Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
Der Plexus (lateinisch „Geflecht“; Plural „die Plexūs“ mit langem u) bezeichnet in der Anatomie ein Geflecht aus Nervenfasern oder Blutgefäßen. Ein Nervenplexus oder Nervengeflecht entsteht, wenn sich aus der Wirbelsäule hervortretende Nervenäste[1] miteinander vereinigen, bevor sich die in einem Plexus gebündelten Nervenfasern erneut verzweigen, etwa in die inneren Organe oder in die Extremitäten.
Plexus sacralis gebildet vor allem aus den Nervenwurzeln L5 und S1, mit motorischen und sensiblen Fasern für das Bein; die meisten Fasern des Plexus sacralis vereinigen sich zum Nervus ischiadicus
Plexus pudendus mit vegetativen Nervenfasern für Blase, Geschlechtsorgane und Enddarm, gebildet aus den Nervenwurzeln S2 bis S4
Beim Menschen haben Plexus cervicalis und Plexus brachialis keine Verbindung und werden daher nicht gemeinsam als Plexus cervicobrachialis bezeichnet.
Des Weiteren wird die Versorgung der Genitale über den Nervus pudendus reguliert, der beim Menschen aus dem Plexus sacralis abgeht. Die Regulation von Stuhl- und Harnentleerung (Defäkation und Miktion) steuert sich über Schließmuskeln sowie die Beckenbodenmuskulatur. Abgesehen vom inneren Afterschließmuskel und dem inneren Schließmuskel der Harnblase, die durch das vegetative Nervensystem reguliert werden, erfolgt die Innervation aus einem kleinen Plexus coccygeus (Segmente Co1 bis Co2/Co3).
Die beiden ersten werden zusammen auch Sonnengeflecht oder Plexus solaris genannt. Sie enthalten sympathische Fasern für die Eingeweide im Bauchraum: Magen, Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Nebennieren, Dünndarm, Anfangsteil des Dickdarms.
Sie liegen an den Abgängen der drei großen Arterien Truncus coeliacus, Arteria mesenterica superior/cranialis und Arteria mesenterica inferior/caudalis von der Bauchaorta. Von ihnen gehen kleinere Plexus zu den einzelnen Organen ab. Die sympathischen Fasern stammen aus dem Rückenmark im Brust- und Lendenbereich, die parasympathischen Fasern vom Nervus vagus und aus dem Kreuzteil des Rückenmarks.
Vegetative Plexus entstehen auch durch Verflechtungen der vegetativen Nervenfasern unmittelbar in der Nähe der Endorgane:
Plexus caroticus externus für die Schweißdrüsen, die glatten Muskeln der Haarfollikel und Blutgefäße im Bereich von Kopf und Gesicht
Plexus caroticus internus für die Augen (Musculus dilatator pupillae, Musculus orbitalis, Musculus tarsalis) und die Tränen- und Speicheldrüsen
Plexus vesicalis mit parasympathischen Fasern für die Versorgung der Harnblase und der Geschlechtsorgane
Plexus pelvinus für die parasympathische Versorgung des Enddarms (Peristaltik) und die parasympathische Versorgung des nicht der Willkürkontrolle unterworfenen inneren Darmschließmuskels (Erschlaffung)
Das Darmnervensystem besteht aus verstreuten Nervenzellen in der Wand des kompletten Rumpfdarms und veranlasst die Peristaltik. Diese über den kompletten Rumpfdarm verstreuten Neurone werden auch als Plexus bezeichnet, entsprechen jedoch morphologisch nicht der Definition eines vegetativen Plexus (s. o.). Man unterscheidet einen Plexus submucosus (Meissner) in der Tela submucosa des Rumpfdarmes und einen Plexus myentericus (Auerbach) in der Tunica muscularis, zwischen Stratum circulare und Stratum longitudinale der glatten Darmmuskulatur.