Gehring wurde 1998 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen und zählte zu den Mitbegründern des Landesverbandes der Grünen Jugend (GJ) in Nordrhein-Westfalen, deren Landesvorstand er von 1999 bis 2002, von 2000 bis 2002 als Sprecher, angehörte. Von 2002 bis 2006 gehörte er auch dem Landesvorstand des grünen Landesverbandes Nordrhein-Westfalen an. Von 2015 bis 2021 war er einer der beiden Vorsitzenden des Kreisverbandes Essen von Bündnis 90/Die Grünen.[3] Ferner ist er regelmäßig Delegierter zu Landes- und Bundesparteitagen (LDK/BDK) sowie im Bezirksverband Ruhr von Bündnis 90/Die Grünen.
Abgeordneter
Seit 2005 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages und ist jeweils über die Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Bundestag eingezogen.[4] Von 2005 bis 2011 war er Sprecher für Jugend- und Hochschulpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Von Juni 2011 bis September 2013 war er in der Fraktion Sprecher für Bildungs- und Hochschulpolitik. Seit Oktober 2013 ist Gehring Sprecher für Forschung, Wissenschaft und Hochschule. Er ist Obmann seiner Fraktion im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung und stellvertretendes Mitglied im Haushaltsausschuss sowie im Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Seit 2018 ist er zudem Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und im Kuratorium der Bundeszentrale für politische Bildung.[5] Darüber hinaus gehört er verschiedenen parlamentarischen Gremien und Gruppen an und ist stellvertretender Vorsitzender der Parlamentariergruppe für Zentralafrika sowie die Arabischsprachigen Staaten des Nahen und Mittleren Ostens.[6] Gehring ist im 20. Deutschen Bundestag Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung[7] und stellvertretendes Mitglied im Haushaltsausschuss.[8]
Gehrings Ausschussführung wurde kritisiert, als er 2022 eine Debatte zu geplanten Änderungen des Infektionsschutzgesetzes verhinderte. Mehrere Oppositionspolitiker kritisierten den „einmaligen Vorgang“, der eine Beschneidung parlamentarischer Rechte darstelle. Die Opposition kündigte eine Beschwerde beim Ältestenrat und eine „juristische Klärung“ des Falls an. Gehring äußerte sich zu den Vorwürfen und sagte, dass es seit Jahren gängige Praxis sei, die Abstimmung zu Top 5 nicht zu debattieren, damit Sitzungen handhabbar bleiben. Außerdem soll zwischen den Fraktionen einhellig vereinbart worden sein, dass der Schwerpunkt der Sitzung die Folgen des Ukraine-Krieges sein soll.[9]
Gehring und sein Parteikollege Rolf Fliß, dritter Bürgermeister von Essen,[10] wurden im Mai 2024 in Essen nach einer Parteiveranstaltung verbal angegriffen, Fliß auch körperlich.[11] Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen, da es Hinweise gegeben habe, dass der Angriff aufgrund der politischen Funktion von Fliß erfolgt sein könnte.[10]
Kai Gehring/Henrik Rubner (2020). Ein wichtiger Kompass in unruhigen Zeiten. Friedensforschung und die Empfehlungen des Wissenschaftsrates aus Perspektive der Politik. In: Zeitschrift für Friedens und Konfliktforschung, S. 167–178. doi:10.1007/s42597-020-00031-3
Kai Gehring (2009). Das Gesicht hinter den Tickermeldungen. Karl-Heinz Reith, in: Maybrit Illner/Hajo Schumacher (Hrsg.): Schmierfinken. Politiker über Journalisten. Wilhelm Heyne Verlag, S. 145–150.
↑Kai Gehring ist „auf politischer Montage“ in Berlin. In: WAZ / Der Westen. 28. Dezember 2012, abgerufen am 5. Oktober 2013: „Der Rüttenscheider Kai Gehring sitzt seit 2005 für die Grünen im Bundestag. Warum zu viel Streitkultur schadet und wie sich Bildung wandeln muss, erzählte er bei einem Spaziergang durch „seinen“ Stadtteil, in dem er seit neun Jahren zu Hause ist.“
↑Kai Gehring: Kai Gehring. (Bewerbung). In: Landesdelegiertenkonferenz Hagen 2012. Bündnis 90/Die Grünen NRW, 25. Oktober 2012, abgerufen am 5. Oktober 2013: „Biografie. 34 Jahre, Dipl.-Sozialwissenschaftler, Essener, gleichgeschlechtliche Partnerschaft; MdB seit 2005 …“