Die Norddeutsche Philharmonie Rostock schaut auf eine über hundertjährige Geschichte zurück. Im Jahre 1897 wurde der Leipziger Kapellmeister Heinrich Schulz als Musikdirektor der Stadt Rostock beauftragt, ein Orchester von mindestens 34 gut geschulten Musikern zu gründen.
Am 22. September 1897 erklang unter seiner Leitung das Gründungskonzert dieses Orchesters in Rostocks damaligem Apollo-Saal unter anderem mit Les Préludes von Franz Liszt und der Sinfonie Nr. 8 von Ludwig van Beethoven.
Neben den eigenen Konzertreihen war das Ensemble seit seiner Gründung auch das Theaterorchester der Stadt und bis in die vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts für die Kurmusik in Warnemünde zuständig.
Nach einer sehr wechselhaften Geschichte prägte in der Nachkriegszeit vor allem Gerd Puls die Entwicklung des Klangkörpers. Während seiner 34-jährigen Zeit als Generalmusikdirektor führte er sein Orchester 1972 in den Status eines A-Orchesters und als er 1991 den Taktstock an Michael Zilm weiterreichte, bestand das Orchester aus 90 Musikern. So konnte sein Nachfolger ein großes Sinfonieorchester übernehmen, mit dem er in einem Mahler-Zyklus sämtliche orchestralen Werke Gustav Mahlers zur Aufführung bringen konnte. Weitere programmatische Schwerpunkte in den neunziger Jahren bildeten die Werke der Komponisten Arnold Schönberg, Paul Hindemith und Alban Berg.
Nach den Michael Zilm folgenden Generalmusikdirektoren Michail Jurowski, Wolf-Dieter Hauschild (seitdem Ehrendirigent der Norddeutschen Philharmonie Rostock), Peter Leonard und Niklas Willén war von 2011 bis 2014 der Dirigent und Pianist Florian Krumpöck GMD des Orchesters und des Volkstheaters.[1] Das Orchester wurde weiterhin von Sparmaßnahmen der Stadt Rostock und des Landes Mecklenburg-Vorpommern bedroht. Es folgten einige Jahre ohne Generalmusikdirektor. Marcus Bosch übernahm 2018 als Conductor in Residence die künstlerische Leitung und wurde 2020 Chefdirigent des Orchesters.[2]