgelegt werden. Später wurde die Immatrikulation reichsdeutscher Studenten verboten. Klumberg wirkte dort (ab 1926 als Rektor) bis zur Auflösung im Jahre 1939, als alle Deutsch-Balten nach dem Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktausgesiedelt wurden.
Peter Wörster: Institutum Herderianum Rigense. Zur Geschichte des Herder-Instituts Riga. In: Baltica. Vierteljahresschrift für baltische Kultur. Heft 4/2006 [recte 2007], S. 3–21.