Jewhen Hedeonowytsch Mohylewskyj (ukrainisch Євген Гедеонович Могилевський ; russisch Евгений Гедеонович Могилевский Jewgeni Gedeonowitsch Mogilewski , * 16. September 1945 in Odessa , Ukrainische SSR ; † 28. Januar 2023 [ 1] ) war ein ukrainischer klassischer Pianist und Klavierpädagoge .
Leben
Mohylewskyj erhielt Klavierunterricht durch seine Mutter, der Musikpädagogin Serafima Mogilewskaja ,[ 2] die ihn an der Stoljarski- Musikschule in Odessa unterrichtete. Ab 1963 studierte er am Moskauer Konservatorium Klavier in der Klasse von Heinrich Neuhaus , nach dessen Tod bei Stanislaw Neuhaus und später bei Jakow Sak . Nach einem Postgraduiertenstudium schloss er die Klavierausbildung ab und begann am Konservatorium 1972 zu unterrichten.
Mohylewskyj gewann 1964 den Concours Musical Reine Elisabeth in Brüssel,[ 3] erlangte internationale Bekanntheit und bekam 1966 in London die Harriet-Cohen -Medaille als Bester Künstler des Jahres. 1974 debütierte er in Deutschland. Mohylewskyj trat selten außerhalb der Sowjetunion auf,[ 4] Tonträgeraufnahmen blieben rar – er konzentrierte sich auf seine Lehrtätigkeit am Moskauer Konservatorium.
1987 war Mohylewskyj Juror des Concours Musical Reine Elisabeth , 1990 erhielt er den President’s Award der Universität Tel Aviv .[ 5] 1991 ließ sich Mohylewskyj in Belgien nieder,[ 6] konzertierte in den Vereinigten Staaten und lehrte ab 1992 am Königlichen Konservatorium Brüssel .[ 7] 1999 war er Solist des Konzerts zum Tag der deutschen Einheit im Konzerthaus am Gendarmenmarkt mit dem Berliner Sinfonie-Orchester unter dem Dirigat von Andrei Boreiko .[ 8]
Referenzstatus haben Mohylewskyjs Einspielung des 3. Klavierkonzerts von Rachmaninow mit der Moskauer Philharmonie unter Kirill Kondraschin aus dem Jahr 1964 und seine Aufnahme der Klaviersonate Nr. 8 op. 84 von Sergei Prokofjew 1977.[ 9]
Mohylewskyj war mit der russischen Klavierpädagogin Olga Roumschewitsch verheiratet und Vater der Pianisten Maxim und Alexander Mogilewski .[ 10]
Literatur
Film
The Winners. Dokumentarfilm (1999), 85 Min., Regisseur: Paul Cohen, Produktion: VPRO. Veröffentlicht von First Run Features am 20. Januar 1999 im Film Forum New York City.[ 11]
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Tod des Pianisten Evgueni Mogilevski. In: diapasonmag.fr. 1. Februar 2023, abgerufen am 1. Februar 2023 (französisch).
↑ Carsten Dürer: Serafima Mogilewskaja. Pianonews , April 2008, abgerufen am 1. Dezember 2018 .
↑ Philippe Dewolf: 1964, un Belge enfin dans le trio de tête. RTBF , 2. Mai 2016, abgerufen am 1. Dezember 2018 (französisch).
↑ Stephen Wigler: Mogilevsky, Blumfield and Cliburn. The Baltimore Sun , 12. Mai 1996, archiviert vom Original am 2. Dezember 2018 ; abgerufen am 2. Dezember 2018 (englisch).
↑ Honorary Degree Conferment Ceremony. Universität Tel Aviv , abgerufen am 2. Dezember 2018 (englisch).
↑ Olivier Bellamy: Martha Argerich. Die Löwin am Klavier. Bertelsmann, München 2011, ISBN 978-3-570-58023-3 . (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, englisch).
↑ Bernard Holland: Classical Music in Review. The New York Times , 27. Oktober 1992, abgerufen am 2. Dezember 2018 (englisch).
↑ v. J.: Ohne Schaumschlägerei. Die Welt , 5. Oktober 1999, abgerufen am 2. Dezember 2018 .
↑ Sylvio Lago Junior: Arte do Piano - Compositores & Intérpretes . Algol Editora. São Paulo 2007, ISBN 978-8-560-18702-7 . (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, portugiesisch)
↑ Leonid Gakkel: The Mogilevsky Dynasty. Mariinski-Theater , abgerufen am 1. Dezember 2018 (englisch).
↑ Stephen Holden : Film Review; Musicians Who Find Winning Isn't All. The New York Times , 20. Januar 1999, archiviert vom Original am 27. April 2018 ; abgerufen am 1. Februar 2023 (englisch).