Der Mulleklenkes ist ein etwa 7 km südwestlich des Aachener Stadtzentrums gelegener Sendeturm. Er steht auf der Karlshöhe, einem Höhenzug im Aachener Stadtwald, nahe dem Dreiländereck und in unmittelbarer Nähe zur belgischen Grenze. Dadurch ist er der am westlichsten gelegene Sender in Deutschland. Der 133 m hohe Turm (Typenturm FMT 12) wurde 1984 fertiggestellt. Die Baukosten betrugen 5,6 Millionen DM.[1] Betreiber und Eigentümer der Anlage ist die Deutsche Funkturm (DFMG), eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom mit Sitz in Münster.
Mulleklenkes ist kein Spitzname, sondern der offizielle Name des Turms. Der Name setzt sich zusammen aus den beiden Öcher-Platt-Wörtern mullen (klönen, schwatzen) und Klenkes (abgespreizter kleiner Finger der rechten Hand, Aachener Erkennungszeichen). Die Sendeanlage selbst wird als Sender Aachen-Stadt oder Sender Aachen-Karlshöhe bezeichnet.
Seit dem Jahr 1992 wird von hier der Radio-NRW-Lokalfunk verbreitet. Zunächst wurde auf der Frequenz 100,1 MHz das Programm Radio Aachen für die Stadt Aachen verbreitet. Seit der Auflösung des Senders und der Übernahme der Empfangsregion durch Antenne AC, welcher fortan für die gesamte StädteRegion Aachen zuständig ist, wird auf der Frequenz 100,1 MHz ebenfalls Antenne AC ausgestrahlt.
Die Frequenz 102,7 MHz mit nur 0,5 kW des Deutschlandfunksinterferiert mit den Frequenzen des DLFs vom Sender Wesel (102,8 MHz) (50 kW) sowie dem Sender Nordhelle (102,7 MHz) (20 kW), weshalb der Empfang des Programms nur in unmittelbarer Nähe zum Sender rausch- und störungsfrei möglich ist.
Das zur Karnevalszeit verbreitete Internetradio-Programm Radio Alaaf wurde früher zusätzlich auch auf der Frequenz 97,7 MHz über den Sender Mulleklenkes ausgestrahlt.[2][3]
Der bundesweite DABplus-Multiplex (auch „Bundesmux“ genannt) ging im August 2011 mit 27 Sendern in Betrieb. Diese Startinseln werden seither zu einem bundesweiten Sendernetz ausgebaut. Ihm kommt besondere Bedeutung zu, weil damit erstmals auch einzelne Regionen versorgt werden, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht durch Digitalradio erreicht wurden und in weiteren Regionen erstmals der DAB-Nachfolgestandard AAC (DAB+) eingeführt wurde.
Der Bundesmux im Kanal 5C wird von diesem Standort mit 5 kW verbreitet. Da im benachbarten Ausland ebenfalls Aussendungen auf dem Kanal stattfinden, wird gerichtet gesendet. Nach Westen findet folglich eine Ausblendung statt.
Die kleineren Sendeleistungen stellen Füllsender dar und versorgten die Siedlungen Preuswald und Bildchen südlich des Sendeturms. Die gerade im Vergleich zu heute ganz erheblichen Sendeleistungen im Hunderte-kW-Bereich wurden hingegen für die Grundnetzsender aufgewendet, die in Richtung Nordosten zur Versorgung Aachens und Umgebung strahlten. Die Privaten Fernsehprogramme wurden bereits im Zusammenhang mit der DVB-T-Einführung im Großraum Köln/Bonn am 8. November 2004 außer Betrieb genommen. Das Fernsehprogramm RTL auf Kanal 26 wurde bereits am 24. Mai 2004 abgeschaltet.
Ehemaliges Digitales Fernsehen (DVB-T)
Die DVB-T-Ausstrahlungen vom Mulleklenkes liefen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.
Am 20. November 2007 wurden die analogenFernsehsignale durch die folgenden DVB-T-Aussendungen (in vertikaler Polarisation) ersetzt:[4]
Am 29. März 2017 wurde mit Einführung von DVB-T2 die Übertragung eingestellt.
Die DVB-T2 HD-Ausstrahlungen vom Mulleklenkes laufen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.
Am 31. Mai 2016 wurde mit der Ausstrahlung des Hochauflösenden DVB-T2 HD in Nordrhein-Westfalen begonnen.[5] Seit dem 29. März 2017 wird nur noch in DVB-T2 HD ausgestrahlt.