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Krupp-Roller


Krupp-Roller
Krupp
Hersteller Krupp
Produktionszeitraum 1919 bis 1922
Klasse Motorroller
Motordaten
Einzylinder-Viertaktmotor
Hubraum (cm³) 191
Leistung (kW/PS) 1,75 bei 2.600/min
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 35
Radstand (mm) 920
Maße (L × B × H, mm): 1300 (L)
Leergewicht (kg) 59,5

Der Krupp-Roller gilt als einer der ersten Motorroller in Deutschland und ist ein Zweirad mit Frontantrieb. Er wurde von den Fried. Krupp Motoren- und Kraftwagenfabriken ab 1919 in Lizenz hergestellt.[1]

Geschichte und Technik

Der amerikanische Hersteller Autoped Company of America, New York, stellte den ursprünglich als Kinderroller gedachten Roller von 1915 bis 1921 her. Ein US-Patent für das „self propelled vehicle“ erhielt Arthur Hugo Cecil Gibson am 25. Juli 1916.[2] Für den stehenden, von Joseph Merkel konstruierten Einzylinder-Viertaktmotor mit 155 cm³ Hubraum wurde eine Leistung von 1,5 PS angegeben. Der Motor war links am 10-Zoll-Vorderrad angebracht; mit der klappbaren Lenkstange konnte gebremst und gekuppelt werden. Wurde die Lenkstange nach vorne gedrückt, kuppelte der Motor ein. Durch Drehen des Gasgriffs setzte sich der Roller in Bewegung. Um auszukuppeln und die Bandbremse zu betätigen, wurde die Lenkstange nach hinten gezogen.[3]

Der Autoped wurde in verschiedenen Versionen in Lizenz gebaut. Die Imperial Motor Industries in London lieferte nach dem Ersten Weltkrieg den Scooter mit 162-cm³-Motor, in Deutschland wurde der Roller von Krupp als Motorläufer mit 191-cm³-Motor und Sattel angeboten, und eine deutlich verbesserte Version entstand von ČAS ab 1921 in der Tschechoslowakei.[4][5]

Krupp-Roller

Der Krupp-Roller unterschied sich vom lizenzierten Autoped insbesondere durch die zusätzliche Ausstattung mit einem Sitz und einem PS mehr Fahrleistung.[6] Die Verkaufszahlen des Krupp-Rollers hielten sich in Grenzen, die Zeit für Roller war noch nicht gekommen.[7] Alfried Krupp fuhr eines der wenigen Exemplare.[8]

Commons: Krupp-Roller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erwin Tragatsch: Motorräder – Deutschland, Österreich, Tschechoslowakei, 1894–1971, 2. Auflage. Motorbuch Verlag. Stuttgart (1971), ISBN 3-87943-213-9, S. 191.
  2. Patent US1192515A: Self-propelled vehicle. Angemeldet am 24. Dezember 1915, veröffentlicht am 25. Juli 1916, Anmelder: Auto Ped Company of America, Erfinder: Arthur Hugo Cecil Gibson.
  3. Hugo Wilson: Das Lexikon vom Motorrad. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-01719-9, S. 22.
  4. S. Ewald, G. Murrer: Enzyklopädie des Motorrads. Weltbild Verlag 1999, ISBN 3-86047-142-2, S. 39
  5. CAS (1921)
  6. Katja Iken: Urahn der E-Scooter floppte schon vor 100 Jahren. In: Spiegel Online. 6. September 2019, abgerufen am 7. September 2019.
  7. S. Ewald, G. Murrer: Enzyklopädie des Motorrads. Weltbild Verlag 1999, ISBN 3-86047-142-2, S. 294.
  8. Der Spiegel 49/1955, S. 24.
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