Er wuchs mit Deutsch und Spanisch auf und ist daneben mit dem alemannischen Dialekt seiner Schwarzwälder Heimat vertraut. Oliver machte sein Abitur am Robert-Gerwig-Gymnasium in Hausach und studierte danach Romanistik, Germanistik und Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seit den 1980er Jahren lebt er als freier Schriftsteller in seiner Heimatstadt Hausach, unterbrochen von Auslandsaufenthalten in der Schweiz, Spanien, Ägypten, Peru und den USA. Er schreibt in deutscher Sprache, veröffentlicht in Deutschland und sieht sich in der deutschsprachigen schriftstellerischen Tradition, thematisiert aber auch die andalusische Herkunft seiner Familie.[3]
Oliver verfasst Gedichte, Kurzprosa und Essays zu kulturpolitischen Themen. Er experimentiert mit seinen Gedichten auch spartenübergreifend und singt sie bei Lesungen teilweise.[4] Gedichte von ihm wurden im Sydney Opera House tänzerisch umgesetzt und er trat gemeinsam mit dem Rapper Doppel-U auf.[5]
Oliver ist Mitglied des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller und Kurator des 1998 von ihm ins Leben gerufenen Literaturfestes „Hausacher LeseLenz“.[6] Neben Lesungen von vielen international bekannten Schriftstellern bietet das Literaturfest „Schreib-, Mal- und Erzählwerkstätten sowie ein umfangreiches Begleitprogramm“[7] für Kinder und Jugendliche.
Gemeinsam mit dem Literaturhaus Stuttgart entwickelte er die „Schreibwerkstätten für Schulen“, die die Sprachsensibilität von Kindern und Jugendlichen fördern und ihr Verständnis für den Umgang mit Literatur erweitern sollen.[8][9] Aus seiner Arbeit und den daraus gewonnenen Erfahrungen entstand Olivers Buch Praxismaterial: Lyrisches Schreiben im Unterricht (2020).
Im Juli 2021 wurde ihm anlässlich seines 60. Geburtstags die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Hausach verliehen. Begründet wurde die Entscheidung mit den „unzählige[n] Stunden Kulturarbeit für die Region in den vergangenen Jahrzehnten“, mit denen Oliver Hausach und das Literaturfest „LeseLenz“ international bekannt gemacht habe.[10]
↑Marisa Siguan: José (Francisco Agüera) Oliver: Das andalusische Schwarzwalddorf als Möglichkeit. In: Thomas Borgard, Jörg Roche, Gesine Lenore Schiewer (Hrsg.): Tagungsakten zur ersten IFC-Konferenz 2014 (PDF; 1300 kB). LMU, München 2018, ISBN 978-3-95896-017-6, S. 70–79 (hier: 77).
↑Konstantin Kountouroyanis: José F. A. Oliver – Ein Autor zwischen den Sprach-Grenzen - Lesung im Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren. In: prag-aktuell.cz, 7. April 2017.