Der Prix Médicis ist ein französischer Literaturpreis. Er wurde 1958 von Gala Barbisan und Jean-Pierre Giraudoux begründet, um französischsprachige Romane oder Erzählungen von jungen vielversprechenden und originellen Autoren auszuzeichnen. Seit 1970 wird auch ein Preis für fremdsprachige Romane und seit 1985 ein Preis für Essays vergeben (wobei gelegentlich, wie z. B. 2018, auch Titel aus anderen Genre-Formen prämiert werden).
Bis in das Jahr 2007 wurden die Prix Médicis immer am ersten Mittwoch des Monats November im Pariser Hôtel de Crillon – am selben Tag wie der Prix Femina – verliehen, seit 2008 findet die Verleihung meist jeweils zwei Tage später im Hôtel Lutetia statt.
Mit dem Prix Médicis étranger wird seit 1970 alljährlich ein ins Französische übersetzter fremdsprachiger Roman ausgezeichnet.
Am erfolgreichsten in dieser Kategorie waren US-amerikanische Autoren (12 Siege), gefolgt von ihren Kollegen aus Italien (7). Aus dem deutschsprachigen Raum waren die Österreicher Thomas Bernhard (1988) und Robert Schneider (1994), der Deutsche Michael Krüger (1996) sowie der Schweizer Alain Claude Sulzer mit ihren übersetzten Werken erfolgreich.
Bis 2022 am häufigsten ausgezeichnet wurden Bücher aus dem Verlag Gallimard (13 Siege), gefolgt von Grasset (9) und Seuil (7).
Mit dem Prix Médicis essai wird seit 1985 alljährlich ein französischsprachiger bzw. in französischer Übersetzung vorliegender Essayband ausgezeichnet.
Bis 2020 am häufigsten ausgezeichnet wurden Bücher aus dem Verlag Grasset (9 Siege), gefolgt von Seuil (8).