Mia Kirshner wurde 1975 in der kanadischen Provinz Ontario als Tochter des in Deutschland geborenen Sheldon Kirshner, Journalist bei der The Canadian Jewish News, und seiner aus Bulgarien stammenden Ehefrau Etti, einer Englischlehrerin, geboren. Beide Elternteile sind die Nachkommen von Holocaust-Überlebenden und lernten sich in Israel kennen.
Kirshner wuchs in Toronto mit einer jüngeren Schwester auf und begann im Alter von neun Jahren Schauspielunterricht an einer Theaterschule zu nehmen. Bereits mit 13 Jahren wurde sie von einem Agenten unter Vertrag genommen und erhielt erste Rollen im kanadischen Fernsehen. Ihre Schauspielausbildung schloss Kirshner am Tarragon Theatre und Young People’s Theatre in ihrer Heimatstadt ab.
1989 erhielt sie eine Nebenrolle in der Episode Loving the Alien der US-amerikanischen Fernsehserie Krieg der Welten. Ein Jahr später wurde sie für die Rolle der Sophie Metternich in der kurzlebigen US-amerikanischen Kinderserie Dracula ist wieder da (Dracula: The Series) (1990) verpflichtet.
Ihre Filmkarriere in Kanada begann Kirshner 1993 mit der Hauptrolle der Page in Nicholas Kendalls Cadillac Girls. In der Komödie mimte sie einen jungen rebellischen Teenager, der nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter in die kanadische Provinz ziehen muss. Mit ihrem zweiten Film, Denys Arcandsschwarzhumoriger Beziehungskomödie Liebe und andere Grausamkeiten (1993), feierte sie ihren Durchbruch als Schauspielerin. Für die Nebenrolle der übersinnlich begabten DominaBenita, für die sie 1994 für den kanadischen Filmpreis Genie Award nominiert wurde, wurde Kirshner von der New York Times für die dargestellte Kombination aus Sinnlichkeit und Unschuld gelobt, die sie bereits in Atom EgoyansExotica übermittelt hätte.[1] In Egoyans Film, der in den USA noch vor Liebe und andere Grausamkeiten veröffentlicht wurde, schlüpfte Kirshner an der Seite von Bruce Greenwood in die Rolle der Striptease-Tänzerin Christina, die ein dunkles Geheimnis hütet.
Als auch mit diesem Film der erhoffte Erfolg als Schauspielerin in Hollywood ausblieb, wandte sich Kirshner kleineren Filmproduktionen und dem Independentkino zu. So mimte sie 1999 in dem Drama Saturn die hedonistische und drogensüchtige Freundin von Scott Caan. Einem größeren Publikum wurde Kirshner erst wieder als bisexuelleHigh-School-Schülerin in Joel Gallens Nicht noch ein Teenie-Film (2001) bekannt, ehe sie sich dem Fernsehen zuwandte.
Zwischen 2003 und 2005 war Kirshner in der wiederkehrenden Rolle der Profikillerin Mandy in der Agentenserie 24 zu sehen, die auch in Deutschland ausgestrahlt wurde. An eine größere Rolle gelangte sie 2004 in The L Word – Wenn Frauen Frauen lieben. In der Fernsehserie um das Liebesleben einer Clique von Freundinnen in Los Angeles entdeckte Kirshner als begabte Autorin Jenny Schecter ihre Homosexualität.
Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin studierte Mia Kirshner von 1996 bis 1997 an der McGill University in MontrealRussische Literatur und das Fach Filmindustrie des 20. Jahrhunderts. Ferner führte sie bei dem Kurzfilm Victor Regie, der sich einer Drag Queen und deren Suche nach Liebe annimmt.
2008 erschien Kirshners Buch I Live Here, in dem sie die Lebensgeschichte von Flüchtlingskindern aus Afrika, Mexiko und Tschetschenien dokumentiert. Im Auftrag von Amnesty International, dem die Einnahmen aus dem Buch teilweise zugutekommen, hatte Kirshner in der Vergangenheit u. a. Flüchtlingslager in Tschetschenien besucht. Als Fotomodell posierte Kirshner für Magazine wie Razor, Maxim, Gear, FHM und Stuff.