Zu den Gründerpersönlichkeiten der am 27. Januar 1946 in Düsseldorf gegründeten RSF gehörten der Architekt Richard Batz, Mitglied des Fisiokratischen Kampfbundes[1] und ihr 1. Vorsitzender; des Weiteren Aloys Kokaly, der Vorsitzende des Freiwirtschaftlichen Jugendverbandes e. V. und spätere Herausgeber der biotechnischen Schriftenreihe IMPLOSION, sowie der Bundesbahnrat Peter Thielen.[2]
Der neuen Partei schlossen sich im Februar 1946 weitere freiwirtschaftlich orientierte Parteien an. Dazu gehörten die Deutsche Friedenspartei mit Sitz in Köln, die ostfriesischeFreiwirtschaftliche Partei (Aurich), die Radikal-Sozialistische Freiheitspartei (Bottrop) und die Frei-Wirtschaftspartei (Solingen) an. Das gemeinsam herausgegebene Parteiprogramm enthielt unter anderem die Forderung der Einführung des Freigeldes und der Abschaffung des privaten Eigentums (nicht der privaten Nutzung) von Boden. Die Grundrente sollte nach diesem Programm den Müttern entsprechend ihrer Kinderzahl zugeführt werden. Alle wirtschaftlichen und persönlichen Angelegenheiten einschließlich der Ehe sollten weitgehend dem Zugriff durch den Staat entzogen werden. Die Wahrnahme der öffentlichen Aufgaben sollte möglichst dezentral durch eine demokratische Selbstverwaltung erfolgen. Gefordert wurde auch der Abbau nationaler Grenzen und damit die völlige Freizügigkeit von Menschen und Gütern.[3]
Bei der Bundestagswahl 1949 gewann die RSF bundesweit 0,9 % der Stimmen. Das höchste Ergebnis lag im Wahlkreis Flensburg bei 3,8 %, in Nordrhein-Westfalen bei 2,1 %, in Hamburg bei 1,5 %, in Bremen bei 2,1 % der Stimmen.
Im Jahr 1950 ging die RSF in der trizonalen Frei-Sozialen Union auf.
Radikal-Soziale Freiheitspartei (Hrsg.): RSF-Sofortprogramm für die Neuordnung des Geld- und Finanzwesens. 1945.
Richard Stöss: Die Freisoziale Union. In: (ders.): Parteien-Handbuch. Opladen 1984, S. 1397–1423.
Inge Lüpke-Müller: Eine Region im politischen Umbruch. Der Demokratisierungsprozess in Ostfriesland nach dem Zweiten Weltkrieg (Hrsg. Ostfriesische Landschaft Aurich). Aurich 1998, ISBN 3-932206-11-8, S. 203–206.