Jordan wurde als Sohn des Dirigenten Armin Jordan und der Tänzerin Käthe Herkner geboren, seine Schwester ist die Schauspielerin Pascale Jordan (* 1977).
Im Alter von sechs Jahren bekam er erstmals Klavierunterricht, zwei Jahre später wurde er Mitglied der Zürcher Sängerknaben. Mit 11 begann er, auch Violine zu spielen, um dann mit 16 ein Studium der Klavierpädagogik aufzunehmen, das er mit Erfolg abschloss. Dann studierte er an der Zürcher MusikhochschuleMusiktheorie und Komposition bei dem Schweizer Komponisten Hans Ulrich Lehmann und setzte seine Klavierstudien bei Karl Engel fort.
Von der Spielzeit 2009/10 bis 2020/21 war er musikalischer Direktor der Opéra National de Paris. Zudem übernahm er ab der Spielzeit 2006/07 den Posten des Ersten Gastdirigenten an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. In Paris dirigierte er zahlreiche Premieren und Wiederaufnahmen, u. a. Moses und Aron, La damnation de Faust, Samson et Dalila, Lohengrin, Les Troyens, Don Giovanni, Fürst Igor sowie einen szenischen und später auch einen konzertanten Ring des Nibelungen.[2] Als musikalischer Direktor der Pariser Oper gab er am 3. Juli 2021 sein letztes Konzert.
In Wien war Philippe Jordan zwischen 2014 und 2021 Chefdirigent der Wiener Symphoniker.[3][4]
Mit diesem Orchester führte er u. a. die Zyklen der Beethoven, Schubert- und Brahms-Symphonien sowie die späten Symphonien von Bruckner auf.[5]
Seit der Spielzeit 2020/21 ist Philippe Jordan Musikdirektor der Wiener Staatsoper.[6]
Hier leitete er die Neuproduktionen von Madama Butterfly, Parsifal, Don Giovanni, Wozzeck, Macbeth, Tristan und Isolde, Die Meistersinger von Nürnberg, Salome und Le nozze di Figaro.[7] 2022 wurde bekannt, dass sein Vertrag als Musikdirektor der Wiener Staatsoper im Jahr 2025 nicht mehr verlängert wird.[8]
Zusätzlich ist Philippe Jordan immer wieder als Dirigent von Orchesterkonzerten sowie kammermusikalisch als Pianist tätig. Auf dem Konzertpodium dirigierte er bedeutende internationale Orchester wie die Wiener und Berliner Philharmoniker, das Concertgebouw Orchester Amsterdam und die grossen oder Symphonieorchester von New York, Paris, London, München, Boston, Chicago, Los Angeles und Tel Aviv.[11]
Philippe Jordan dirigiert die Wiener Symphoniker,Großer Musikvereinssaal, Wien. 18. Oktober 2015, ORF.
Philippe Jordan – Beethoven: Complete Symphonies, Live-Mitschnitt aus der Opéra Bastille und Palais Garnier, Paris, 2014–2015, Orchestre de l’Opéra national de Paris, Co-Produktion der Opéra national de Paris und Telmondis in Zusammenarbeit mit ARTE France, M Media/ClassicAll TV. (Arthaus Musik)