Olivia Colman wurde als Tochter einer Krankenschwester und eines Vermessungstechnikers in Norwich geboren. Ihre Schulausbildung erhielt sie an der Norwich High School for Girls und an der Greshams’s School in Holt. Nach ihrem Schulabschluss belegte sie ein Studium als Grundschullehrerin am Homerton College der Cambridge-Universität. Erste Erfahrungen mit der Schauspielerei machte Colman mit 16 Jahren in einer Schulaufführung. In Cambridge spielte die nun 20-Jährige beim Cambridge University Footlights Dramatic Club und entdeckte ihre Berufung zur Schauspielerin.
Karriere
Colman ist eine in Großbritannien ausgesprochen bekannte Darstellerin in Fernsehserien wie Broadchurch, Peep Show und Rev. Dem deutschsprachigen Publikum ist sie aus Filmen wie Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis und als Thatcher-Tochter Carol Thatcher in Die Eiserne Lady aus dem Jahr 2011 bekannt. Ihre Darstellung der Polizeiermittlerin Ellie Miller in der international vielfach ausgezeichneten Fernsehserie Broadchurch, die auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde, bescherte auch ihr persönlich einige Auszeichnungen, darunter den BAFTA TV Award als Beste Darstellerin im Jahr 2014. 2013 war Colman bereits mit zwei weiteren BAFTA Awards ausgezeichnet worden. In der von AMC und BBC produzierten Miniserie The Night Manager, einer TV-Adaption von John le Carrés Spionageroman Der Nachtmanager, spielt sie die Vorgesetzte des britischen Agenten Jonathan Pine (Tom Hiddleston) – eine Figur, die im Roman eigentlich männlich ist. Für diese Rolle gewann sie 2017 unter anderem einen Golden Globe und war 2016 für einen Emmy nominiert.
In der BBC/Netflix-Serie The Crown verkörpert Olivia Colman in den Staffeln drei und vier die britische Königin Elisabeth II. 2023 war sie in dem Film Kleine schmutzige Briefe als Edith Swan zu sehen und wirkte als Produzentin mit. Laut ihrer Aussage könne man das jedoch nicht Produzieren nennen; das Einzige, was sie in dieser Funktion getan habe, war es, den Wunsch zu äußern, dass Jessie Buckley für die Rolle als Rose angefragt werde.[3]
Ihren Ehemann, den Schauspieler Ed Sinclair, lernte Olivia Colman während ihres Studiums in Cambridge kennen. Jurastudent Sinclair und Grundschullehramts-Studentin Colman spielten dort beide als Teil der Cambridge Footlights Theater und standen zusammen für eine Inszenierung von Alan AyckbournsTable Manners auf der Bühne. Sie heirateten im August 2001 und haben gemeinsam zwei Söhne und eine Tochter.
Nach der Geburt ihres ersten Kindes litt Colman etwa ein Jahr lang an PPD (Wochenbettdepression). Vor dem Hintergrund, dass das Krankheitsbild nicht selten für Betroffene unbekannt ist, sprach Colman in einem Big-Issue-Interview und auch später wiederholt öffentlich über ihre eigenen Erfahrungen und das aus eigener Recherche resultierende Wissen über die Erkrankung und mögliche Ansprechpartner. Zweimal moderierte sie bereits die Mind Media Awards, eine Auszeichnung für besonders akkurate, verantwortungsvolle und sensible Darstellungen von psychischen Erkrankungen in allen Bereichen der britischen Medien. Sie unterstützt und bewirbt öffentlich die Leukämie-Stiftung Anthony Nolan und die Spendenaktionen der britischen Alzheimer-Gesellschaft und des Marie Curie Daffodil Day (für Sterbenskranke). Inspiriert durch ihre Nachforschungen für den Film Tyrannosaur übernahm sie 2014 die Schirmherrenschaft der Stiftung Tender, die junge Menschen durch das Medium Theater und die Künste aufklären und gegen (häusliche) Gewalt und sexuellen Missbrauch schützen möchte.