Am 16. Januar 1906 verübte sie am Bahnhof von Borissoglebsk ein Attentat auf den Vizegouverneur von Tambow, Gawriil Nikolajewitsch Luschenowski, der am 10. Februar 1906 an den Folgen des Anschlags starb.[1] Spiridonowa wurde bei dem Anschlag gefasst und zwei Monate später zum Tode verurteilt. Wegen ihrer schlechten Gesundheit wurde die Strafe in eine Zuchthausstrafe umgewandelt, die sie in Sibirien verbüßen musste. Im Zuge einer Generalamnestie nach der Februarrevolution 1917 wurde sie freigelassen.
Spiridonowa wurde kurz nach dem Einmarsch der Deutschen 1941 zusammen mit dem bulgarischen Bolschewiken und Revolutionär Christian Rakowski sowie anderen im Medwedow-Wald bei Orjolerschossen.
Dietrich Geyer schrieb in der Zeit: „Ihre Briefe aus dem Kerker, abgedruckt in der liberalen Presse, stilisierten die intelligente, schöne Gymnasiastin zu einer unbeugsamen Märtyrerin, die von verrohten Bewachern geschlagen, ja womöglich sogar vergewaltigt worden war – Verbrechen, die nach Vergeltung schrien.“[3]
Literatur
V. M. Lavrov: Marija Spiridonova: terroristka i zhertva terrora. Povestvovanie v dokumentach. Moskva Archeograficeskij tsentr 1996
Isaac Nachman Steinberg: Maria Spiridonova in strijd met tsaar en sowjet. Vertaald en bewerkt door T. Jelgersma. Arnhem, Van Loghum Slaterus, 1936.