Die Kleine Laber ist ab der Einmündung des Altensdorfer Bachs bei Hebramsdorf in der Gemeinde Neufahrn in Niederbayern bis zur Mündung in die Große Laber bei Wallmühle in der Gemeinde Atting ein Gewässer zweiter Ordnung.[4]
Der Name Laber rührt höchstwahrscheinlich von „labara“ her, was in der Sprache der mitteleuropäischen Kelten so viel wie „die Schwatzende, Rauschende“ bedeutete.[5]Albrecht Greule hält zudem noch eine andere Herleitung über indogermanisch*lab- für „schlaff herabhängen“ (vgl. altirisch lobur für „schwach“) für möglich und sieht im Benennungsmotiv das sehr schwache Gefälle.[6] Eine weitere Herkunft des Namens könnte auch auf den bairischen Begriff „lap“ (träge, langsam, faul)[7] zurückgehen, dies ebenso in Bezug auf die langsame Strömung des Gewässers. Es gibt zahlreiche weitere Flüsse mit dem Namensbestandteil Laber: z. B. Weiße Laber, Schwarze Laber, Große Laber.
Für ebendiese Flüsse herrschte lange Jahre Uneinigkeit über die Schreibweise Laaber oder Laber, bis sich Sprachwissenschaftler 2002 einigten, den Namen aufgrund des keltischen Ursprungswortes mit nur einem „a“ zu schreiben. Die alte Schreibweise findet sich aber noch in Ortsnamen wie Laaber oder Rottenburg an der Laaber.[8]
Ursprünglich mündete die Kleine Laaber bei Landstorf in der heutigen Gemeinde Aholfing direkt bei Flusskilometer 2333,6 in die Donau (⊙48.9149512.514).
Der Verlauf von Großer und Kleiner Laaber wurden im Zuge des Donauausbaus auf den heutigen Verlauf geändert.
Liste einer Auswahl von Zuflüssen von der Quelle zur Mündung. Längen und Einzugsgebiete nach der amtlichen Gewässerkarte.[1]. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
Bibelsbach, von rechts auf etwa 436 m ü. NHN bei Hohenthann-Altenburg, mit Asbach 5,4 km und 10,9 km²
Gambach, von rechts auf etwa 426 m ü. NHN vor Hohenthann-Laber
Moosbach, von rechts auf etwa 421 m ü. NHN nach Hohenthann-Andermannsdorf
Steinerbach, von links auf etwa 416 m ü. NHN bei Rottenburg an der Laaber-Inkofen, mit Otterbach 5,6 km und 9,6 km²
Steinbach, von links auf etwa 413 m ü. NHN nach Inkofen
Roniger Bach, von links auf etwa 411 m ü. NHN in Neufahrn in Niederbayern-Hebramsdorf, 6,0 km und 18,6 km²
Tamischbach, von rechts auf etwa 404 m ü. NHN bei der Aumühle von Neufahrn in Niederbayern-Hebramsdorf
Schaltdorfer Bach, von links auf etwa 400 m ü. NHN bei Neufahrn in Niederbayern-Winklsaß, 4,5 km und 12,1 km²
Goldbach, von rechts auf etwa 396 m ü. NHN bei der Aumühle von Neufahrn in Niederbayern, 16,3 km und 53,8 km²
Moosgraben, von links auf etwa 393 m ü. NHN nach der Moosmühle von Neufahrn in Niederbayern
Neuburger Graben, nach Unterdükerung auf etwa 391 m ü. NHN zuletzt von rechts gegenüber der Winklmühle von Mallersdorf-Pfaffenberg
Kerscheckgraben, von links auf etwa 390 m ü. NHN vor Mallersdorf-Pfaffenberg-Oberlindhardt
Haselbach, von links auf etwa 387 m ü. NHN vor der Waschmühle von Mallersdorf-Pfaffenberg, 5,6 km und 16,5 km²
Riedbach oder Alte Laber, von links auf etwa 371 m ü. NHN nach Mallersdorf-Pfaffenberg-Steinkirchen; Altarm
Grafentraubach, von links auf etwa 368 m ü. NHN bei Laberweinting-Reichermühle, mit Holztraubach 7,6 km und 19,9 km²
Bayerbacher Bach, von rechts auf etwa 363 m ü. NHN gegenüber Laberweinting-Habelsbach, 16,4 km und 75,1 km²
Altbach, von rechts in den rechten Flussarm auf etwa 351 m ü. NHN nahe Geiselhöring-Lohmühle, mit Rotfurtgraben 11,6 km und 25,9 km²
Kohlbach, von rechts auf etwa 342 m ü. NHN nach der Kohlbachmühle von Geiselhöring, mit Oberlauf Eiglfurter Bach 7,9 km und 29,4 km²
Eibach, von rechts auf etwa 342 m ü. NHN vor Geiselhöring-Hirschling, 2,9 km und 4,5 km²
Kaltes Wasserl, von links auf etwa 337 m ü. NHN nach der Weidmühle von Geiselhöring
Blähgraben, von links auf etwa 321 m ü. NHN bei Rain; Altarm
Kleine Laber (Untere Au)
Durch die Verlegung der Mündung der Großen Laber im Zusammenhang mit dem Bau der Staustufe Straubing wurde ein Abschnitt der Kleinen Laber zwischen deren ursprünglicher Mündung in die Donau und der „Kreuzung“ mit der verlegten Großen Laber vom Rest des Flusses abgetrennt. Im Norden wurde die historische Mündung durch den Seitendeich der Staustufe verschlossen, von Westen her wurde über ein altes Grabensystem die im Norden verlaufende Alte Laber, das Altwasser der Großen Laber, hydraulisch mit diesem Abschnitt verbunden, der im Süden nun über ein Schöpfwerk in die Große Laber entwässert wird. Dieser Flussabschnitt trägt die Gewässerkennzahl 156929 und wird in amtlichen Unterlagen mit Kleine Laber (Untere Au) bezeichnet.[10]
↑Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, Seite 148.
↑Johann Jakob Egli: Nomina geographica. Sprach- und Sacherklärung von 42000 geographischen Namen aller Erdräume. Friedrich Brandstetter, 2. Aufl. Leipzig 1893, S. 519 (zu Laber, Labara, Lebraha und Lapara)