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Oscar Plattner

Oscar Plattner bei den Bahn-Weltmeisterschaften 1948 in Amsterdam

Oscar Plattner (* 17. Februar 1922 in Tschappina als Oskar Plattner;[1]21. August 2002 in Zürich, heimatberechtigt in Tschappina und Thusis) war ein Schweizer Profi-Radrennfahrer. Er war ein Sprint-Spezialist auf der Bahn.[2]

Erfolge als Sportler

Oscar Plattner (links) mit Antonio Maspes und Jos De Bakker bei der Siegerehrung in der Sprint-Disziplin bei den Bahn-Weltmeisterschaften 1960 in Leipzig

Plattners Karriere begann 1940 mit dem Sieg im Anfängerrennen der Meisterschaft von Zürich.[3] Er startete für den Verein RV Höngg. Insgesamt eroberte Plattner 21 Schweizer Meistertitel sowie sechs WM-Medaillen. Obwohl Plattner auch auf der Strasse Erfolge feiern konnte (so gewann er 1948 die Fernfahrt Zürich–Lausanne und 1957 die Kaistenberg-Rundfahrt), wandte er sich vor allem dem Bahnradsport zu. Auf Bitten von Ferdy Kübler fuhr er einmal ein Etappenrennen – die Tour de Romandie. Er schied nach vier Etappen aus.[4]

Nachdem er im Winter 1953 von einer Wettkampfreise nach Australien zurückgekehrt war, vollzog er den endgültigen Wechsel auf die Bahn.[3] Den Grand Prix de l’UCI in Paris gewann er 1945. Er gehörte nicht nur zu den weltbesten Sprintern, sondern gewann mit verschiedenen Partnern auch Sechstagerennen und stellte verschiedene Bahn- und Weltrekorde auf. Insgesamt fuhr er 85 Sechstagerennen.

Nachdem er am 25. August 1946 auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon Amateur-Sprinterweltmeister geworden war, eroberte er 1952 in Paris den Titel der Berufsfahrer. Im Jahr darauf gewann Plattner den Sprint-Klassiker Grand Prix de Paris. Den Grand Prix d’Anvers gewann er 1956. 1955 und 1960 kam WM-Silber hinzu. 1955 gewann er den Grand Prix de Reims, einen der ältesten Wettkämpfe für Bahnsprinter in Frankreich. Bei den Wettkämpfen 1956 und 1962 gewann er auch noch die Bronzemedaille in der Sprint-Disziplin.

Karriere als Trainer

Plattners Grab.

Im Oktober 1964[5] beendete Plattner seine mehr als 25-jährige Aktivzeit und startete zu einer zweiten Karriere als Nationaltrainer, die er 1982 ebenso erfolgreich abschloss. Er war der erste hauptamtliche Nationaltrainer der Schweiz. In dieser Zeit bewegte Plattner in der Schweizer Radsportszene einiges und schuf Strukturen, von denen Swiss Cycling noch heute profitiert. Nicht zu vergessen sind die Gewinne der Olympia- und der WM-Medaillen, die ihm mit der Nationalmannschaft der Bahn- und Strassenfahrer gelangen, u. a. 1980 Olympiagold mit Robert Dill-Bundi und 1978 der WM-Titel mit Gilbert Glaus. Er war auch der Erfinder des Kilometer-Tests, eines Nachwuchs-Wettbewerbes auf der offenen Rennbahn Oerlikon. Aus dieser Talentschmiede sind u. a. Weltmeister Xaver Kurmann (Einerverfolgung), Weltmeister und Olympiasieger Robert Dill-Bundi (Verfolgung), sowie der mehrfache Weltmeister Urs Freuler (Punktefahren) hervorgegangen.

Er starb 80-jährig nach einer Krebserkrankung[6] und fand auf dem Friedhof Hönggerberg seine letzte Ruhestätte.

Berufliches

Plattner war gelernter Kaufmann.[3]

Literatur

Commons: Oscar Plattner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Oscar Plattner – der «Radsport-Professor» wird 80-jährig. In: Neue Zürcher Zeitung. 17. Mai 2002.
  2. Oscar Plattner. Ein Berner, der Welt schnellster Radrennfahrer. In: Die Berner Woche. Nr. 35, 30. August 1946, S. 18 (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich).
  3. a b c Schweizerischer Radsportverband (Hrsg.): SRB-Kalender 1965. Grenchen 1965, S. 138.
  4. Die Oscar Plattner Story. In: Sportrad. Nr. 2/1990. Motor Presse Stuttgart, Stuttgart 1990, S. 85–88.
  5. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 36/1964. Berlin 1964, S. 12.
  6. Der Tod des Radsport-Professors. In: Neue Zürcher Zeitung. 23. August 2002.
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