Die Urbevölkerung des Gebietes waren Samen. Seit Jahrhunderten leben auch Karelier und Pomoren im Gebiet.
Der Ort Kandalakscha war schon im 11. Jahrhundert bekannt. 1526 initiierte der russisch-orthodoxe Missionar Theodoret von Kola den Bau der Johannes-der-Täufer-Kirche, in der die Samen aus der Umgebung getauft wurden. 1548 gründete der Geistliche am gleichen Ort ein Kloster, das bis zum 17. Jahrhundert existierte.[2]
Um 1590 wurde der Ort von den Schweden geplündert und niedergebrannt, im Jahre 1855 wurde er während des Krimkriegs durch die Engländer zerstört.
Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt Kandalakscha einen Seehafen sowie einen Eisenbahnanschluss. Damit setzte hier die Industrialisierung ein: Anfang der 1930er-Jahre wurde in Kandalakscha das erste Wasserkraftwerk auf der Kola-Halbinsel sowie eine Maschinenfabrik erbaut.
1938 erhielt Kandalakscha die Stadtrechte.
Stadtzentrum von Kandalakscha
Allee der Freundschaft
Stadtgebiet (2011)
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1939
22.172
1959
38.222
1970
42.656
1979
45.430
1989
54.080
2002
40.564
2010
35.654
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft und Verkehr
Holzverarbeitung und Maschinenbau sind wichtige Wirtschaftszweige der Stadt, außerdem gibt es Aluminium- und Fischfabriken. Kandalakscha liegt an der Fernstraße M18 und besitzt einen Seehafen sowie sechs Wasserkraftwerke. Es hat außerdem einen Bahnhof an der Murmanbahn von Sankt Petersburg nach Murmansk.
Sehenswürdigkeiten
In Kandalakscha gibt es ein Denkmal für die Opfer der anglo-amerikanischen Intervention (1918–1920). Im nahegelegenen Dorf Kowda steht die Nikolai-Kirche, erbaut 1705. In der Umgebung der Stadt gibt es mit dem Kandalakschaer Sapowednik ein großes Vogelschutz-Naturreservat.
Persönlichkeiten
Kandalakscha gilt als wichtiger Wintersportort und unter anderem als Austragungsort für Wettbewerbe im Naturbahnrodeln. Aus diesem Grund stammen mehrere bekannte Naturbahnrodler von hier, darunter beispielsweise:
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)