Pharma Deutschland e. V. (bis Mai 2024: Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller, BAH) ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Pharmaindustrie in Deutschland. Der Verband vertritt Hersteller pharmazeutischer Produkte, insbesondere verschreibungspflichtiger und rezeptfreier Arzneimittel, stofflicher und dentaler Medizinprodukte sowie digitaler Gesundheits- und Pflegeanwendungen.
Im März 2024 wurden die Umbenennung von Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) in Pharma Deutschland und die Schaffung einer neuen Verbandsstruktur beschlossen. Nach Angaben des Verbandes vertritt er rund 400 Mitgliedsunternehmen (Stand März 2024). Neben traditionellen Arzneimittelproduzenten umfasst er auch rund 100 andere Mitglieder aus dem Gesundheitsbereich wie beispielsweise Verlage und Meinungsforschungsinstitute.
Der Verband wurde 1954 in Köln unter dem Namen „Interessenvertretung der Heilmittelwerbung“ gegründet, damals gehörten ihm 66 Unternehmen an. 1962 wurde auf Initiative des Verbandes der „Verein für lautere Heilmittelwerbung e. V. (INTEGRITAS)“ gegründet, ein Verein zum Schutz und zur Stärkung von Wettbewerb und Werbung für Heilmittel und verwandte Produkte. Der Schwerpunkt der Verbandsarbeit lag anfänglich auf der Förderung der Selbstmedikation und wurde später erweitert auf den gesamten Bereich der Arzneimittelpolitik inklusive verschreibungspflichtiger Arzneimittel. Zudem engagiert sich der Verband im Bereich der stofflichen Medizinprodukte. Um die Präsenz in Berlin weiter zu stärken, verlegte Pharma Deutschland – damals noch BAH – die bislang in Bonn ansässigen Bereiche Politik und Kommunikation in die Bundeshauptstadt. Die Geschäftsstelle Berlin wurde im Februar 2016 offiziell eröffnet.
Im September 2023 scheiterte eine geplante Fusion mit dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), da in der Abstimmung die nötige Dreiviertelmehrheit unter den Delegierten des BPI nicht erreicht wurde.[3]
Im März 2024 beschloss der Verband auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main mit großer Mehrheit die Schaffung einer Landesverbandsstruktur und eine Umbenennung. Vorgesehen ist der Beitritt zum Verband der Chemischen Industrie (VCI) und die Gründung eines Büros in Brüssel.[4]
Spezielle Informationsdienste von Pharma Deutschland sind der 1987 gegründete „Wissenschafts- und Wirtschaftsdienst“ (WIDI) mit einem Angebot an Seminaren, Handbüchern, Textsammlungen und Broschüren.
Namensänderungen
1956 wurde der Arzneimittelverband in „Fachvereinigung Heilmittelwerbung e. V.“ umbenannt. 1961 wurde er in „Bundesfachverband der Heilmittelindustrie und der ihr verbundenen Werbewirtschaft (BHI)“ umbenannt. 1970 wurde der Namen gekürzt auf „Bundesfachverband der Heilmittelindustrie e. V. (BHI)“. 1980 nannte er sich in „Bundesfachverband der Arzneimittel-Hersteller e. V. (BAH)“ um. Den Namen „Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e. V. (BAH)“ trug der der Verein von 2001 bis 2024. Im März 2024 wurde eine Umbenennung von Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) in Pharma Deutschland festgelegt.[4]