Am 1. Januar 1587 trat er das Amt des Zweiten Hofpredigers in Dresden an, rückte 1588 zum Ersten Hofprediger auf und übernahm 1589, nach der Entlassung von Martin Mirus, die Stelle des Oberhofpredigers. Als solcher verfolgte er maßgeblich die Linie der Philippisten und unterstützte dabei maßgeblich den sächsischen Kanzler Nikolaus Krell.
So veranlasste er die Abschaffung der Exorzismusformel bei der Taufe und gab eine neue Ausgabe der Lutherbibel heraus, die auch calvinistische Elemente enthielt und als Krellbibel in die Geschichte eingegangen ist. Damit stieß er – besonders nach dem schnellen Tod von Christian I. von Sachsen – bei vielen Geistlichen und deren Gemeinden auf Widerstand. Daraufhin wurde er mit seinem Kollegen David Steinbach verhaftet und auf die Burg Stolpen gebracht. Dort blieb er ein halbes Jahr in Gewahrsam und wurde erst entlassen, als er seine Einwilligung unterschrieb, Sachsen zu verlassen. Auf Abraham Scultetus’ Empfehlung berief ihn Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz als Prediger nach Heidelberg. 1596 kam er als Erster Pastor der Stadtpfarrkirche St. Martin nach Amberg, wo er unter anderem als Kirchenrat bis zu seinem Lebensende wirkte.
1576 hatte er Martha Harder, der Tochter des Leipziger Theologen Wolfgang Harder, geheiratet. Aus dieser Ehe gingen zehn Söhne und drei Töchter hervor, von denen erstere fast sämtlich angesehene Stellungen erlangten.
Werke
Jubelfestpredigten, Amberg 1619
Auslegung über den 21. Psalm
2. predigten von Bedienung des Abendmahls mit dem Brodbrechen und anderen Christlichen Zeremonien, Herborn 1611
Leichenpredigt über Curfürst Friedrich IV, Basel 1613
Leichenpredigt über Christian I. Curfürst von Sachsen, 1595
Wolfgang Sommer: Die lutherischen Hofprediger in Dresden: Grundzüge ihrer Geschichte und Verkündigung im Kurfürstentum Sachsen. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08907-1, S. 101 f.