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Der Kadett D war für Opel aus wirtschaftlicher Sicht eines der wichtigsten Modelle dieser Zeit und kam dem in dieser Klasse sehr erfolgreichen VW Golf in den Verkaufszahlen näher.
Ab August 1984 wurde er vom Nachfolger Opel Kadett E abgelöst.
Mit dem Kadett D wurde von Opel erstmals ein Wagen mit Frontantrieb angeboten. Der Motor lag quer zur Fahrtrichtung und trieb über eine verblockte Getriebe-Differential-Einheit die Vorderräder an.
Der Kadett D wurde in vier Karosserievarianten angeboten:
Schrägheck mit kleiner Heckklappe (zwei bzw. vier Türen)
Schrägheck mit großer Heckklappe (drei bzw. fünf Türen)
Lieferwagen mit drei Türen und ohne hintere Seitenfenster (ab September 1983)
Eine Besonderheit war, dass die Schrägheckmodelle mit zwei verschiedenen Heckklappenvarianten erhältlich waren: Standard war eine kleine Kofferraumklappe, die an zwei außenliegenden Scharnieren unterhalb der Heckscheibe und einer festen Hutablage erkennbar war. Gegen Aufpreis gab es eine Heckklappe, die an der Dachkante angeschlagen war und eine integrierte größere Heckscheibe besaß. Hier wurde die Hutablage beim Öffnen des Kofferraumes mit angehoben. Es wurden weitaus mehr Fahrzeuge mit drei und fünf Türen als solche mit zwei oder vier Türen verkauft.
Varianten
Kadett mit großer Heckklappe
Kadett mit großer Heckklappe
Kadett mit kleiner Heckklappe
Opel Kadett 3-Türer
Opel Kadett 3-Türer
Opel Kadett GTE (1983–1984)
Opel Kadett GTE (1983–1984)
Opel Kadett Caravan 3-Türer (1979–1984)
Opel Kadett Caravan 5-Türer (1979–1984)
Opel Kadett Caravan 5-Türer (1979–1984)
Varianten
Ausstattungsvarianten
Der Opel Kadett D wurde in folgenden Ausstattungsvarianten angeboten:
Limousine
Kadett (Standard)
Kadett Luxus (bis 8/81 ohne Luxus-Schriftzug)
Kadett Berlina
Kadett SR
Kadett GTE (ab 3/83)
Kombi
Kadett Caravan (Standard)
Kadett Caravan Luxus (bis 8/81 ohne Luxus-Schriftzug)
Kadett Voyage (ab 3/80)
Kadett Voyage Berlina (ab 3/80, nur fünftürig)
Sondermodelle
Kadett Pirsch (ab 9/81 als geländefähiger Gebrauchskombi)
Kadett J (ab 10/81, ab 9/83 auch als Diesel und als Caravan)
Kadett GLS (ab 9/83, auch als fünftüriger Caravan)
Kadett Corsa (gab es nur in den Farben Schwarz, Rot und Braun), verziert war dieser mit goldenen Seitenstreifen und dem Schriftzug Corsa. Dieser wurde nur so lange verkauft, bis Opel das kleinere Modell Corsa A auf den Markt brachte. Die Stückzahl war auf 5000 Wagen begrenzt.
Kadett SR
Der Kadett SR war nur mit den Motoren 1,3 S und 1,6 S lieferbar. Die Karosserie war im unteren Bereich rundum bis zur Höhe der Stoßstangen mit mattschwarzer Folie versehen. Weiterhin waren ebenfalls schwarze Kotflügelverbreiterungen, Frontspoiler, Leichtmetallfelgen sowie ab 9/81 Seitenschwellerleisten verbaut. Ab etwa April 1983 waren die Alufelgen aufpreispflichtig, serienmäßig waren fortan 14"-Stahlsportfelgen.
Im Innenraum unterschied sich die SR-Ausstattung durch Sportsitze von Recaro und Zusatzinstrumente im Kombiinstrument von den anderen Ausstattungsvarianten. Alle SR-Modelle bis zum Modelljahr 1981 besaßen die Türverkleidungen der Standardversion. Ab Modelljahr 1982 wurden diese im Rahmen der größeren Modellpflege durch die nun nach unten vergrößerten Türverkleidungen des Modells „Luxus“ ersetzt.
Der SR wurde meist als Dreitürer geliefert, es gab ihn aber bis August 1981 auch als Zweitürer mit kleinem Kofferraumdeckel und ab September 1982 auch als Fünftürer. Die 1,3S Motoren mit 55 kW/75 PS hatten allerdings eine notorische Motorschwäche. Regelmäßig waren Defekte vor allem an den Nockenwellen festzustellen. Dieses Problem (unzureichende Härtung) trat in den ersten Baujahren auch am 1.3N auf, wurde jedoch im Rahmen von Überarbeitungsmaßnahmen schnell beseitigt, zudem konnten betroffene Besitzer auf Kulanz von Opel hoffen.
Im Jahre 1982 wurde für den italienischen Markt eine Diesel-Variante des Kadett SR angeboten. Diese Version, genannt SRD Diesel, war mit dem 1,6L Dieselmotor bestückt.
Kadett GTE
Anfang 1983 wurde der Kadett GTE mit dem 85 kW (115 PS) starken Motor vorgestellt. Dessen 1,8 Liter-Einspritzmotor gehörte zur neuen OHC-Motorengeneration mit Leichtmetall-Zylinderkopf und hydraulischem Ventilspielausgleich, der auf neuen Fertigungslinien des Komponentenwerkes Kaiserslautern entstand.
Die GTE-Variante unterschied sich äußerlich durch in Wagenfarbe lackierte Verbreiterungen, Seitenschwellerleisten, Frontspoiler und Außenspiegel, einer schwarzen Folie rund um die Heckscheibe sowie die silberfarbigen Leichtmetallräder des ein Jahr zuvor erschienenen Ascona C SR vom Kadett SR.
Der GTE wurde nur etwas länger als ein Jahr produziert. Es wurden ca. 36.300 Stück im Werk Bochum und im Werk Antwerpen (Belgien) produziert, davon etwa zwei Drittel als Linkslenker.
Der Innenraum des GTE war mit Sportsitzen von Recaro in grauem Feinvelours, einem Sportlenkrad mit GTE-Emblem auf dem Hupenknopf und zusätzlichen Anzeigen im Kombiinstrument ausgestattet. Weiterhin war ausschließlich dem GTE ein Tacho mit einer Skala bis 220 km/h vorbehalten. Bei allen anderen Modellen reichte die Tachoskala bis 200 km/h.
Der Kadett GTE hatte weiterhin einen Lenkungsdämpfer, einen Schaltungsdämpfer am Getriebe, eine tiefergelegte Karosserie, Gasdruckdämpfer und innenbelüftete Scheibenbremsen vorne. Er wurde wie der SR-Modelle drei- und fünftürig angeboten.
Als Kunde konnte man zwischen den Farben Polarweiß, Karminrot, Silber, und Schwarz wählen, während allen anderen Modellen die komplette Farbpalette zur Verfügung stand. Bei weißer Lackierung sind die Stoßstangen und Stoßstangenecken komplett grundiert und in Wagenfarbe lackiert. Die Leichtmetallfelgen sind bei weißer Lackierung ebenfalls in Wagenfarbe lackiert. Alle anderen GTE-Modelle hatten schwarze Stoßstangen und silberne Leichtmetallfelgen.
Der Kadett D GTE ist wegen seiner Rostanfälligkeit und der Tuning-Orgien der 1980er und 1990er Jahre heute nur noch sehr selten in gutem und originalem Zustand zu finden. Gut erhaltene GTE mit der Zustandsnote 1–2 werden überaus selten angeboten und weitaus höher gehandelt, als es Youngtimer-Bewertungslisten vorgeben.
Technik
Allgemeines
Die verbauten Motoren des Kadett D waren neu entwickelt und kamen bereits ab Februar 1979 im Ascona B zum Einsatz. Mit Leichtmetall-Querstromzylinderkopf und obenliegenderNockenwelle (OHC) erreichten sie den Anschluss zum damaligen technischen Standard im Pkw-Motorenbau. Das Resultat dieser beiden Technologiesprünge waren Verkaufszahlen, die denen des VW Golf näherkamen, der mit diesem Konzept schon seit 1974 auf dem Markt war.
Einen Kadett D mit dem neuen OHC-Motor gab es ab Mai 1981 auf Wunsch auch mit 3-Gang-Automatikgetriebe. Für den Diesel war das automatische Getriebe ab September 1982 lieferbar.
Benzinmotoren
Der Opel Kadett D wurde mit folgenden Motoren angeboten:
1.0 N, 29 kW/40 PS (OHV) bis 8/81, sehr geringe Produktionszahl (10 Stück)
1.0 S, 37 kW/50 PS (OHV) bis 8/81, nur für den Export, z. B. nach Italien
1.2 N, 39 kW/53 PS (OHV) bis 8/82
1.2 S, 44 kW/60 PS (OHV) ab 11/79
1.2 S, 40 kW/55 PS (OHC) ab 1982, geringe Stückzahl
1.3 N, 44 kW/60 PS (OHC) Serie für Voyage und Voyage Berlina
1.3 S, 55 kW/75 PS (OHC) Serie für SR
1.6 S, 66 kW/90 PS (OHC) ab 8/81, nicht für Kadett Pirsch
1.8 E, 85 kW/115 PS (OHC) nur für GTE
Dieselmotor
1.6 D, 40 kW/54 PS (OHC) ab 2/82, nicht für „Pirsch“ und SR. Dieser Wirbelkammermotor wurde aus dem Ottomotor 1,6 S entwickelt.
4-Gang-Getriebe, Knüppelschaltung (a. W. für 1.6 S und Diesel 5-Gang-Getriebe, bei GTE Serie; a. W. für 1.3 N/S, 1.6 S und Diesel Dreigangautomatik (Opel))
In Großbritannien wurde der Kadett D unter der Bezeichnung Vauxhall Astra angeboten (Lieferwagen: Bedford Astravan). Der Astra unterschied sich im Wesentlichen durch den Rechtslenker und andere Embleme vom Kadett. Dieses Modell war in Kontinentaleuropa nicht erhältlich. Der Vauxhall wurde zunächst ebenfalls in Bochum produziert. Die Produktion wurde im Jahre 1981 nach Ellesmere Port verlagert und dort bis August 1986 fortgesetzt – zwei Jahre länger als der Kadett D auf dem Kontinent.
Vauxhall Astra MK1 (1979–1986)
Vauxhall Astra GL
Vauxhall Astra GL
Vauxhall Astra GTE
Vauxhall Astra GTE
Es gab aber einige Unterschiede. Der Vauxhall Astra D wurde bis 1982 parallel zum Vauxhall Chevette angeboten, der in Deutschland als Opel Chevette erhältlich war. Bei seiner Vorstellung im August war wie im Kadett D der 1.3-S-OHC der stärkste Motor, der bis September 1984 produziert wurde. Ebenfalls wurden im Astra auch der 1.2-N-OHV mit 53 PS (39 kW) sowie der 1.2-S-OHV mit 60 PS (44 kW) und der 1.3-N-OHC-Motor eingebaut, allerdings bekamen diese Modelle statt eines Solex-Vergasers einen Dell’Orto.
Die Karosserievarianten waren aber gleich. Im September 1981 folgte dann der 1.6-S-Motor, der auch parallel im Kadett D eingeführt wurde und der erste Motor der OHC-„Bigblock“-Baureihe war. Dieser leistete 90 PS (66 kW) und die Modifikationen an Fahrwerk und den Bremsen waren Grundlage für die späteren GTE-Modelle. Gleichzeitig mit der Einstellung der Produktion der Chevette nahm man beim Astra D neue Motorenvarianten ins Programm auf.
Hierzu zählten der 1.2-S-OHC Motor mit 60 PS (44 kW), der wie der 1.3 S bis September 1984 produziert wurde und der 1.6-D-OHC Motor, der gleichzeitig auch im Kadett D erschien, jedoch bis zum Schluss in der Baureihe verblieb. Gemäß dem Baukastenprinzip von Vauxhall/Opel wurden in der Entwicklung des Dieselmotors viele Komponenten des 1.6-S-OHC übernommen.
Im März 1983 wurde – gleichzeitig mit dem Kadett GTE – auf der Insel die Sportausführung des Astra GTE vorgestellt. Es gab viele Gemeinsamkeiten, wie den 1.8-E-Motor mit Bosch-LE-Jetronic-Einspritzung, aber auch kleine Unterschiede in der Ausstattung. Die Astra GTE wurden serienmäßig mit Scheinwerferreinigungsanlagen, zwei Nebelschlussleuchten und Seitenausstellfenstern ausgeliefert, hatten jedoch Standard-Außenspiegel. Beim Kadett GTE waren diese Extras aufpreispflichtig, jedoch waren die Sport-Außenspiegel, wie auch bei den SR-Varianten, serienmäßig.
Ab September 1984 konnte man nur aus drei OHC-„Bigblock“-Motoren wählen, dem 1.6-S-Ottomotor mit 90 PS (66 kW), dem 1.6-D-Diesel mit 54 PS (40 kW) und dem 115 PS (85 kW) starken GTE.
Umbauten zum Cabrio
Der Opel Kadett D wurde auch von kleineren Karosseriewerkstätten zum Cabrio umgebaut. Das wohl am häufigsten gebaute Cabrio stammt von der Firma Bieber, die in Borken ansässig war und mittlerweile nicht mehr existiert. Hierbei konnte ein kompletter Bausatz für die Selbstmontage erworben werden. Gegen Mehrpreis übernahm die Fa. Bieber auch den Rohumbau. Der Umbau-Satz mit Verdeck kostete 3.450,– DM. Für den Rohumbau war ein Aufpreis von 500 DM zusätzlich zu entrichten. Von 1985 bis 1992 wurden ca. 260 Fahrzeuge des Kadett D umgebaut.
Auch die Firma Baumgärtner fertigte Cabrios des Opel Kadett D, allerdings weitaus seltener. Unterschiedliche Quellen nennen 9–14 Fahrzeuge. Anders als beim Bieber Cabrio, das ein faltbares Verdeck hatte, war die Verdecklösung beim Baumgärtner umständlich und eher provisorischer Natur, in keinem Fall aber wirklich alltagstauglich. Nach dem Aufstecken von Bügeln musste das Verdeck sehr aufwendig aufgezogen werden. Der ansonsten hochwertige Umbau mit vielen verschiedenen Verstärkungen und Versteifungen trieb nicht nur das Gewicht, sondern auch den Preis stark in die Höhe. So konnte ein kompletter Umbau durch die Fa. Baumgärtner leicht 8.000 bis 10.000 DM kosten, bei Sonderwünschen auch noch deutlich mehr. Trotz seiner schönen und eleganten Linienführung (ohne Verdeck) verkaufte sich das Fahrzeug bzw. der Umbau zum Cabrio aufgrund des hohen Preises und der eingeschränkten Alltagstauglichkeit (Verdeck) kaum.
Sehr selten ist auch der Kadett D Aero, den ein Opel-Händler in Mayen in Eigenregie dem ebenfalls in Mayen ansässigen Karosseriebetrieb Welsch in Auftrag gab. Er sollte an den Erfolg des Kadett C Aero anknüpfen, wurde aber nur neunmal verkauft. Die Umbaukosten lagen bei 8.500 DM, ein Komplettfahrzeug kostete über 20.000 DM. Es entstanden insgesamt neun Fahrzeuge, zuerst fünf, später noch einmal vier.