Im Jahre 1947 qualifizierte er sich im ZonenturnierHilversum durch seinen geteilten 2. Platz für das Interzonenturnier, wo er 1948 in Saltsjöbaden Platz 17 (unter 20 Teilnehmern) belegte. Nochmals qualifizierte er sich durch seinen Sieg im Zonenturnier 1951 in Marienbad und Prag für das Interzonenturnier 1952 in Saltsjöbaden, bei dem er den geteilten 11. bis 13. Platz erreichte. Im Jahre 1955 nahm er am Interzonenturnier in Göteborg teil und kam auf den geteilten 10. bis 11. Platz. Im Jahre 1957 gewann er das Zonenturnier in Dublin mit 14,5 Punkten aus 17 Partien. Beim Interzonenturnier 1958 in Portorož verpasste er auf Platz 7 mit 11,5 Punkten aus 20 Partien nur knapp die Qualifikation für das Kandidatenturnier.
Pachman nahm von 1952 bis 1966 an allen acht Schacholympiaden mit der Tschechoslowakei teil und spielte bei der Schacholympiade 1976 in Haifa für Deutschland.[2]
Er nahm an drei Mannschaftseuropameisterschaften teil, 1957 und 1961 für die Tschechoslowakei, 1977 für Deutschland. Mit der tschechoslowakischen Mannschaft erreichte er 1957 den dritten Platz, in der Einzelwertung gewann er 1977 am fünften Brett.[3]
Von 1985 bis 1989 unterrichtete er am Schachgymnasium Altensteig. Zeitweise spielte er in der Oberliga für Thallichtenberg. In der Saison 1995/96 spielte er in der 1. Bundesliga für den SK Passau. In der tschechischen Extraliga spielte er von 1992 bis 1997 für den ŠK Vyšehrad[8], mit dem er auch am European Club Cup 1992 teilnahm.[9]
Er gehörte zu den wenigen Schachspielern, die eine ausgeglichene Bilanz gegen Bobby Fischer aufzuweisen hatten: zwei Siege, zwei Niederlagen und vier Unentschieden.
Ursprünglich war Pachman überzeugter Marxist, wurde aber später zum Dissidenten und zum bekennenden Katholiken. Bereits 1940 geriet er wegen einer Studentendemonstration in Haft. Wegen seines regimekritischen Verhaltens während des Prager Frühlings wurde er im August 1969 für anderthalb Jahre inhaftiert. Im Januar 1972 wurde er erneut zu einer Haftstrafe verurteilt, durfte aber nach Vermittlung durch den Weltschachbund FIDE in den Westen ausreisen und ließ sich in Deutschland nieder. Am 21. Oktober 1975 erhielt er die deutsche Staatsangehörigkeit, seitdem schrieb er seinen Namen Pachmann. Er engagierte sich politisch für Franz Josef Strauß, Hans Filbinger und zeitweise für die Konservative Aktion.
Wegen seiner antikommunistischen Einstellung wurden Turniere, an denen er teilnahm, von sowjetischen Spielern boykottiert. Sein Club, die Solinger SG 1868, tolerierte das. Pachman wurde gebeten, auf seine Teilnahme am Turnier 1974 in Solingen zu verzichten.[11] Daraufhin holte ihn Hartmut Röseler, der stellvertretende Bürgermeister und Volksbildungsstadtrat von Berlin-Charlottenburg, 1974 nach Berlin. Er gründete die „Freie Gesellschaft zur Förderung der Freundschaft mit den Völkern der Tschechoslowakei“, die u. a. für Mitglieder der Charta 77 dringend benötigte Medikamente in die ČSSR schmuggelte. Luděk Pachman war Vorsitzender, Hartmut Röseler stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft. Ende 1989 wurde er in Tschechien rehabilitiert. Daraufhin kehrte er bis 1998 in seine Heimat zurück, danach gab er die tschechische Staatsangehörigkeit auf und übersiedelte endgültig nach Deutschland.
Pachman publizierte einige Dutzend Studien, vorwiegend in jungen Jahren.
Privat
Er war seit dem 6. September 1946 mit Eugenie (1925–2011) verheiratet. Er lebte zuletzt in Hutthurm bei Passau. Seine Grabstätte befindet sich aber in Straßkirchen bei Passau, wo er auch einige Jahre gelebt hat. Pachman hatte einen sechs Jahre älteren Bruder, den bekannten SchachkomponistenVladimír Pachman.
Publikationen
Der Titelkampf. Fischer - Spasskij. Rau-Verlag, Düsseldorf und Kempten 1972.
Jetzt kann ich sprechen. Ein Tatsachenbericht. Rau-Verlag, Düsseldorf 1973.
Gott läßt sich nicht verbannen. Herder-Verlag, Freiburg i.Br. 1974.
Checkmate in Prague: memoirs. Faber and Faber, London 1975. ISBN 0-571-10395-2.
Laßt die Hoffnung nicht sterben! Herder-Verlag, Freiburg 1976. ISBN 3-451-07549-0.
Zug um Zug. Ein Leben zwischen Schach und Politik. Herder-Verlag, Freiburg i.Br. 1982.