1785 wurde das Vikariat Hintersee errichtet und gleichzeitig auch der Kirchenbau begonnen. Dieser wurde dem Maurermeister Jakob Pogensperger und dem Zimmermeister Mathias Reindl, beide aus Thalgau, übertragen. Sie stellten eine flachgedeckte einschiffige Anlage mit rechteckigem Chor und daran angebauter Sakristei her, die in dieser Form erhalten ist. Das Mauerwerk besteht aus verputzen Bruchsteinen und Ziegel und ist nach oben mit einem Hohlkehlgesims abgeschlossen. In das Langhaus mit Dreiecksgiebelfront ist, leicht vorspringend, der Turm eingebaut. Dieser war im oberen Teil aus Holz gebaut, hatte vier Schalllöcher, trug zwei quadratische Zifferblätter und war bis zum Erdboden mit Holzschindeln verkleidet. Seit seiner Umgestaltung ist er gemauert, hat sechs Schalllöcher und trägt einen höheren Helm also vordem, der mit Kupferblech gedeckt ist.
Ausstattung
Hochaltar, Mensa und Tabernakel
Das Hochaltarbild (um 1785) stammt von Franz Nikolaus Streicher (1738–1811) und stellt Maria Magdalena dar, die das Kreuz im lebhaftesten Ausdrucke der Schmerzen umfasst.[2] Der Hochaltar selbst, um 1785 vom Bildhauer Andrä Altmann aus Neumarkt am Wallersee geschaffen, besteht aus marmoriertem Holz und ist über der Tür zur Sakristei an der Wand befestigt, die passend beidseits mit Postamenten versehen ist. Das große Altarblatt wird von zwei nach unten gerollten Pilastern gerahmt, die oben in einem geraden Gesims plus einem flachbogigen Giebel enden, auf dem zwei Flammenurnen stehen. Mittig ganz oben ist als Halbfigur Gottvater, an den Pilastern zwei kniende Engel.
Vor dem Wandaufbau mit Sakristeitür und Altarbild befindet sich eine freistehende Mensa, auf dem ein großes Tabernakel situiert ist. Die Tabernakeltür trägt ein Kruzifix als Relief, darüber das Monogramm Jesu (IHS) und das Apokalyptische Lamm auf dem Buch mit sieben Siegeln, daneben zwei Säulchen und klassizistische Ornamente, seitlich die hll. Leonhard und Florian in anbetender Haltung.[3]
Literatur
Pfarrkirche zu den Hl. Leonhard und Georg. In: Österreichische Kunsttopographie. Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg, I. Teil: Die Gerichtsbezirke St. Gilgen, Neumarkt, Thalgau. (ÖKT 10/1), Wien 1913, S. 220–224.
↑Personalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1957 (Schematismus 1957), hg. vom Erzbischöflichen Ordinariat Salzburg 1957, S. 278.
↑Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. 5 Teile. Joh. Christ. Quandt, Linz (1827–39). 2. Auflage 1843 S. 392.
↑ÖKT 10/1. Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg, I. Teil: Die Gerichtsbezirke St. Gilgen, Neumarkt, Thalgau. Wien 1913, S. 220ff.