Maximilian Friedrich Weyhe wuchs in Poppelsdorf bei Bonn und Brühl auf und wurde von seinem Onkel Peter Joseph Lenne d. Ä. (Vater von Peter Joseph Lenné) von 1789 bis 1792 in Bonn zum Gärtnergesellen ausgebildet. Nach Studienaufenthalten in München und Wien (bei Franz Boos) sowie mehreren Reisen ins Ausland (unter anderem nach England) war er von 1801 bis 1803 Botanischer Gärtner und Lehrer für Botanik an der Centralschule des Département de la Roer am Botanischen Garten von Köln und wechselte 1804 als Hofgärtner nach Düsseldorf und wohnte im Hofgärtnerhaus. 1826 wurde er zum Königlichen Gartenbauinspektor ernannt, 1833 zum Königlichen Gartendirektor. Bis zu seinem Tode blieb er dort in Anstellung.
Zahlreiche Gartenanlagen im Rheinland zeigen seine Handschrift. Düsseldorf verdankt ihm das bis heute stadtbildprägende System aus Parks und Promenaden auf dem Terrain der früheren Stadtbefestigung, insbesondere die Anlage und Erweiterung des kurfürstlichen Hofgartens. Weyhe gehörte zu den Gartenarchitekten, die den neuen englischen Gartenstil anwendeten. In diesen Landschaftsparks strebte man danach, eine Art idealisierter Natur zu schaffen, durch die die Parks möglichst vorteilhaft in die Landschaft eingebunden wurden. Insgesamt dürfte Weyhe weit über 100 Gartenanlagen geplant haben oder auf deren Gestaltung Einfluss ausgeübt haben.
Weyhe hat keine gartentheoretischen Abhandlungen verfasst, war aber botanisch sehr bewandert und veröffentlichte ab 1821 mit anderen Autoren die Plantae officinales, eine Buchreihe über Arzneipflanzen (sie wurde später fortgesetzt und abgeschlossen von Theodor Friedrich Ludwig Nees von Esenbeck). Diese stellt die erste lithografisch illustrierte Veröffentlichung über Medizinalpflanzen dar.
1804 heiratete Weyhe Wilhelmine Sophie Esch (1780–1846), die drei Söhne und sechs Töchter zur Welt brachte. Der älteste Sohn, Joseph Clemens Weyhe (1807–1871), wurde sein Nachfolger als Gartenbaudirektor. Eine Tochter heiratete den Maler Wilhelm Volkhart, welcher 1842 sein Porträt gemalt hatte.
Weyhe verstarb kurz nach dem Tod seiner Frau am 25. Oktober 1846 und wurde auf dem von ihm 1816 erweiterten und verschönerten Golzheimer Friedhof bestattet. Wenige Jahre später wurde ihm zu Ehren ein Denkmal, ein Werk des Kölner Bildhauers Karl Hoffmann (1816–1872), im Hofgarten errichtet.
Krefeld: Bei vielen der aus herrschaftlichem Besitz in den Besitz von Industriellen übergegangenen Anlagen zeigt sich deutlich der Einfluss Weyhes, der für etliche dieser Gärten und Parks verantwortlich zeichnet: die Parks von Burg Linn, des Greiffenhorstschlösschens sowie die der Häuser Schönhausen, Sollbrüggen und Neuenhofen.
Plantae officinales oder Sammlung officineller Pflanzen. Mit 552 kolorierten Lithographien von A. Henry, Beschreibungen von M. F. Weyhe, J. W. Wolter und P. W. Funke. Fortgesetzt (ab 1823) von Th. Fr. L. Nees v. Esenbeck. 4 Bände. Tafelbände unter dem Titel: Plantae medicinales oder Sammlung offizineller Pflanzen. Lithographischen Anstalt Arnz, Düsseldorf (1821-)1833.
Literatur
nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet
Margaret Ritter: Biographien europäischer Gartenkünstler: Maximilian Friedrich Weyhe (1775–1846). Gartendirektor in Düsseldorf in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In: Stadt u. Grün, Heft 3, 2000, S. 186–191.
Margaret Ritter: Maximilian Friedrich Weyhe (1775–1846). Sein Lebenswerk und die Gartenkunst seiner Zeit. Dissertation, Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart, 2001
Margaret Ritter: Maximilian Friedrich Weyhe (1775–1846). Ein Leben für die Gartenkunst. (=Quellen und Forschungen zur Geschichte des Niederrheins, hrsg. v. Düsseldorfer Geschichtsverein, Band 7 zugleich Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Düsseldorf, Band 13) Droste Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-3054-5.
Helmut Schildt: Maximilian Friedrich Weyhe und seine Parkanlagen. Triltsch Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7998-0050-6
Carsten Seick: Studien zu landschaftlichen Gärten und Parks in Westfalen-Lippe unter besonderer Berücksichtigung der Anlagen privater Auftraggeber. Dissertation der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster 1996, S. 262–285. Volltext: PDF
Henrike von Werder: Maximilian Friedrich Weyhe (1775–1846) und sein „Englischer“ Landschaftsgarten im Rheinland. In: Die Gartenkunst 28 (2/2017), S. 306–312.