Das JPL befindet sich heute auf einer 72 Hektar großen Fläche auf der Stadtgrenze von La Cañada Flintridge und Pasadena (Kalifornien). Im JPL arbeiten ungefähr 5500 Vollzeitangestellte und mehrere tausend weitere, bei Dienstleistern angestellte Personen. 2003 betrug das Budget fast 1,4 Milliarden US-Dollar.
Von Kármán überzeugte die US-Armee, ihn zu unterstützen. Die Armee bat das neu zusammengestellte Team, die deutsche V2-Rakete zu untersuchen, wobei zum ersten Mal der Name Jet Propulsion Laboratory (Jet Propulsion für Düsenantrieb) benutzt wurde. Diesen Namen erhielt die Forschungseinrichtung, um nach außen einen seriösen Eindruck zu erzielen, da damals die Beschäftigung mit Raketen als unseriös galt.
Basierend auf den Forschungsergebnissen des JPL entstand die Corporal-Rakete, die die Amerikaner ab 1955 in Dienst stellten und in Europa stationierten. Am 3. Dezember 1958 übernahm die zwei Monate vorher gegründete NASA das JPL vom Militär. Im Unterschied zu den anderen Zentren ist das JPL nicht Bestandteil der NASA, sondern nur der NASA angegliedert. JPL gehört zur Universität Caltech.[1]
Das JPL behielt seinen Namen, obwohl in der Folgezeit keine Forschungen an Düsenantrieben (Raketen) mehr durchgeführt wurden. Es entwickelte sich stattdessen zum weltweit führenden Zentrum für Raumsonden, ihrer Technologie und Planetenforschung. Jedoch erwächst dem JPL durch das Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University in letzter Zeit ernsthafte Konkurrenz.
Weltraumforschung
Am 31. Januar 1958 startete das JPL mit Explorer 1 den ersten Satelliten der USA. In den 1960ern startete das JPL die ersten Raumsonden zum Mond (Ranger) und Missionen zu anderen Planeten (Mariner). Am 14. Dezember 1962 flog Mariner 2 als erste Raumsonde an einem fremden Planeten (Venus) vorbei. 1976 wurde mit den Viking-Sonden zum ersten Mal auf dem Mars nach Leben gesucht. 1977 wurden Voyager 1 und Voyager 2 zu den äußeren Planeten gestartet. Im Oktober 1998 wurde mit Deep Space 1 eine Raumsonde mit Ionenantrieb und anderen neuen Technologien gestartet.
Des Weiteren wurden von JPL die sogenannten JPL-Folgen entwickelt. Dies sind spezielle Codefolgen, welche unter anderem in Weltraumanwendungen zur Entfernungsmessung eingesetzt werden und die Synchronisationszeiten bei Spread-Spectrum-Signalen verkürzen können. Weiterhin finden JPL-Folgen beim globalen Positionssystem (GPS) zur Übertragung des militärisch genutzten P/Y-Codes Anwendung.
Erderforschung
In den 1970ern zeigte das JPL, dass man mit den Instrumenten an Bord von Raumsonden auch die Erde untersuchen könnte, woraus die Seasat-Mission entstand.