Márta Kurtág, geb. Márta Kinsker, oft Marta Kurtag (* 1. Oktober1927 in Esztergom; † 17. Oktober2019 in Budapest),[1] war eine ungarische klassische Pianistin. Sie war die Ehefrau des Komponisten György Kurtág, mit dem sie mehr als 60 Jahre lang häufig international auftrat und Aufnahmen machte. Sie lehrte zeitweise Schulmusik an der Musikakademie in Budapest.
Márta Kurtág wurde in Esztergom geboren.[2] Sie studierte Klavier bei András Mihály und Leó Weiner.[2] Sie lernte György Kurtág, ihren späteren Mann, in Budapest kennen, wo er ab 1946 an der Franz-Liszt-Musikakademie studierte.[3] Sie heirateten 1947, und ihr Sohn György wurde 1954 geboren.[4] Sie unterrichtete ab 1953 an der Béla-Bartók-Musikschule in Budapest.[2] Ihr Mann schloss seine Studien 1955 ab.[5]
Márta Kurtág war einflussreich auf jedem Gebiet im Leben ihres Mannes, nicht nur als Ehefrau und Mutter, sondern auch als Klavierpartnerin, und als erste und kritische Hörerin seiner Werke im Entstehen.[4] Die beiden traten mehr als 60 Jahre gemeinsam auf, in Konzerten, im Rundfunk und für Einspielungen.[2][6] Sie spielten oft aus seiner Sammlung Játékok (Spiele) von Miniaturen für Klavier zu zwei und vier Händen, die auch Bearbeitung von Werken Johann Sebastian Bachs enthält. Spätere Ausgaben von Játékok kennzeichnen die Stücke als Tagebucheindrücke und persönliche Botschaften.[7]
2004, als György Kurtág im Komponistenportrait des Rheingau Musik Festival vorgestellt wurde, spielte sie in einem der Konzerte mit ihm aus Játékok.[8] Sie gaben 2008 Konzerte beim Aldeburgh Festival mit der Geigerin Hiromi Kikuchi und dem Pianisten Pierre-Laurent Aimard.[9] Eine Besprechung hob hervor, dass ihr Spiel auf einem Klavier ihr Ethos von Einfachheit und Bescheidenheit unterstrich, und dass sie spielten wie zu ihrem eigenen Vergnügen („… their performance embodies a lot about the Kurtág ethos of simplicity and understatement. They sit before a humble upright piano, just as if they were at home, in private, playing for their own enjoyment.“)[9]
Márta Kurtág starb am 17. Oktober 2019 in Budapest.[2]
Einspielungen
In 1997 erschien Játékok / György Kurtág, Márta Kurtág bei ECM Records, mit einigen der Bach-Transkriptionen wie der Sonatina aus Bachs Kantate Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit, BWV 106.[11] 1999 spielte sie Beethovens Diabelli-Variationen für BMC ein 2015 brachten sie Marta & Gyorgy Kurtág: In Memoriam Haydée heraus, ebenfalls mit Auszügen von Játékok und Bachs Sonatina.[12] Eine Aufnahme mit Stücken aus Játékok und einer Suite für vier Hände erschien 2017, die Rundfunkaufnahmen von Magyar Rádió zwischen 1955 und 2001 enthält.[13]
↑ abBenjamin Ivry: György Kurtág: Great Hungarian Jewish Composer, No Monk. In: The Forward. 6. Februar 2009 (englisch, forward.com [abgerufen am 22. Oktober 2019]).