Geologisch gesehen liegt der Kobernaußerwald im so genannten Molassebecken und ist ein Rest der zuletzt angelagerten Vorlandmolasse.
Im Zentrum des Kobernaußerwaldes liegt der Waldanteil bei etwa 90 %; zusammen mit dem Hausruckwald ist er eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteleuropas. Der Kobernaußerwald besteht vorwiegend aus Nadelhölzern (ca. 80 %), wobei die Fichte mit ca. 75 % den bedeutend größten Teil einnimmt.
Bis 1779 war das Gebiet ein Teil von Bayern und es wurde als Höhnhart-Forst bezeichnet. Mit dem Frieden von Teschen wurde der Bayerische Erbfolgekrieg beendet, das Gebiet kam zu Oberösterreich und ging in österreichisches Staatseigentum über.
1853 wurden die zahlreichen Servitutsrechte weitgehend abgelöst. Dadurch gingen im Kobernaußerwald rund 4400 ha Wald in Privateigentum über. Bis 1874 wurde der gesamte Kobernaußerwald zur Staatsentschuldung an Privateigentümer verkauft. 1940 wurde der Kobernaußerwald den Reichsforsten des Deutschen Reiches eingegliedert. Das Eigentum und die Verwaltung des Kobernaußerwaldes wurden 1949 der Republik Österreich (den Österreichischen Bundesforsten) übertragen.
Aktuell ist der Wald großteils in Privatbesitz.
Name
Der Name des Kobernaußerwaldes (kommt von dem Gemeindeteil Kobernaußen von Lohnsburg am Kobernaußerwald) ist einer der Ortsnamen in Oberösterreich mit romanischer Wurzel, der noch aus der Zeit stammt, als das Gebiet zur römischen Provinz Noricum ripense gehörte, bzw. wurde er von der verbliebenen weiter romanisch sprechenden Bevölkerung tradiert. Darin steckt das lateinische Wort caverna, für Höhle.
Auch rund um den Kobernaußerwald gibt es einige Orte mit romanischen Namen, etwa Gurten bei Ried (curtina = kleiner Hof), Plain bei Pöndorf (plana = flaches Feld), Gampern (campus = Feld) oder der Irrsee, der auf einen Romanen mit dem Namen Ursus (der Bär) zurückgeht. Daneben gibt es germanische Ortsnamen, die auf verbliebene alpenromanische Siedlungen hindeuten, wie Straßwalchen oder Walchen bei St. Georgen im Attergau.
Bevölkerung
Besonders in den am Nordrand des Kobernaußerwald liegenden Ortschaften bildeten sich aufgrund der geografischen Lage und Abgeschiedenheit zu den jeweiligen Gemeindehauptorten eigene Gemeinschaften. Noch immer werden die Bewohner der direkt am Kobernaußerwald liegenden Dörfer in den Gemeinden Lohnsburg, Mettmach und Waldzell als "Wallner" (sprich: Woina) bezeichnet.[1]
Aber auch die Gemeinden Maria Schmolln (Wallfahrtsort) und Sankt Johann am Walde sind dafür bekannt, dass sich dort aufgrund der Abgelegenheit ganz eigene Brauchtume entwickelten beziehungsweise halten konnten, die anderswo längst in Vergessenheit geraten sind.
Amt der oö Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Raumeinheit Hausruck und Kobernaußerwald (= Natur und Landschaft. Leitbilder für Oberösterreich. Band25). Lochen/Linz 2007 (zobodat.at [PDF; 4,5MB]).
Fachliteratur:
Kurt Kriso: Der Kobernaußerwald unter dem Einfluss des Menschen. Eine waldgeschichtliche Studie. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. 106. Band. Linz 1961, S.269–338 (269–338 S., zobodat.at [PDF; 6,4MB] mit Übersicht V. Chronologische Übersicht zur Geschichte des Kobernaußerwaldes und seines Vorlandes. S. 332 ff/PDF S. 66 ff).
W. Lohberger: Grundwasseruntersuchung Kobernaußerwald 1985/86. Linz 1985 (Bericht).
Harald Wimmer: Umweltgeohydrologie und Hydrogeochemie des Kobernaußerwaldes und seiner Umrahmung. Diss. Univ. Salzburg. Salzburg 1990.