Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

Sächsische Staatsregierung

Staatsregierung
des Freistaates Sachsen
Wappen des Freistaates Sachsen
Staatliche Ebene Land
Stellung Verfassungsorgan
Gründung 1831 bzw. 1990
Hauptsitz Dresden, Sächsische Staatskanzlei
Vorsitz Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident
Haushaltsvolumen 48,9 Mrd. Euro (2023/2024)
Website www.sachsen.de

Die Sächsische Staatsregierung (in der Verfassung des Freistaates Sachsen lediglich als Staatsregierung bezeichnet[1]) ist die Landesregierung des Freistaats Sachsen. Sie wird von einem Ministerpräsidenten geführt, der vom Sächsischen Landtag geheim gewählt wird. Sitz der Regierung ist die Sächsische Staatskanzlei im Dresdner Regierungsviertel in der Inneren Neustadt.

Die CDU ist in Sachsen seit der deutschen Wiedervereinigung die mit Abstand stärkste Partei und stellt seitdem den Ministerpräsidenten. Kurt Biedenkopf regierte von 1990 bis April 2002 in einer CDU-Alleinregierung. Auf ihn folgte Georg Milbradt, der nach der Wahl 2004 eine schwarz-rote Koalition mit der SPD einging. Nach Milbradts Rücktritt im Mai 2008 übernahm Stanislaw Tillich das Amt des Ministerpräsidenten und setzte die CDU-SPD-Koalition bis zur Landtagswahl 2009 fort. In den folgenden fünf Jahren regierte Tillich in einer schwarz-gelben Koalition zusammen mit der FDP, bis diese bei der darauffolgenden Landtagswahl im Sommer 2014 an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte und Tillich wieder eine CDU-SPD-Koalition einging. Im Dezember 2017 legte Tillich aufgrund des niedrigen Wahlergebnisses der CDU zur Bundestagswahl 2017 sein Amt nieder und Michael Kretschmer wurde zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Bei der Landtagswahl 2019 mussten beide Koalitionsparteien deutliche Verluste hinnehmen. Nach langwierigen Koalitionsverhandlungen konnte durch Eintritt von Bündnis 90/Die Grünen in die Regierung eine sogenannte Kenia-Koalition gebildet werden. Mehr als 3½ Monate nach der Landtagswahl wurde Michael Kretschmer erneut zum Ministerpräsidenten gewählt.

Wahlen seit 1990

Tage bis zur Wahl des Ministerpräsidenten
nur nach Landtagswahlen
1990
  
Biedenkopf (14/14)
1994
  
Biedenkopf (26/26)
1999
  
Biedenkopf (25/25)
2004
  
  
Milbradt (31/53)
2009
  
Tillich (30/30)
2014
  
  
Tillich (30/74)
2019
  
  
Kretschmer (31/111)
2024
  
  
ausstehend (31/–)
grau: Wahl bis zur Landtagskonstituierung
schwarz: Tage bis zur Wahl des CDU-Ministerpräsidenten
Klammer: (Tage bis zur Konstituierung/Tage bis zur Wahl des Ministerpräsidenten)
Martin DuligWolfram GüntherMartin DuligSven MorlokThomas JurkKarl Mannsfeld (Politiker)Hans Geisler (Politiker)Heinz EggertRudolf Krause (Politiker, 1939)Michael KretschmerStanislaw TillichGeorg MilbradtKurt Biedenkopf
linkes Diagramm:

Der Ministerpräsident muss spätestens mit Ablauf des vierten Monats nach der Konstituierung des Landtags gewählt werden. Die Konstituierung des Landtags muss spätestens einen Monat nach der Landtagswahl stattfinden. Die Tage bis zur Konstituierung sind hellgrau markiert; weitere Tage bis zur Wahl eines Ministerpräsidenten der CDU schwarz. 1990, 1994, 1999 und 2009 fand die Wahl des Ministerpräsidenten am Tag der Konstituierung statt.

rechtes Diagramm:

bisherige Ministerpräsidenten und ihre jeweiligen Stellvertreter in den Parteifarben

Amtierende Staatsregierung

Ehemalige Regierungen

Weimarer Republik 1918–1933

Ministerpräsident beteiligte Parteien Zeitraum Kabinett
Richard Lipinski (USPD) USPD, SPD 1918–1919 Kabinett Lipinski
Georg Gradnauer (SPD) SPD 1919 Kabinett Gradnauer I
SPD, DDP 1919–1920 Kabinett Gradnauer II
Wilhelm Buck (SPD) SPD, DDP 1920 Kabinett Buck I
SPD, USPD, DDP 1920–1922 Kabinett Buck II
SPD 1922–1923 Kabinett Buck III
Erich Zeigner (SPD) SPD, KPD 1923 Kabinett Zeigner
Alfred Fellisch (SPD) SPD 1923–1924 Kabinett Fellisch
Max Heldt (SPD/ASPS) SPD/ASPS, DDP, DVP 1924–1927 Kabinett Heldt I
ASPS, DDP, DVP, WP 1927 Kabinett Heldt II
ASPS, DDP, DVP, DNVP, WP, Volksrecht 1927–1929 Kabinett Heldt III
Wilhelm Bünger (DVP) DVP, DNVP, WP, ASPS, parteilos 1929–1930 Kabinett Bünger
Walther Schieck (DVP) DVP, DDP, parteilos 1930–1933 Kabinett Schieck

Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945

Ministerpräsident beteiligte Parteien Zeitraum Kabinett
Manfred von Killinger (NSDAP) NSDAP, parteilos 1933–1935 Kabinett Killinger
Martin Mutschmann (NSDAP) NSDAP, parteilos 1935–1945 Kabinett Mutschmann

Sowjetische Besatzungszone und Deutsche Demokratische Republik 1945–1952

Ministerpräsident beteiligte Parteien Zeitraum Kabinett
Rudolf Friedrichs (SPD/SED) SPD, KPD, CDU, LDP, parteilos;
ab 17. Sep. 1945 SED, CDU, LDP
1945–1946 Kabinett Friedrichs I
SED, CDU, LDP 1946–1947 Kabinett Friedrichs II
Max Seydewitz (SED) SED, CDU, LDP, DBD 1947–1950 Kabinett Seydewitz I
SED, CDU, LDP, DBD, NDPD, FDGB 1950–1952 Kabinett Seydewitz II

Bundesrepublik Deutschland seit 1990

Ministerpräsident beteiligte Parteien Zeitraum Kabinett
Kurt Biedenkopf (CDU) CDU 1990–1994 Kabinett Biedenkopf I
1994–1999 Kabinett Biedenkopf II
1999–2002 Kabinett Biedenkopf III
Georg Milbradt (CDU) CDU 2002–2004 Kabinett Milbradt I
CDU, SPD 2004–2008 Kabinett Milbradt II
Stanislaw Tillich (CDU) CDU, SPD 2008–2009 Kabinett Tillich I
CDU, FDP 2009–2014 Kabinett Tillich II
CDU, SPD 2014–2017 Kabinett Tillich III
Michael Kretschmer (CDU) CDU, SPD 2017–2019 Kabinett Kretschmer I
CDU, Grüne, SPD seit 2019 Kabinett Kretschmer II

Listen der Minister

Die folgenden Listen führen die für einzelne Fachbereiche zuständigen Minister von 1831 bis 1952 sowie seit 1990 auf:

Einzelnachweise

  1. REVOSax Landesrecht Sachsen - Verfassung. Abgerufen am 24. Juli 2024.
Kembali kehalaman sebelumnya