Der 46,2 Zentimeter hohe[1] Wagen besteht aus einer viereckigen, durchbrochenen Grundplatte mit vier Speichenrädern. Zentral auf dem Wagen steht eine etwa 32 Zentimeter hohe weibliche Gestalt, die mit erhobenen Händen einen schalenförmigen Gegenstand trägt. Neben ihr wird die Schale durch zwei scherenförmige Stützen gehalten. Auf der Schale ruht ein nahezu halbkugeliger Kessel, der von einem durchbrochenen Rand mit schneckenförmiger Verzierung abgeschlossen wird. Neben der Kesselträgerin stehen zahlreiche weitere Figuren in Form von stehenden und berittenen Menschen sowie pferde- und hirschähnlichen Tieren. Die dargestellte Szene wird als Opferszene interpretiert. Der Wagen diente vermutlich als Kultobjekt, zur Aufnahme von Trankopfern.
Der Strettweger Opferwagen wurde 2009 restauriert und steht im Original im Archäologiemuseum Schloss Eggenberg, Teil des Universalmuseums Joanneum in Graz. Eine Kopie ist im Museum Murtal in Judenburg ausgestellt. Der Versicherungswert beträgt 50 Millionen Euro.
Im Jahr 2012 wurden im Bereich des Fundortes weitere Grabungen gestartet und es konnte auch ein weiteres Fürstengrab gefunden werden.
Literatur
Markus Egg: Neues zum Fürstengrab von Strettweg. 1991.
Markus Egg, Gerhard Stawinoga: Das hallstattzeitliche Fürstengrab von Strettweg bei Judenburg in der Obersteiermark. Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte. In Verbindung mit dem Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, Graz. Habelt, Bonn 1996, ISBN 3-88467-036-0.
Robert Fürhacker, Daniel Modl: Der Kultwagen von Strettweg – Eine Objektbiographie. Restaurierung und Rezeption einer archäologischen Ikone. (= Schild von Steier. Beiheft 11.) Universalmuseum Joanneum, Graz 2021, ISBN 978-3-903179-32-5, ISSN2078-0141.