Network Information Service (NIS, auch Network Information System) ist ein Verzeichnisdienst zur Verteilung von Konfigurationsdaten wie Benutzernamen oder Rechnernamen in einem Computernetzwerk. NIS entstand bei Sun Microsystems als „Yellow Pages“ (YP) Client-Server Protokoll.
NIS/YP kann als zentrales Verzeichnis für Benutzeraccounts, Rechnernamen und andere Daten in einem Computernetzwerk verwendet werden. Zum Beispiel wird in einer üblichen UNIX-Umgebung die Liste der Benutzer (für die Authentifizierung) in der Datei /etc/passwd untergebracht. Durch das Benutzen von NIS wird eine weitere „globale“ Benutzerliste hinzugefügt, die zur Authentifizierung der Benutzer auf jedem Rechner verwendet werden kann.
Sun hat die Lizenz zu dieser Technik an praktisch alle Unix-Hersteller vergeben.
Der Name Yellow Pages (deutsch: Gelbe Seiten) ist in Großbritannien eine registrierte Marke der British Telecommunications für ihr Branchentelefonbuch. Sun änderte daher den Namen des Systems zu NIS, obwohl alle Kommandos und Funktionen immer noch mit „yp“ anfangen.
In modernen Rechnernetzen ersetzen Systeme wie LDAP und Kerberos zunehmend NIS, da sie gegenüber NIS als fortschrittlicher und sicherer angesehen werden.
NIS-Kommandos
- ypcat
- ypmatch
- ypwhich
- ypclnt
- ypset
- yppasswd
- yppoll
- yppush
- ypserv
- ypdomainname
- ypxfer
- ypinit
- ypbind
- ypfirst
- yptest
- ypchfn
- ypchsh
Literatur
- Götz Alefeld, Ingrid Lenhardt, Holger Obermaier: Parallele numerische Verfahren. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2002, ISBN 978-3-540-42519-9.
- Konrad Heuer, Reinhard Sippel: UNIX-Systemadministration. Linux - Solaris - AIX - FreeBSD - Tru64-UNIX, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2004, ISBN 978-3-642-62370-7.
- Thomas Handschuch: Solaris 7 Systemadministration. 2. vollständig überarbeitete Auflage, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1999, ISBN 978-3-642-63562-5.
Siehe auch
Weblinks