Huschenbeth, der bis zu seinem fünften Lebensjahr Seifert hieß,[1] erlernte das Schachspiel im Alter von vier Jahren von seinem Vater. Als Mitglied der Schach-AG an der Grundschule Turmweg in Hamburg-Rotherbaum nahm er erstmals an einem Jugendturnier teil.
Huschenbeth betreibt außerdem die Online-Schachschulen „Chessence“ und „Modern Chess“. Chessence wurde 2018 in Zusammenarbeit mit Nino Tschöpe gegründet und hatte nach Aussage von Huschenbeth ca. 5000 aktive Kursteilnehmer im Jahr 2024.[2] Damit ist Chessence die größte Online-Schachschule im deutschsprachigen Raum.[3] Die Website offeriert Angebote für komplette Beginner bis zu Spielern auf Expertenlevel.
Er ist seit 2012 auf YouTube unter dem Namen GM Huschenbeth aktiv und lädt dort regelmäßig Videos zu Schachthemen hoch. Seine Videos erscheinen seit Mitte März 2020 ausschließlich in deutscher Sprache, wobei er früher hauptsächlich Videos in Englisch veröffentlichte. Im Juni 2022 erreichte sein Kanal die Schwelle von 100.000 Abonnenten und hatte mehr als 27 Millionen Aufrufe.
Huschenbeth kommentierte die Partien der Schachweltmeisterschaften 2018[4], 2021 und 2023[5] in Videokommentaren für Zeit Online.
Im Jahre 2005 gewann Niclas Huschenbeth in Willingen die deutsche Einzelmeisterschaft U14. Mit der deutschen U18-Nationalmannschaft erreichte er bei der Mannschaftseuropameisterschaft 2006 in Balatonlelle am Balaton den dritten Platz.[7] Von der Saison 2006/07 bis zur Saison 2011/12 spielte er in der deutschen Schachbundesliga für den Hamburger SK, für den er von der Saison 2016/17 bis zur Saison 2018/19 erneut antrat. Mit dem Hamburger SK nahm Huschenbeth auch am European Club Cup 2007 teil.[8] In der Saison 2019/20 spielt er für den FC Bayern München. In der österreichischen Bundesliga spielt Huschenbeth seit 2017 für den SC Sparkasse Götzis, in der tschechischen Extraliga seit 2017 für Šachový klub DURAS BVK – Královo Pole. In der polnischen Ekstraliga spielt er seit 2019 für den Klub Szachowy Silesia Racibórz, in der spanischen División de Honoar trat er 2020 für CA Solvay an.
In seinem ersten Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse erreichte er gegen den mehr als 400 Elo-Punkte stärkeren Michał Krasenkow ein Remis. Beim European Club Cup 2007 in Kemer hatte er mit einem Ergebnis von 5,5 aus 7 das drittbeste Ergebnis aller Spieler am fünften Brett. Mit einer Elo-Leistung von 2666 erreichte er hierbei eine Großmeister-Norm. Von 2012 bis 2014 spielte er in der United States Chess League für die Baltimore Kingsfishers. Als Mitglied der Jugendnationalmannschaft nahm er an der Schacholympiade 2008 teil und erzielte am vierten Brett 5 Punkte aus acht Partien.[9] 2008 hatte er beim Mitropa-Cup in Olbia auf Sardinien seine ersten Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft.[10] Erneut Dritter wurde er mit der U18-Nationalmannschaft 2009 in Pardubice.[7] Mit der U20-Mannschaft des Hamburger SK gewann er die Deutsche Vereinsmeisterschaft 2009/10. In der A-Gruppe des St. Pauli Jubiläumsopens siegte er im Juli 2010 mit einem Ergebnis von 9 Punkten aus neun Partien.
In den Jahren 2010 bis 2012 nahm er mit der deutschen Nationalmannschaft an allen drei Mitropa-Cups teil; 2011 gewann er mit der Mannschaft und erreichte das beste Einzelergebnis am Spitzenbrett.[10]
Beim größten Schach-Open Deutschlands, dem Neckar-Open in Deizisau, erspielte sich Huschenbeth als Nummer 25 der Setzliste im April 2011 mit 7 von 9 möglichen Punkten den 4. Platz.
Seit Juni 2008 trug er den Titel Internationaler Meister. Die Normen hierfür erreichte er bei einem IM-Turnier in Norderstedt im April 2006, beim European Club Cup 2007 und bei einem IM-Turnier des Hamburger SK im Oktober 2007, das er gewann.[11] Im Februar 2012 wurde er zum Schachgroßmeister ernannt.[12] Die erforderlichen Normen hatte er beim European Club Cup 2007, bei der Deutschen Einzelmeisterschaft 2010, im Januar 2011 bei einem Großmeister-Turnier in Hamburg und im Oktober 2011 beim Mitropa-Cup in Merlimont erreicht.[13]
Im Jahr 2019 gewann er in Magdeburg die Deutsche Einzelmeisterschaft mit 8 Punkten aus 9 Partien vor dem punktgleichen Dmitrij Kollars aufgrund des höheren Eloschnitts seiner Gegner.[14]
Karsten Müller, Mihail Marin, Oliver Reeh, Niclas Huschenbeth: Master Class Band 5: Emanuel Lasker. Lehr-DVD. ChessBase, Hamburg 2015 (deutsch/englisch)
Karsten Müller, Mihail Marin, Oliver Reeh, Niclas Huschenbeth: Master Class Band 6: Anatoly Karpov. Lehr-DVD. ChessBase, Hamburg 2015 (deutsch/englisch)
Karsten Müller, Mihail Marin, Oliver Reeh, Niclas Huschenbeth: Master Class Band 8: Magnus Carlsen. Lehr-DVD. ChessBase, Hamburg 2017 (deutsch/englisch)