Die Stadt liegt im ehemaligen Westpreußen, südlich der Städte Malbork (Marienburg) und Kwidzyn (Marienwerder), etwa 25 Kilometer nordöstlich von Toruń (Thorn).
Geschichte
Am 5. August 1222 beurkundet Konrad, Herzog in Masowien und Kujawien, dass er dem ersten Bischof von Preußen, Christian, für die Erlaubnis, welcher dieser den nach Preußen bestimmten Kreuzfahrern zum Wiederaufbau der Burg Culmen (Kulm) erteilt, einen Teil des Kulmer Landes verliehen habe, darunter unter anderem auch die ehemalige Burg Grudenz und das Dorf Kowalewo, alle im Osten des Kulmer Landes gelegen.[1][2] Seit 1231 gehörte der Ort zum Deutschordensstaat. Im Jahr 1269 war bereits eine Ordensburg vorhanden.[3] Wann genau der Ort Stadtrecht erhielt, ist nicht gesichert, 1275 besaß Schönsee Stadtrecht. 1278 wurde Schönsee Sitz einer Kommende.[4] Die Stadt wurde in dieser Zeit mehrfach angegriffen, konnte sich aber stets erfolgreich verteidigen. So versuchten 1273 die Pruzzen, 1330 Władysław I. Ellenlang und 1422 Władysław II. Jagiełło, den Ort einzunehmen. Die Ordensburg Schönsee gehörte zu den bedeutendsten Schlössern des Deutschen Ordens im Kulmer Land.[5]
1815 kam Schönsee durch den Wiener Kongress bis 1920 wieder an Preußen. 1833 verlor Schönsee sein Stadtrecht und erhielt es 1873 (nach anderen Quellen erst 1929) wieder. 1871 erfolgte der Anschluss an das Schienennetz, und zum 1. November 1900 erfolgte der Anschluss an das Telefonnetz, Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1883 gegründet. 1907 kam es in der katholischen Schule nach dem Vorbild des Wreschener Schulstreiks zu einem Streik von Schülern, die von ihren Eltern angehalten worden waren, nicht am deutschsprachigen Religionsunterricht teilzunehmen. Der Streik wurde von der preußischen Verwaltung mit harten Sanktionen beendet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte am 23. Januar 1945 die Rote Armee die Region. Soweit deutsche Bewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben.
Nachfolgend die graphische Darstellung der Einwohnerentwicklung.[9]
Politik
Wappen
Das heutige Wappen geht zurück auf das Wappen des Komturs im 14. Jahrhundert. Es zeigt einen Fisch sowie darüber zwei Sterne und einen Mond. Die Sterne sind vermutlich religiöse Symbole.[10]
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche, errichtet zwischen 1286 und 1300
Rest der Burganlage aus dem 13. Jahrhundert
Wirtschaft und Infrastruktur
Am 31. Dezember 2007 waren in der Stadt Kowalewo Pomorskie 593 Menschen arbeitslos gemeldet.[11] Dies war ein Rückgang von 458 im Vergleich zu 2005.[12]
Durch Kowalewo Pomorskie führt die Landesstraße 15 (droga krajowa 15). Im Süden führt sie nach etwa 25 Kilometern nach Toruń, im Nord-Osten nach 35 Kilometern durch Brodnica. Von Ost nach West führt die Wojewodschaftsstraße 554 (droga wojewódzka nr 554) durch die Stadt. Diese mündet nach etwa acht Kilometern bei dem Dorf Orzechowo in die Wojewodschaftsstraße 551. Im Osten führt die 554 nach zehn Kilometern durch Golub-Dobrzyń.
↑Max Perlbach: Preußische Regesten bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts. In: Altpreußische Monatsschrift. Band 11, Königsberg i. Pr. 1874, S. 1–32, insbesondere S. 18–20.
↑Max Toeppen: Historisch-comparative Geographie Preussens. Gotha 1858, S. 9.
↑Johannes Voigt: Geschichte Preußens von den ältesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens. Band 3: Die Zeit vom Frieden 1249 bis zur Unterwerfung der Preußen 1283. Königsberg 1828, S. 297; Textarchiv – Internet Archive.
↑Johannes Voigt: Namen-Codex der deutschen Ordens-Beamten, Hochmeister, Landmeister, Großgebietiger, Komture, Vögte, Pfleger, Hochmeister-Kompane, Kreuzfahrer und Söldner-Hauptleute in Preußen. Königsberg 1843, S. 52–53; Textarchiv – Internet Archive.
↑E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868, S. 182–183, Nr. 120; Textarchiv – Internet Archive.
↑Michael Rademacher: Dan_briesen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900