Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 51 Dörfer, 93 Weiler und ein Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist Chikal.[2]
Der überwiegende Teil der Gemeinde ist Teil des Sahel, während der äußerste Norden zur Übergangszone zwischen Sahel und Sahara und der äußerste Süden zur Übergangszone zwischen Sahel und Sudan gerechnet werden. Durch Kourfeye Centre verläuft das Trockental Dallol Bosso.[3]
Geschichte
Kourfeye Centre ist nach den Kurfeyawa benannt, einer Untergruppe der Hausa, die Ende des 18. Jahrhunderts in das Gebiet zogen. Die Kurfeyawa lebten zuvor in Dörfern nördlich von Tahoua, die sie aufgrund ständiger Bedrohungen durch die Tuareg sowie möglicherweise wegen schlechter klimatischer Bedingungen aufgeben mussten. Während des 19. Jahrhunderts lebten die Kurfeyawa in zunächst voneinander unabhängigen neuen Dörfern und vermischten sich mit der schon länger ansässigen Bevölkerung.[4] Im Jahr 1901, zu Beginn der französischen Kolonialherrschaft, wurden die Dörfer im Kanton Kourfey zusammengefasst,[5] dessen südöstlicher Teil seit einer landesweiten Verwaltungsreform 2002 die Landgemeinde Kourfeye Centre bildet.
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 66.855 Einwohner, die in 8802 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 44.290 in 5879 Haushalten.[6]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 4917 Einwohner in 688 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 4317 in 572 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 4963 in 739 Haushalten.[7]
In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Kurfeyawa und Arawa.[8]
Politik
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 18 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 7 AMEN-AMIN, 6 PNDS-Tarayya, 3 RDP-Jama’a, 1 MPR-Jamhuriya und 1 RANAA.[9]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 42 Dörfern in der Gemeinde.[1]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Agropastoralismus betrieben wird.[10] Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort Chikal sowie in den Siedlungen Injer und Itchiguine vorhanden.[11] Der CEG Chikal ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[12] Beim Centre de Formation aux Métiers de Chikal (CFM Chikal) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[13]
Persönlichkeiten
Tahirou Guimba (* 1952), Manager und Politiker, Bürgermeister von Kourfeye Centre
Literatur
Boubé Gado: Processus d’intronisation dans le canton du Kurfey. Rapport de mission du 22 au 23 décembre 1974 à Filingué. Institut de Recherches en Sciences Humaines (IRSH), Niamey 1974.
Malam Kiari Barma: Analyse de revenu des ménages ruraux, typologie des exploitations agricoles, analyse globale et quantitative des éléments de ce dans les communes de Kourfèye (Filingué) et Gothèye (Téra). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2006.
Abdoulaye Serki: Etude sur le mariage traditionnel et son évolution à Filingué Kourfey. Mémoire de fin d’études. Institut National des Arts et de la Culture, Bamako 1983.
↑Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
↑Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou: Monographie de la région de Tillabéri. (PDF) Institut National de la Statistique, République du Niger, Oktober 2016, S. 19, archiviert vom Original am 28. Dezember 2021; abgerufen am 17. Januar 2022 (französisch, Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
↑Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S.101–102.
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.229–232 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
↑Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr.32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
↑Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
↑Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
↑Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 95, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).