Das Kärntner Brillenschaf ist eine seit dem 18. Jahrhundert bekannte Haustierrasse aus Slowenien (ehemals Kaisertum Österreich). Seinen Namen hat es von den schwarz gefärbten Ringen um die Augen. Des Weiteren sind auch die Ohren von den Spitzen her schwarz gefärbt.
Das Brillenschaf existiert in zwei Hauptvarianten in Deutschland und Österreich. Beide zählen zu den gefährdeten Haustierrassen. Der deutsche Stamm ist stärker vom italienischen Bergamasca-Schaf beeinflusst, die österreichische Variante nur geringfügig. Das ehemalige Paduaner Schaf dürfte einen großen Einfluss gehabt haben. Unter dem Namen Seeländerschaf war das Kärntner Brillenschaf bis etwa 1938 sehr bekannt.
Eine verwandte Unterform ist das Villnösser Brillenschaf aus Südtirol.
Einige Organisationen kümmern sich intensiv um die Erhaltung, so in Österreich die Arche Austria (Verein zur Erhaltung seltener Nutztierrassen). Der österreichische Bestand geht auf etwa 17 weibliche und 5 männliche Linien zurück und dürfte derzeit (2005) wieder 1000 Tiere betragen.
In Deutschland kümmert sich die 1999 in Saaldorf gegründete Arbeitsgemeinschaft Brillenschaf um die Erhaltung dieser seltenen Rasse.
Das Kärntner Brillenschaf wurde 1984 von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ erklärt. Mit Stand 2022 ist die Schafrasse in der Kategorie I der Roten Liste als extrem gefährdet eingestuft. In Österreich beläuft sich der Bestand auf ca. 750 Schafe.[1]