Milberg wuchs in Sennestadt, heute ein Stadtteil von Bielefeld, auf einem Bauernhof auf. Neben der klassischen Landwirtschaft betrieben seine Eltern auch ein Kohle- und Holzgewerbe.[1] 1953 bis 1959 besuchte Milberg die Realschule, 1959 bis 1962 folgte eine Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der Gildemeister AG, unweit seines Heimathofes. 1962 bis 1965 absolvierte er ein Studium der Fertigungstechnik an der Staatlichen Ingenieurschule Bielefeld. 1966 bis 1969 folgte ein Studium der Fachrichtung Fertigungstechnik an der Technischen Universität Berlin als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. 1970 bis 1972 war er Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der Technischen Universität Berlin (Günter Spur). 1971 folgte die Promotion zum Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.) mit der Arbeit Analytische und experimentelle Untersuchungen zur Stabilitätsgrenze bei der Drehbearbeitung.[2]
1972 kehrte er als Leitender Angestellter zu Gildemeister zurück. Von 1978 bis 1981 war er dort Leiter des Geschäftsbereiches Automatische Drehmaschinen. 1981 folgte die Berufung zum Ordinarius für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften an der Technischen Universität München (Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften). 1986 gründete er die Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg Institut für Produktionstechnik GmbH (ifp consulting), seitdem ist er Gesellschafter eben dort. 1991 bis 1993 war er Dekan der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Universität München.
1993 schied Milberg vom Lehrstuhl und wechselte zur BMW AG, dort war er bis 1999 Mitglied des Vorstandes (verantwortlich für Produktion),[3] 1999 bis 2002 Vorstandsvorsitzender und vom Mai 2004 bis Mai 2015 Vorsitzender des Aufsichtsrates.
Joachim Milberg ist Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und hat die VDI-Arbeit ehrenamtlich unterstützt. Unter anderem war er Mitglied des Präsidiums und Vorsitzender des Beirats der VDI-Bezirksvereine von 1989 bis 1993.[6]
Mitglied des Gesellschafterausschusses der TÜV Süddeutschland Holding AG, München
Mitglied des Gesellschafterausschusses des ifp - Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg Institut für Produktion und Logistik GmbH & Co.KG (ifp consulting), Garching b. München
2001 General Pierre Nicolau Award der CIRP (College International pour la Recherche en Productique - Internationale Forschungsgemeinschaft fur Mechanische Produktionstechnik)[19]
Analytische und experimentelle Untersuchungen zur Stabilitätsgrenze bei der Drehbearbeitung.Dissertation. Techn. Univ., Berlin 1971.
als Hrsg.: Wettbewerbsfähigkeit durch Integration. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1988.
als Hrsg.: Wettbewerbsfaktor Zeit in Produktionsunternehmen. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1991.
als Hrsg.: Von CAD, CAM zu CIM. Verlag TÜV Rheinland/Köln 1992.
VDI-Gemeinschaftsausschuss CIM (Hrsg.) Obmann: J. Milberg: Rechnerintegrierte Konstruktion und Produktion. VDI-Verlag, Düsseldorf 1992.
Band 1: CIM Management.
Band 2: Integrierte Produktdatenverarbeitung.
Band 3: Auftragsabwicklung.
Band 4: Flexible Fertigung.
Band 5: Produktionslogistik.
Band 6: Kommunikations- und Datenbanktechnik.
Band 7: Qualitätssicherung.
Band 8: Flexible Montage.
als Hrsg.: Werkzeugmaschinen Grundlagen. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 1992.
mit G. Reinhart (Hrsg.): Unsere Stärken stärken - Der Weg zu Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherung. mi Verlag, Landberg 1994.
mit G. Reinhart (Hrsg.): Mit Schwung zum Aufschwung - Information, Inspiration, Innovation. mi Verlag, Landberg 1997.
mit G. Schuh (Hrsg.): Erfolg in Netzwerken. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 2002.
Literatur
Karl-Heinz Büschemann: Ein Mann für gewisse Jahre. Der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Milberg passt nicht zur verbreiteten Vorstellung von einem Industrieboss. In: Süddeutsche Zeitung. 13./14. Mai 2015, S. 18. (Online-Version)
↑Joachim Milberg: Analytische und experimentelle Untersuchungen zur Stabilitätsgrenze bei der Drehbearbeitung. (dnb.de [abgerufen am 28. Dezember 2021]).
↑Michael Machatschke: Mit Vollgas an die Spitze. In: Manager Magazin 7/2001. 22. Juni 2001, abgerufen am 12. November 2011.
↑VDI: Ehrungsdatenbank. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. August 2011; abgerufen am 13. Juli 2010.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vdi.de
↑Ehrung für Verdienste um Umweltschutz in Bayern: Geehrte Persönlichkeiten im Jahr 2002. Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juli 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.stmug.bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
↑Die Preisträger. SEW-EURODRIVE-Stiftung, abgerufen am 13. Juli 2010.
↑Die Gauß Medaille. BWG, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juni 2013; abgerufen am 30. April 2014.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bwg-nds.de
↑Preisträger. Arthur-Burkhardt-Stiftung, abgerufen am 13. Juli 2010.