Die NBA-Saison 1975/76 war die 30. Saison der National Basketball Association (NBA). Sie begann am Donnerstag, den 23. Oktober 1975 und endete regulär nach 738 Spielen am Sonntag, den 11. April 1976. Die Postseason begann am Dienstag, den 13. April und endete am Sonntag, den 6. Juni mit 4—2 Finalsiegen der Boston Celtics über die Phoenix Suns.
Pl. = Rang, = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in der Summe von Sieg- und Niederlagendifferenz geteilt durch zwei, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner
Eastern Conference
Atlantic Division
Boston
New York
Philadelphia
Buffalo
Atlanta
Cleveland
Houston
Washington
New Orleans
Detroit
Milwaukee
Chicago
Kansas City
Phoenix
Golden State
Los Angeles
Seattle
Portland
NBA 1975/76: Pacific Division in Rot und Midwest Division in Grün; Central Division in Gelb und Atlantic Division in Blau. Der Standort Omaha wird aufgegeben.
Seit der Saison 1969/70 werden den Statistiken in den Kategorien „Punkte“, „Assists“ und „Rebounds“ nicht länger die insgesamt erzielten Leistungen zu Grunde gelegt, sondern die Quote pro Spiel.[4]
Bob McAdoo von den Buffalo Braves stand in 78 Einsätzen 42,7 Minuten pro Spiel auf dem Parkett. Kareem Abdul-Jabbar hatte mit insgesamt 3379 Minuten die insgesamt längste Einsatzzeit bei 41,2 Minuten pro Spiel.
Den besten Punkteschnitt der Saison hatte Bob McAdoo mit 31,1 Punkten pro Spiel. Bei 2427 Punkten in 78 Einsätzen hatte er die meisten Punkte und mit 48,7 % die dreiundzwanzigstbeste Wurfquote. Er nahm 1918 Schüsse und traf 934 mal.
Wes Unseld warf 750 Punkte in 78 Spielen und damit 9,6 Punkte pro Spiel.
Rick Barry verwandelte mit der besten Freiwurfquote die insgesamt neunzehntmeisten Freiwürfe. Mit 559 bei einer Quote von 76,2 % warf Bob McAdoo die meisten Freiwürfe.
Slick Watts gewährte bei der besten Quote von 8,1 Assists pro Spiel mit 661 Assists die insgesamt meisten der Liga in 82 Spielen.
Donald „Slick“ Watts hatte neben der besten Stealrate von 3,2 SpS auch die meisten Steals insgesamt mit 261.
Kareem Abdul-Jabbar hatte mit 1383 Rebounds die insgesamt meisten in 82 Spielen. Er stellte auch den Saisonrekord für die meisten Defensivrebounds mit 111 auf. Darüber hinaus errang er am 14. Dezember gegen die Detroit Pistons auch die bislang meisten bekannten Defensivrebounds eines Spiels mit 29. Paul Silas von den Boston Celtics errang 365 Offensivrebounds.
Kareem Abdul-Jabbar blockte insgesamt 338 Korbwürfe in 82 Spielen. Er sollte die Liga viermal in Shotblocks anführen, was ebenfalls lediglich Mark Eaton und Marcus Cambry gelingen sollte. Abdul-Jabbar hatte in seiner gesamten Karriere 3189 Blocks, übertroffen bislang nur von Hakeem Olajuwon und Dikembe Mutombo (Stand: 2020).
Die Playoffs begannen am 13. April und wurden in der Eröffnungsrunde, in der der Viertplatzierte der Conference gegen den Fünftplatzierten um die Chance, in der nächsten Runde auf den Erstplatzierten zu treffen, spielten, nach dem Modus Modus „Best of Three“ ausgetragen. In den Conference-Halbfinals, den Conference-Finals und den NBA-Finals galt der „Best of Seven“-Ausscheidungs-Modus.
In der Western Conference waren die Paarungen bemerkenswert. Vier Teams der Pacific Division schnitten besser ab als der Divisionssieger der Midwest Division und selbst der Fünftplatzierte war immer noch besser als der Zweitplatzierte des Mittleren Westens, die Detroit Pistons.
Die Fünftplatzierten obsiegten dennoch überraschend über die Viertplatzierten in den Play-in-Turnieren der ersten Runde. Die Führenden der Midwest Division spielten in einer Best-of-Three-Serie um den Einzug in die Western Conference-Halbfinals. Bob McAdoo von den Braves errang die meisten Defensivrebounds einer Drei-Spiele-Playoffserie, einen mehr als Dirk Nowitzki gegen die Minnesota Timberwolves 2002 mit 42. Die Milwaukee Bucks hatten indes die wenigsten Offensivrebounds einer Dreier-Serie mit 20.
Am 15. April kam es in der Begegnung zwischen den Seattle Supersonics und den Phoenix Suns zu den wenigsten bekannten Steals der NBA-Geschichte, nämlich zweien durch die Sonics. Phoenix’ Kunststück von 0 Steals wurde zuvor und seitdem nur von fünf weiteren Teams vollbracht. Die Golden State Warriors hatten gegen Detroit indes die meisten Offensivrebounds einer Sechser-Serie mit 124. Und während ihre 73 Steals nicht an die eigene Bestmarke des Vorjahres heranreichte, eroberten sie 94 mal den Ball in den Conference-Finals gegen die Suns und damit die meisten einer Sieben-Spiele-Serie. Logischerweise konnte Phoenix so auch die meisten Ballverluste (147) einer Siebener-Serie fabrizieren.
Die wenigsten Playoff-Blocks einer Sechs-Spiele-Serie hatten die Celtics in den NBA-Finals (10). Auch Charlie Scotts 35 Fouls und 5 Disqualifikationen in sechs Spielen sind Playoff-Rekord (Stand: 2020).
Eastern Conference-Eröffnungsrunde
Buffalo Braves 2, Philadelphia 76ers 1
Donnerstag, 15. April: Philadelphia 89 – 95 Buffalo
Freitag, 16. April: Buffalo 106 – 131 Philadelphia
Sonntag, 18. April: Philadelphia 123 – 124 Buffalo (n. V.)
Western Conference-Eröffnungsrunde
Detroit Pistons 2, Milwaukee Bucks 1
Donnerstag, 15. April: Milwaukee 110 – 107 Detroit
Freitag, 16. April: Detroit 126 – 123 Milwaukee
Sonntag, 18. April: Milwaukee 104 – 107 Detroit
Eastern Conference-Halbfinals
Boston Celtics 4, Buffalo Braves 2
Mittwoch, 21. April: Boston 107 – 98 Buffalo
Freitag, 23. April: Boston 101 – 96 Buffalo
Sonntag, 25. April: Buffalo 98 – 93 Boston
Mittwoch, 28. April: Buffalo 124 – 122 Boston
Freitag, 30. April: Boston 99 – 88 Buffalo
Sonntag, 2. Mai: Buffalo 100 – 104 Boston
Cleveland Cavaliers 4, Washington Bullets 3
Dienstag, 13. April: Cleveland 95 – 100 Washington
Donnerstag, 15. April: Washington 79 – 80 Cleveland
Sonnabend, 17. April: Cleveland 88 – 76 Washington
Mittwoch, 21. April: Washington 109 – 98 Cleveland
Donnerstag, 22. April: Cleveland 92 – 91 Washington
Montag, 26. April: Washington 102 – 98 Cleveland (n. V.)
Donnerstag, 29. April: Cleveland 87 – 85 Washington
Western Conference-Halbfinals
Golden State Warriors 4, Detroit Pistons 2
Dienstag, 20. April: Golden State 127 – 103 Detroit
Donnerstag, 22. April: Golden State 111 – 123 Detroit
Sonnabend, 24. April: Detroit 96 – 113 Golden State
Montag, 26. April: Detroit 106 – 102 Golden State
Mittwoch, 28. April: Golden State 128 – 109 Detroit
Freitag, 30. April: Detroit 116 – 118 Golden State (n. V.)
Boston Celtics 4, Cleveland Cavaliers 2
Donnerstag, 6. Mai: Boston 111 – 99 Cleveland
Sonntag, 9. Mai: Boston 94 – 89 Cleveland
Dienstag, 11. Mai: Cleveland 83 – 78 Boston
Freitag, 14. Mai: Cleveland 106 – 87 Boston
Sonntag, 16. Mai: Boston 99 – 94 Cleveland
Dienstag, 18. Mai: Cleveland 87 – 94 Boston
Western Conference-Finals
Phoenix Suns 4, Golden State Warriors 3
Sonntag, 2. Mai: Golden State 128 – 103 Phoenix
Mittwoch, 5. Mai: Golden State 101 – 108 Phoenix
Freitag, 7. Mai: Phoenix 91 – 99 Golden State
Sonntag, 9. Mai: Phoenix 133 – 129 Golden State (n. 2. V.)
Mittwoch, 12. Mai: Golden State 111 – 95 Phoenix
Freitag, 14. Mai: Phoenix 105 – 104 Golden State
Sonntag, 16. Mai: Golden State 86 – 94 Phoenix
NBA-Finals
Boston Celtics vs. Phoenix Suns
Trotz einer geringen Zahl an Blocks (insgesamt 10) und Steals (ein einziger am 23. Mai, unterboten nur von LeBron James’ Cavaliers 2017), verteidigte Boston gut und errang 240 Defensivrebounds in sechs Finalspielen.
Eines der legendärsten Spiele war das vorletzte mit drei Verlängerungen am 4. Juni, in dem Boston kein einziger Block gelingen sollte. Garfield Heard stand für die Suns 61 Minuten auf dem Parkett, Jo Jo White für die Celtics 60 Minuten. Lediglich Kevin Johnson toppte das in ebenfalls drei Verlängerungen mit einer Minute am 13. Juni 1993 (Stand: 2020).
Eine Sekunde vor Ende der 2. Verlängerung stand es 111—110. Paul Westphal forderte eine unberechtigte Auszeit was zu einem Technischen Foul wegen Spielverzögerung führte, den Ball aber gleichzeitig nach Jo Jo Whites Freiwurf zur Mittellinie brachte. Garfield Heard brachte den Ball nach dem Sprungball unter Kontrolle und traf nahezu von der Mittellinie, was das Spiel in die 3. Verlängerung schickte, die die Celtics aber gewinnen konnten.
Die Finalergebnisse:
Sonntag, 23. Mai: Boston 98 – 87 Phoenix
Donnerstag, 27. Mai: Boston 105 – 90 Phoenix
Sonntag, 30. Mai: Phoenix 105 – 98 Boston
Mittwoch, 2. Juni: Phoenix 109 – 107 Boston
Freitag, 4. Juni: Boston 128 – 126 Phoenix (n. 3. V.)
Sonntag, 6. Juni: Phoenix 80 – 87 Boston
Die Boston Celtics werden mit 4—2 Siegen zum 13. Mal NBA-Meister.
↑Steve Kuberski kam nach zehn Spielen von den Buffalo Braves zurück zu den Celtics und bestritt 60 Spiele für diese. Ed Searcy bestritt insgesamt 4 Spiele (2 Körbe, 2 Freiwürfe, 1 Assist in 12 Minuten). Zum Personal gehörten außerdem Trainer Frank Challant, Assistenztrainer Mark Volk, Teamarzt Dr. Thomas Silva, Teamzahnarzt Dr. Samuel Kane, Assistenzcoach und Chefscout John Killilea, Vorstandsvorsitzender Irving Levin sowie Präsident Red Auerbach.