Ab 1973 war er in der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF) aktiv. Ab 1981 unterstützte er die Bewegung Solidarität mit Solidarnosc. Es folgte eine Karriere als Politiker.[2]
Familie
Bütikofers Vater war Postbeamter, seine Mutter Hausfrau. Er ist seit 2001 mit Renée Krebs verheiratet. Aus einer früheren Beziehung mit Henriette Katzenstein ist er Vater dreier Töchter.
Kommunal-, Landes- und Bundespolitik
In der Studentenbewegung war Bütikofer bei der Kommunistischen Hochschulgruppe (KHG) und beim maoistischenKommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) aktiv. Er war u. a. Mitglied im AStA, im Senat, Großen Senat und Verwaltungsrat der Universität Heidelberg. Ab 1973 war er auch Mitglied der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF). Ab 1982 war er bei der Grün-Alternativen Liste (GAL) und dem Kommunalpolitischen Forum (KoPoFo) in Heidelberg tätig. 1984 wurde er als Kandidat der GAL Mitglied des Gemeinderats in Heidelberg und GAL-Fraktionsvorsitzender. Im selben Jahr trat er den Grünen bei. Von 1988 bis 1996 saß er als Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg, wo er haushalts- und finanzpolitischer Sprecher sowie ab 1992 europapolitischer Sprecher der Fraktion der Grünen war. Von 1997 bis 1998 war er zusammen mit Monika Schnaitmann Landesvorsitzender der Grünen in Baden-Württemberg.
Von Dezember 1998 bis 2002 war er Politischer Bundesgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen, als der er zwischen den verschiedenen Parteiflügeln zu vermitteln versuchte und innerhalb der Partei maßgeblich das 30-jährige Kompromiss-Konzept zum Atomkraft-Ausstieg zustande brachte. Außerdem war er von 1999 bis 2002 Vorsitzender der Grundsatzprogrammkommission, und von 1998 bis 2008 war er Mitglied des Parteirates. Vom 8. Dezember 2002 bis zum 16. November 2008 war er Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen und damit bis dahin der am längsten amtierende Vorsitzende seiner Partei. Den anderen Part im Führungsduo bestritt zunächst Angelika Beer, welche am 2. Oktober 2004 von Claudia Roth abgelöst wurde, die in dieses Amt zurückkehrte. Sein Nachfolger wurde Cem Özdemir.
Am 3. März 2008 kündigte er an, nicht mehr für den Vorsitz der Partei anzutreten, sondern für das Europäische Parlament kandidieren zu wollen.[3] Im Januar 2009 wurde Bütikofer gemeinsam mit Rebecca Harms zum Spitzenkandidaten der Grünen für die Europawahl am 7. Juni 2009 gewählt.
Europäisches Parlament
Reinhard Bütikofer war bei der Europawahl 2009 Spitzenkandidat seiner Partei und gehört dem Europäischen Parlament seit der siebten Wahlperiode (ab 2009) an.[1] 2009 wurde Bütikofer zum Sprecher der deutschen Delegation der Grünen im Europäischen Parlament gewählt.[4] Seine Stellvertreterin war Helga Trüpel. Dieses Amt hatte er bis 2014 inne. Er war bis 2012 stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Schatzmeister der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz im Europäischen Parlament. Bei der Europawahl 2014 kandidierte Bütikofer auf Platz 4 der bundesweiten Liste und zog erneut ins Parlament ein.
Unabhängig von seiner Tätigkeit als Mitglied des Europäischen Parlaments wurde Bütikofer am 10. November 2012 als Nachfolger von Philippe Lamberts in einer Doppelspitze mit der Italienerin Monica Frassoni zum Vorsitzenden der Europäischen Grünen Partei gewählt.[8] Diese Funktion hatte er bis Dezember 2019 inne.
Seit März 2021 ist Bütikofer von der Volksrepublik China sanktioniert und darf deshalb nicht nach China, Hongkong und Macau einreisen.[9]
Bütikofer unterhält Büros in Brüssel, Berlin sowie ein Wahlkreisbüro in Erfurt.[10]
1979–1982: Vorsitz des Landesvorstands von Die Grünen vor Einführung eines Geschäftsführenden Vorstands mit gleichberechtigten Beisitzern (1982–1991) Wolf-Dieter Hasenclever (1979–1980) |
Marieluise Beck (1980–1982)