Kevin Sorbo wurde als Sohn eines Lehrers und einer Krankenschwester geboren und entstammt einer Familie lutherischer Konfession. Sein Vater war norwegischer Herkunft, während seine Mutter britisch-deutsche Wurzeln hatte. Sorbo besuchte die Minnesota State University Moorhead, an der er zunächst ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolvierte. Um das Studium zu finanzieren, begann er nebenbei als Model und Werbedarsteller zu arbeiten.[1] Damit legte er den Grundstein für seine spätere Schauspielkarriere. Bis Anfang der 1990er Jahre trat Sorbo in rund 150 Werbespots auf. Ein Höhepunkt aus dieser Zeit war ein Werbespot für einen Whiskey-Hersteller: hier prägte der Schauspieler den Satz „Das ist kein Jim Beam“.
1986 wurde Sorbo erstmals für eine Rolle in einer richtigen Fernsehserie besetzt und trat in einer Episode der SeifenoperCalifornia Clan auf. Es folgten Gastauftritte in weiteren Serien, darunter Der Polizeichef und Mord ist ihr Hobby. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre sprach Sorbo außerdem für den Part des Superman in der Actionserie Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark vor und bekam beinahe den Zuschlag. In letzter Minute entschieden sich die Produzenten der Serie jedoch dazu, die Rolle mit Dean Cain zu besetzen.[2] 1994 verkörperte Sorbo eine Rolle in dem Thriller Der Mord der unschuldigen Kinder, die gleichzeitig sein Filmdebüt darstellte.
Seinen endgültigen Durchbruch hatte Sorbo Mitte der 1990er Jahre mit der Rolle des Hercules. Zunächst verkörperte er den griechischen Göttersohn und Volkshelden 1994 in insgesamt fünf verschiedenen Fernsehfilmen. Ab 1995 schloss sich dann die gleichnamige Fernsehserie an, in der Sorbo wiederum in der Hauptrolle des Hercules zu sehen war. Die von Sam Raimi mitproduzierte und in Neuseeland gedrehte Fantasyserie endete 1999 nach insgesamt sechs Staffeln, da Sorbo, der sich zukünftig anderen Projekten widmen wollte, kein Interesse an einer weiteren Vertragsverlängerung hatte.[3] Auch in der Schwesterserie Xena – Die Kriegerprinzessin trat Sorbo in Gastauftritten als Hercules auf.
Neben seiner Paraderolle als griechischer Halbgott gab es für Sorbo bis zur Jahrtausendwende nicht viele andere erfolgreiche beziehungsweise bekanntheitsfördernde Rollen. 1997 konnte er mit dem Part des Kull in dem gleichnamigen Fantasyfilm erstmals die Hauptrolle in einer Kinoproduktion übernehmen. Der Film war allerdings nicht sehr erfolgreich und erschien in vielen Ländern direkt auf Video. Einen weiteren Erfolg konnte Sorbo ab 2000 mit der Science-Fiction-Serie Andromeda verbuchen, in der er die Hauptfigur des Raumschiffkapitäns Dylan Hunt verkörperte, der nach dreihundert Jahren Gefangenschaft im Ereignishorizont eines schwarzen Loches erwacht und versucht, die Ordnung in der chaotischen Galaxie wiederherzustellen. Diese Rolle spielte er über fünf Jahre lang in insgesamt 110 Episoden.
In den Jahren danach spielte Sorbo verstärkt in diversen Direct-to-Video-Produktionen, von denen die meisten eher mäßig erfolgreich waren. Darunter fallen unter anderem die Walking Tall-Fortsetzungen (2007) sowie später die Mythica-Reihe (2014–2016). Im Kino sah man ihn 2008 in der von den Filmkritikern völlig zerrissenen Filmparodie Meine Frau, die Spartaner und ich. 2010 spielte er die männliche Hauptrolle in dem Filmdrama What If … Ein himmlischer Plan. Daneben war er auch weiterhin in Fernsehproduktionen zu sehen; so hatte er im Laufe der Zeit unter anderem Gastauftritte in namhaften Serien wie Two and a Half Men, O.C., California und Hawaii Five-0.
Neben seiner Arbeit als Schauspieler, war Sorbo auch wiederholt als Regisseur tätig. Zunächst inszenierte er in den Jahren 1996 und 1997 zwei Folgen der Serie Hercules. 2017 folgte der Spielfilm Let There Be Light, 2019 veröffentlichte er Miracle in East Texas. Bei beiden übernahm er auch die Hauptrolle. 2022 stellte er die Fortsetzung von Left Behind (2014), Left Behind: Rise of the Antichrist, fertig. Die Story setzt rund sechs Monate nach dem Ende des ersten Films ein. Auch hier übernahm Sorbo die Hauptrolle. Der Film wurde auf dem Marché du film im Jahr 2022 uraufgeführt.[4]
Privates und Sonstiges
Am 5. Januar 1998 heiratete er die Schauspielerin Sam Jenkins. Das Paar hat drei Kinder.
Er ist Vorsitzender und Pressesprecher von „A World Fit For Kids“, einer evangelikalen Organisation, die versucht, mithilfe von Ratgebern Großstadtkindern durch Religion, Schule, Fitness und Sport eine positive Lebenseinstellung zu vermitteln.
Sorbo steht politisch rechts. Er sympathisierte am 6. Januar 2021 deutlich mit den das Kapitol der Vereinigten Staaten stürmenden Anhängern des US-Präsidenten Donald Trump und verbreitete anschließend die Falschinformation, dass der Sturm durch die als Trump-Unterstützer verkleidete Antifa erfolgt sei.[5]