Das Kruckenkreuz ist ein elementares graphisches Symbol.[1] Die ältesten Nachweise finden sich in der jüngeren Steinzeit in Felsritzungen, etwa als gespitztes Kreuz mit einem Bogen geschnitten als anthropomorphe Figur bei La Coruña, Nordspanien, datiert um 2500 v. Chr.[2], dann in China, in der Antike und in lateinamerikanischen Kulturen. Es wird daneben auch mit allgemeinen Sonnensymbolen in Zusammenhang gebracht.[3]
Hammerkreuz bezieht sich auch auf stark geendte Formen germanischer Funde, die auch ähnlich einem Prankenkreuz ausgeführt sind. Kruckenkreuz beschreibt die Form einer Krücke.
Seine erste offizielle Einführung geht auf Bundeskanzler Ignaz Seipel zurück, der für das Große Ehrenzeichen der Ersten Republik Österreich die Kruckenkreuzform wählte. Ab 1924 wurde es auf seine Veranlassung auch auf der Rückseite der österreichischen 200-Kronen, ab 1925 der 2-Groschen- und ab 1931 der 5-Groschen-Münzen geprägt.
Für das Kruckenkreuz steht eine Unicode-Glyphe zur Verfügung, und zwar ☩ U+2629 (9769) CROSS OF JERUSALEM (als „Jerusalemkreuz“ bezeichnet: Im englischen Raum werden die beiden Namen manchmal gleichgesetzt) im Unicode-Block Verschiedene Symbole.[6]
Siehe auch
Jerusalemkreuz, ein Kreuz mit vier griechischen Kreuzen, dessen Hauptkreuz manchmal ein Kruckenkreuz ist
Prankenkreuz, ein Kreuz mit sich nach außen verbreiternden Kreuzenden
↑Inge Schwarz-Winklhofer, Hans Biedermann (Hrsg.): Das Buch der Zeichen und Symbole. Verlag für Sammler, Graz 1972, ISBN 3-85365-011-2.
↑Inge Schwarz-Winklhofer, Hans Biedermann (Hrsg.): Das Buch der Zeichen und Symbole. Verlag für Sammler, Graz 1972, ISBN 3-85365-011-2, Ur- und Frühgeschichte, S.14, Nr. 30.
↑Inge Schwarz-Winklhofer, Hans Biedermann (Hrsg.): Das Buch der Zeichen und Symbole. Verlag für Sammler, Graz 1972, ISBN 3-85365-011-2, Christliche Symbole, S.84, Nr. 362, 363 (Ein koptisches und ein gnostisches Sonnensymbol, beide bestehend aus doppelten Kruckenkreuzen bzw. Nägeln mit zentralem Kreis).