Perejaslaw (ukrainischПереяслав, 1943–2019 Переяслав-ХмельницькийPerejaslaw-Chmelnyzkyj) ist eine Stadt in der ukrainischenOblast Kiew mit etwa 27.700 Einwohnern (2018).
Perejaslaw spielte in der Geschichte der Ukraine und Russlands eine wichtige Rolle. Die Stadt wurde 907 erstmals als Perejaslaw urkundlich erwähnt. Der Name der Stadt bedeutet „hat den Ruhm übernommen“. Ehemals wurde sie auch ПереяславльPerejaslawl und im 9. Jahrhundert Переславль РуськийPereslawl Ruski[1] genannt. Angeblich fand hier eine Schlacht mit den Kyptschaken statt, die dadurch entschieden wurde, dass ein unbekannter Kiewer Handwerker einen großen kyptschakischen Bogatyr im Zweikampf besiegte, so dass dessen Ruhm auf ihn überging.
992 ließ der Kiewer FürstWladimir I. die Festung von Perejaslaw ausbauen, die Kiew vor nomadischen Überfällen aus südlichen Steppen schützen sollte. Einige Zeit lang war Perejaslaw der Sitz russischer Metropoliten, bis in Kiew 1037 die Sofien-Kathedrale gebaut wurde. Das ab Mitte des 10. Jahrhunderts selbständige Fürstentum Perejaslawl spielte eine strategische Rolle im Schutz der Kiewer Rus gegen die Kyptschaken, später Petschenegen. Seit 1054 hat hier das Vikariat Perejaslaw-Chmelnyzkyj und Wyschnewe seinen Sitz. 1239 wurde die Stadt von Mongolen verwüstet.
Am 12. Oktober 1943 wurde die Stadt zu Ehren von Bohdan Chmelnyzkyj in Perejaslaw-Chmelnyzkyj umbenannt und am 30. Oktober 2019 erhielt die Stadt, nach einem Beschluss der Werchowna Rada auf Initiative des Stadtrates hin, wieder den Namen Perejaslaw.[3][4]
Wegen des Russischen Angriffskriegsgegen die Ukraine wurde am 7. Juli 2022 auf Beschluss der Gemeinde und der lokalen Regierung das Denkmal zum 300. Jahrestag der „Wiedervereinigung der Ukraine mit Russland“ abgebaut.[5][6]
Verwaltungsgliederung
Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Perejaslaw (Переяславська міська громада/Perejaslawska miska hromada). Zu dieser zählen auch die 12 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer[7], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Perejaslaw (Переяславська міська рада/Perejaslawska miska rada) im Zentrum des Rajons Perejaslaw-Chmelnyzkyj, sie war jedoch nicht Teil des Rajons selbst, sondern der Oblast Kiew zugeordnet.
Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an den Rajon Boryspil[8].
Folgende Orte sind neben dem Hauptort Taschan Teil der Gemeinde:
Louise Nevelson (1899–1988) als Leah Berliawsky, jüdisch-amerikanische Bildhauerin
Hanna Minenko (* 1989), israelische Dreispringerin ukrainischer Herkunft
In Perejeslaw-Chmelnyzkyj lebten und studierten die Brüder und bekannten Boxer Vitali Klitschko und Wladimir Klitschko bis 1996 an der Pädagogischen Fakultät der Universität Hryhorij Skoworoda Sportwissenschaften.
↑Gamber, Klaus 1919-1989: Das heilige Russland 1000 Jahre russ.-orthodoxe Kirche. Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 1987, ISBN 978-3-451-20859-1, S.17.Fehler in Vorlage:Literatur – *** Parameterproblem: Dateiformat/Größe/Abruf nur bei externem Link