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Ludwig Hirsch

Ludwig Hirsch, 2008
Ludwig Hirsch, 2008
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[1][2]
Dunkelgraue Lieder
 AT515.03.1979(59 Wo.)
Komm, großer schwarzer Vogel
 AT515.10.1979(28 Wo.)
Zartbitter
 DE3729.12.1980(11 Wo.)
 AT215.11.1980(22 Wo.)
Bis zum Himmel hoch
 DE3805.04.1982(7 Wo.)
 AT301.03.1982(18 Wo.)
Bis ins Herz
 DE3516.05.1983(9 Wo.)
 AT201.04.1983(22 Wo.)
Traurige Indianer – Unfreundliche Kellner
 AT515.10.1984(14 Wo.)
Landluft
 AT901.04.1986(8 Wo.)
Liebestoll
 AT1515.05.1988(4 Wo.)
In meiner Sprache
 AT7 
Gold
Gold
31.03.1991(14 Wo.)
Sternderl schaun
 AT8 
Gold
Gold
08.12.1991(13 Wo.)
Gottlieb – Live
 AT915.11.1992(13 Wo.)
Tierisch
 AT1429.10.1995(9 Wo.)
Dunkelgrau – Live!
 AT1817.10.1999(5 Wo.)
Perlen
 AT5 
Gold
Gold
01.12.2002(28 Wo.)
Ausgewählte Lieder
 AT3412.12.2004(8 Wo.)
In Ewigkeit Damen
 AT426.05.2006(12 Wo.)
Das Beste von Ludwig Hirsch
 AT7 
Gold
Gold
02.12.2011(19 Wo.)
Die größten Hits aus 20 Jahren
 AT1009.12.2011(8 Wo.)
Zum letzten Mal – live
 AT6 
Gold
Gold
23.11.2012(13 Wo.)
Austropop-Legenden
 AT4204.09.2015(1 Wo.)
Himmelblau & Dunkelgrau
 AT511.03.2016(17 Wo.)
Der Hirsch im Beserlpark
 AT915.10.2024(1 Wo.)
Singles[1]
Gel’, du magst mi
 AT101.05.1983(14 Wo.)
Marmor, Stein und Eisen bricht
 AT615.04.1984(10 Wo.)
Tante Marie
 AT3001.01.1985(2 Wo.)
Die Omama
 AT6109.12.2011(1 Wo.)
Komm großer schwarzer Vogel
 AT3509.12.2011(1 Wo.)
Ludwig Hirsch bei einem Konzert, 2010

Ludwig Gustav[3] Hirsch (* 28. Februar 1946 in Weinberg/Buch-St. Magdalena, Steiermark; † 24. November 2011 in Wien-Ottakring[4]) war ein österreichischer Liedermacher und Schauspieler.

Leben, Ausbildung, Karriere

Ludwig Hirsch wurde als Sohn eines Arztes in der Oststeiermark geboren, wuchs in Wien-Leopoldstadt auf und studierte nach seiner Schulzeit Grafik an der Hochschule für angewandte Kunst, besuchte jedoch dann die Schauspielschule Krauss in Wien. Er debütierte 1973 am Stadttheater Regensburg. Danach stand er in Wuppertal und am Thalia Theater in Hamburg auf der Bühne.[5] Von 1975 bis 1979 war Ludwig Hirsch Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt in Wien.

1978 begann er mit seinem Debütalbum Dunkelgraue Lieder seine Karriere als Liedermacher mit kritischen, makaber-morbiden Texten. Der Sender Ö3 verbot, sein Lied Komm, großer schwarzer Vogel wegen der morbiden und unheimlichen Atmosphäre nach 22 Uhr zu spielen – aus Angst, dass Hörer Selbstmord begehen könnten.[6] Hirsch war ein bedeutender Vertreter des Austropop. In einigen seiner Werke zeigte er sich aber auch als moderner Interpret des „klassischen“ Wiener Liedguts (etwa des 1834 entstandenen „Hobellieds“).

1991 und 1992 spielte Hirsch mit Band vor insgesamt mehr als 200.000 Zuschauern viele seiner bekanntesten Lieder, eingebettet in eine Rahmenhandlung. Oft ging Ludwig Hirsch allerdings auch nur mit seinem Gitarristen Johann M. Bertl auf Tournee. 2004 trat er auf dem Festival Songs an einem Sommerabend auf.

Sein Studioalbum Perlen erreichte in Österreich Goldstatus. Für dieses Album erhielt er den Amadeus Austrian Music Award. Ein neues Album erschien im Mai 2006 mit dem Namen In Ewigkeit Damen. Darauf sang er den Titel Rebekka und ich gemeinsam mit Rebekka Bakken. Er moderierte außerdem die Radiosendung Siesta beim österreichischen Rundfunksender Ö3.

Ludwig Hirsch war ab 1977 mit der Schauspielerin Cornelia Köndgen verheiratet. Sie haben einen gemeinsamen Sohn.[7]

Am 24. November 2011 nahm sich Ludwig Hirsch auf dem Gelände der Klinik Ottakring (damals Wilhelminenspital) das Leben. Er hatte Lungenkrebs und befand sich wegen einer Lungenentzündung im Spital.[8][9] Zwei Wochen später platzierte sich sein Lied Komm großer schwarzer Vogel, das sich thematisch mit dem Todeswunsch eines todkranken Menschen, der auf den Tod wartet, auseinandersetzt, in den österreichischen Charts.

Hirsch erhielt ein ehrenhalber gewidmetes Grab der Stadt Wien auf dem Gersthofer Friedhof (Gruppe 2, Reihe 6, Nr. 59). Am 8. September 2017 wurde in Wien-Leopoldstadt der Ludwig-Hirsch-Platz nach ihm benannt.[10]

Stil

Bekannt wurde Ludwig Hirsch insbesondere durch seine bissig-sarkastischen Texte, die er auf eine charakteristische Weise oft mit einer romantisch-melancholisch anmutenden Melodik kombinierte. Mit diesem Stil des Antagonismus zwischen Text und Musik verschaffte er der inhaltlichen Aussage vieler seiner Lieder eine verschärfende Brisanz.

Trivia

2018 interpretierte der Wiener Liedermacher Voodoo Jürgens auf einer ausgedehnten Tour durch Deutschland und Österreich Lieder von Ludwig Hirsch. Das Projekt erhielt viel Zuspruch und feierte seinen Höhepunkt im ausverkauften Wiener Konzerthaus.[11]

Ehrungen und Auszeichnungen

Bibliografie

Kinder- und Jugendliteratur

Lieder und Texte

  • Ich hab’s wollen wissen. Lieder, Bilder, Texte. Heyne, München 1983, ISBN 3-453-01830-3.
  • Ich weiß es nicht, wohin die Engel fliegen …. Lieder und Texte. Seifert, Wien 2010, ISBN 978-3-902406-78-1.

Diskografie

Studio- und Live-Alben

  • 1978: Dunkelgraue Lieder
  • 1979: Komm, großer schwarzer Vogel
  • 1980: Zartbitter
  • 1982: Bis zum Himmel hoch
  • 1983: Bis ins Herz
  • 1984: 6 (Traurige Indianer – Unfreundliche Kellner)
  • 1986: Landluft
  • 1988: Liebestoll
  • 1991: In meiner Sprache
  • 1992: Gottlieb (Live)
  • 1995: Tierisch
  • 1999: Dunkelgrau (Live)
  • 2002: Perlen
  • 2006: In Ewigkeit Damen
  • 2008: Gottlieb Live (DVD)
  • 2009: Ludwig Hirsch liest Weihnachtsgeschichten (gesprochen)
  • 2010: Geschichten von Till Eulenspiegel (gesprochen)
  • 2011: Ludwig Hirsch liest Ludwig Hirsch (gesprochen)
  • 2012: Zum letzten Mal – live (Live)

Best-of und Kompilationen

  • 1979: Liederbuchedition
  • 1983: Gel’, du magst mi (Best-of)
  • 1989: Glanzlichter (Kompilation)
  • 1991: Sternderl schaun (Kompilation)
  • 1993: Liederbuch (Kompilation)
  • 1994: Liebeslieder (Kompilation)
  • 1996: Liedermacher Edition (Kompilation)
  • 1998: Master Series (Kompilation)
  • 2004: Ausgewählte Lieder
  • 2016: Himmelblau & Dunkelgrau – die ultimative Liedersammlung (3 CDs)

Singles

  • 1983: Gel’, du magst mi (7″-Single)
  • 1983: Häng net auf (7″-Single)
  • 1984: Marmor, Stein und Eisen bricht (7″-Single)
  • 1984: Tante Marie (7″-Single)
  • 1986: Die Gelse (7″-Single)
  • 1986: Alles Paletti (7″-Single)
  • 1991: Nelli (7″-Single)
  • 1991: Sternderl schauen (7″-Single)

Filmografie (Auswahl)

Literatur

Quellen

  1. a b Chartquellen: Österreich Deutschland
  2. Auszeichnungen für Musikverkäufe: AT
  3. Artikel aus „Die Welt“ vom 24. November 2011
  4. ORF: Ludwig Hirsch ist tot. 24. November 2011.
  5. Nürnberger Nachrichten vom 25. November 2011, Seite 6: Sänger dunkelgrauer Lieder
  6. „Großer schwarzer Vogel“ hatte Spielverbot. In: heute.at. 24. November 2011, abgerufen am 11. April 2020.
  7. Kapitel Der Turm; Moritz – der Sohn in: Bertl-Köndgen-Zahradnik: I lieg am Ruckn. Erinnerungen an Ludwig Hirsch. Ueberreuter, Wien 2016, ISBN 978-3-8000-7650-5.
  8. Michael Frank: Ein dunkelgraues Rätsel bis zum Schluss. In: sueddeutsche.de. 25. November 2011, abgerufen am 29. Februar 2020.
  9. Der tragische Tod des Sängers Ludwig Hirsch. In: welt.de. 24. November 2011, abgerufen am 29. Februar 2020.
  10. leopoldstadt.spoe.wien: SPÖ Antrag umgesetzt!@1@2Vorlage:Toter Link/leopoldstadt.spoe.wien (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Der Standard: Voodoo Jürgens singt Ludwig Hirsch.
  12. Philatelie-Shop der Österreichischen Post AG: Austropop 2. Wert Ludwig Hirsch. Aufgerufen am 24. November 2011.
  13. Ehrung für Ludwig Hirsch und Adi Hirschal. Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26. September 2001.
  14. Der Standard: Ludwig Hirsch erhält Goldenen Rathausmann. Aufgerufen am 28. Juni 2011.
  15. Amadeus Austrian Music Awards 2012: Die Gewinner (Memento vom 25. Februar 2013 im Internet Archive). 1. Mai 2012.
Commons: Ludwig Hirsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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