Das Haufendorf Kačlehy befindet sich im Nordwesten der Javořická vrchovina in einer hügeligen Teichlandschaft des Naturparkes Česká Kanada. Der größte Teich ist mit 196 ha der östlich des Ortes gelegene drei Kilometer lange und vom Koštěnický potok gespeiste Kačležský rybník (Gatterschlägerteich). Die darin befindliche Insel ist ein Vogelschutzgebiet.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf am 13. Juni 1399 bei seiner Schenkung an das Spital Johannes des Täufers in Neuhaus, welches vom Deutschen Orden geleitet wurde. Gatterschlag entstand wahrscheinlich um 1300 als Köhlersiedlung. Im Urbar von Neuhaus 1613 sind 10 Bauern aufgeführt, von denen 9 deutsche Namen tragen. Matriken gibt es seit 1610 bei Oberbaumgarten. Bis 1918 gehören Wald (Maring) und Teich den Grafen Czernin. Bis zum Jahre 1842 war die Schreibweise „Gotterschlag“ geläufig, welcher sich von dem Ortsnamen „St. Katharina“ ableitete.[3]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges – der 27 Opfer unter den Ortsbewohnern forderte – wurden die im Münchener Abkommen an Deutschland übertragenen Territorien wieder der Tschechoslowakei zugeordnet. Gatterschlag und die umliegenden Orte wurden system- und zeitgleich ab 29. Mai 1945 von militanten Tschechen besetzt. Sie nahmen drei Geiseln und vertrieben am 30. Mai 1945 einen Teil der deutschen Ortsbevölkerung über die Grenze nach Österreich. Bis auf acht Personen wurden die restlichen Ortsbewohner am 4. Juni 1946 über das Lager Neuhaus nach Westdeutschland zwangsausgesiedelt.[5] Das Vermögen der deutschen Ortsbewohner wurde durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert, die katholische Kirche in der kommunistischen Äraenteignet. In Österreich konnten zehn Personen verbleiben, die anderen Vertriebenen wurden nach Deutschland weiter transferiert.[6]
Im Jahre 1964 wurde die Ortschaft ein Teil der Gemeinde Hospříz.
Siegel und Wappen
Die Ortschaft erhielt 1658 von ihrem Ortsherren Ferdinand Wilhelm Graf Slawata von Chlumec und Koschumberg das Recht ein Siegel zu führen. Es war genauso gestaltet wie das Siegel der Gemeinde Oberbaumgarten. Es zeigte einen aufrechtstehenden Bären, welcher in seinen Pranken einen Schild hält auf welchem deutlich drei Balken zu erkennen sind. Dies war das Stammwappen von Graf Slawata. Der einzige Unterschied war die Umschrift des Siegels, welche „S. Gotterschlager Gericht 1658“ lautete. Nach 1848 besaß die Ortschaft lediglich einen bildlosen Schriftstempel, der nach 1918 zweisprachig ausgefertigt war.
Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 1990, ISBN 3-927498-13-0, S. 10.
Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden. In den Heimatkreisen Neubistritz, Zlabings, Nikolsburg und Znaim. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 1992, ISBN 3-927498-16-5, S. 67.
Hartmut Boockmann: Der Deutsche Orden in der Deutschen Geschichte (= Kulturelle Arbeitshefte. 27, ZDB-ID 792653-4). 3. Auflage. Bund der Vertriebenen, Bonn 1995.
Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens. Band3: Die Geschichte der deutschen Südmährer von 1945 bis zur Gegenwart. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen an der Steige 2001, ISBN 3-927498-27-0, S.359 (Gatterschlag).
Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Der Kreis Neubistritz (Südböhmen) und das Zlabingser Ländchen von A bis Z. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen/Steige 2008, S. 51.
Literatur
Heinrich Tipp: Woher ich kam (1975)
Franz Schneider: Häusergeschichten von Gatterschlag Teil I / II (1995)
Franz Schneider: Ortschronik von Gatterschlag, Teil I / II
Laurenz Schoberl: Gatterschlag – Ortschronik
Weblinks
Commons: Kačlehy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens. Band 3. 2001, S. 359, 361, 573.
↑Brunhilde Scheuringer: Dreißig Jahre danach. Die Eingliederung der volksdeutschen Flüchtlinge und Vertriebenen in Österreich (= Abhandlungen zu Flüchtlingsfragen. 13). Braumüller, Wien 1983, ISBN 3-7003-0507-9 (Zugleich: Salzburg, Universität, Habilitations-Schrift, 1982).
↑Josef Bartoš, Jindřich Schulz, Miloš Trapl: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960. Band 9: Okresy Znojmo, Moravský Krumlov, Hustopeče, Mikulov. Profil, Ostrava 1984.