Die Kathedrale Saint-Caprais liegt im Norden der Stadt Agen nahe dem Bahnhof und nur etwa einen Kilometer östlich der Garonne in einer Höhe von etwa 50 m.
Geschichte
Eine Kirche zu Ehren des heiligen Caprasius dürfte schon im 5. Jahrhundert existiert haben; sicher belegt ist ein Kirchenbau durch Gregor von Tours im 6. Jahrhundert. Im 12. Jahrhundert entstand eine romanischeKollegiatkirche, von der noch der Chorbereich und das Querschiff mit insgesamt fünf Apsiden erhalten sind. Für das Jahr 1561 sind Zerstörungen im Vorfeld der Hugenottenkriege belegt. In den ersten Jahren der Französischen Revolution diente der Bau als Lagerraum; er wurde erst im Jahr 1796 wieder kultischen Zwecken zugeführt. Nach der Zerstörung der alten Kathedrale St-Étienne wurde die Kirche im Jahr 1802 in den Rang einer Kathedrale erhoben.
Architektur
Zu unterscheiden sind im Wesentlichen zwei Bauphasen: Der Chorbereich mit der reich gestalteten Hauptapsis entstand in der Stilepoche der Romanik im 12. Jahrhundert, wohingegen das einschiffige und nur zwei Joche umfassende Langhaus der Stilepoche der Gotik zuzurechnen ist. Der im Winkel zwischen Langhaus und südlichem Querhausarm gelegene Glockenturm(clocher) stammt aus dem Jahr 1835.
Ausstattung
Beinahe die gesamte Kirche ist ausgemalt, wobei die mittelalterlichen Fugenmalereien wahrscheinlich im 19. Jahrhundert erneuert wurden. Besonders hervor stechen die Malereien in den Apsiden – es sind Werke des aus Toulouse stammenden Malers Jean-Louis Bézard aus den Jahren 1845 bis 1869. Zur sonstigen Ausstattung gehören ein Chorgestühl sowie zahlreiche Gemälde und Sakralgegenstände (siehe Anmerkung 1).
Orgeln
Die Hauptorgel wurde durch den OrgelbauerJean-Baptiste Stoltz ursprünglich für die Weltausstellung 1855 in Paris erbaut und 1858 in der Kathedrale von Agen aufgebaut. Das Instrument hat 45 Register auf drei Manualwerken und Pedal und steht unter Denkmalschutz. Die Trakturen sind mechanisch.[2]
I Positif C-g3
1.
Flûte
8’
2.
Bourdon
8’
3.
Gambe
8’
4.
Salicet
4’
5.
Prestant
4’
6.
Doublette
2’
7.
Quinte
22⁄3’
8.
Plein Jeu III
9.
Basson-Hautbois 0
8’
10.
Euphone
8’
11.
Trompette
8’
12.
Clairon
4’
II Grand Orgue C-g3
13.
Montre
16’
14.
Bourdon
16’
15.
Montre
08’
16.
Bourdon
08’
17.
Salicional
08’
18.
Prestant
04’
19.
Gambe
04’
20.
Doublette
02’
21.
Cornet V
22.
Fourniture III
23.
Cymbale II
24.
Bombarde
16’
25.
Trompette
08’
26.
Clairon
04’
III Récit expressif C-g3
27.
Quintaton
16’
28.
Flûte
08’
29.
Flûte harmonique
08’
30.
Bourdon
08’
31.
Gambe
08’
32.
Voix céleste
08’
33.
Flûte octaviante
04’
34.
Octavin
02’
35.
Basson-Hautbois
08’
36.
Voix Humaine
08’
37.
Cor Anglais
16’
38.
Trompette
08’
39.
Clairon
04’
Pédale C-f1
40.
Flûte
16
41.
Flûte
08’
42.
Flûte
04’
43.
Bombarde 0
16’
44.
Trompette
08’
45.
Clairon
04’
Die Chororgel wurde 1885 durch den Orgelbauer Jules Magen erbaut. Das Instrument hat 15 Register auf zwei Manualwerken und Pedal.