Der Ortsname dürfte keltischen Ursprungs sein. Eine römische Siedlung ist durch Funde zu vermuten. Austremoine, Missionar und erster Bischof der Auvergne, gründete hier Ende des 3. Jahrhunderts ein Kloster, die Keimzelle der heutigen Stadt. Diese wurde seit dem 19. Jahrhundert zum wirtschaftlichen und industriellen Zentrum im Allier-Tal, dominiert von der Aluminium-Herstellung und der Luftfahrtindustrie. Der Luftfahrtkonzern Pechiney-Rhénalu ist für Issoire und die Region der größte Arbeitgeber. Der Stadtkern um die romanische Kirche Saint-Austremoine hat sich sein historisches Flair erhalten.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Saint-Austremoine wurde um 1130 bis 1150 errichtet und ist der größte Bau der auvergnatischen Romanik. Er ist ein Beispiel für den kreuzförmigen Grundriss und den pyramidalen Aufbau. In den Religionskriegen 1575 stark beschädigt, wurde die Kirche im 19. Jahrhundert gründlich restauriert und besitzt wieder die beiden sich gegenüberstehenden Ost- und Westriegel mit dem dazwischen eingespannten 65 Meter langen Langhaus und dem Ostbau mit Chorumgang und davon ausstrahlenden Kapellen. Wiederaufgebaut wurden auch die beiden Türme. Beachtenswert sind die Verzierungen – Mosaiken wie Skulpturen – außen am Chorhaupt und die Kapitelle in Chor und Querhaus. Die Restaurierung des 19. Jahrhunderts hat sich durch Anatole Dauvergne bemüht, im Innenraum die Farbe wieder zu ihrem Recht kommen zu lassen. Diese Ausmalung mit Ornamenten in kräftigen Farben wurde jedoch ohne besondere Rücksicht auf romanische Stilprinzipien durchgeführt und verleiht dem Raum eher ein orientalisches Aussehen. In der dazu kontrastierenden schlichten Krypta steht eine filigrane Marienstatue. Der Kirchenpatron, dessen Reliquien sich dort befinden, ist ebenfalls mit einer Statue gewürdigt.
Uhrenturm Tour de l’Horloge mit Museum der Renaissance, darin das Atelier von Jean le Fier, der sich mit dem Problem der Zeitmessung beschäftigte
Centre Culturel Nicolas Pomel, ehemalige Benediktinerabtei, seit 1975 städtisches Kultur- und Ausstellungszentrum, 1702 bis 1724 an Stelle eines mittelalterlichenKlosters errichtet, ab 1792 Rathaus, ab 1802 Kaiserliches Kollegium
Centre d’Art Roman Georges Duby, Museum der Kunst der Romanik mit Kapitelsaal des ehemaligen Klosters
Place de la République mit den Renaissancegebäuden Maison à Arcades und Maison du Chancelier Duprat
Kapelle Sévigné Saint-Louis, neugotische Kapelle eines Pensionats (19. Jahrhundert)