Sölde wurde erstmals um 1150 mit de Sulethe im Urbar der Reichsabtei Werden erwähnt. Ein erster Adeliger wird 1226 mit Robertus de Sulede im Lünener Urkundenbuch genannt. Zwischen 1250 und 1432 wurde der Ort im VolmarsteinerLehnsregister als Solede, Zülde, Zulde, Zolde, Zoelde, Solde und Seulde geführt. Im Jahr 1500 wird ein Johan van Hovel to Soelde urkundlich erwähnt.
Sölde gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in eigener Bauerschaft (Sold) im Amt Unna (historisch) und Kirchspiel Aplerbeck zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 27 Steuerpflichtigen Hofbesitzer in der Bauerschaft zwischen 1 und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten. Darunter bemerkenswert viele große Höfe mit Abgaben von 5 und 6 Goldgulden.[2] Im Jahr 1705 waren in der Bauerschaft Sölde 33 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Unna im Kataster verzeichnet.[3] Das Kloster Elsey besaß in Sölde von 1650 bis 1811 die beiden Höfe Langhofs Hof und Emberts Hof (Westermann).[4]
Die Deutung des Ortsnamens kann als Stelle, an der es Morast gibt umschrieben werden.[5]
Das Dorf bestand ehemals aus ein paar Bauernhöfen, die sich um das Rittergut Haus Sölde gruppierten. Frühe Erwähnung fand Sölde unter dem Namen Sulede 1176, später als Soledhe (um 1249).[6] Sölde entwickelte sich vor allem in den 1960er Jahren zu einem Vorort. Wichtiger Arbeitgeber vor dem Zweiten Weltkrieg war die Zeche Margarete an der Schlagbaumstraße. Wahrzeichen für den zeitweilig „provisorischen“ Charakter des Vorortes war über Jahrzehnte das Glockengerüst der evangelischen Kirche an der Sölder Straße. Aus Geldmangel hatte die Kirchengemeinde die Glocken in etwa 4 m Höhe in dieses Gerüst einhängen lassen – bis zur vermeintlich baldigen Fertigstellung des Glockenturms. Da dieser noch lange auf sich warten ließ, mussten die Anwohner der Sölder Straße, der Begonien- und Geranienstraße täglich mindestens dreimal das Geläut aus allernächster Nähe ertragen.
Am 1. August 1929 wurde Sölde nach Dortmund eingemeindet. Ein Teil wurde in die Gemeinde Holzwickede eingegliedert.[7]
Problematisch war der in den 1960er-Jahren abgeschlossene Bau der Wohnsiedlung „Maiglöckchenweg“, einer Abzweigung der Begonienstraße auf einem ehemaligen Grünland-Areal. Da hier vor allem Großfamilien aus sozial nicht sehr wohlhabenden Verhältnissen angesiedelt wurden, entwickelte sich schnell eine Aversion gegen die dort lebende Wohnbevölkerung. Nachdem einige Baulücken an der Begonienstraße im Laufe der 1970er-Jahre geschlossen wurden, normalisierte sich das Verhältnis.
Der heimische Fußballverein VfR Sölde spielte in den 1980er- und 1990er-Jahren in der Oberliga Westfalen und war zusammen mit der SG Lütgendortmund die erfolgreichste Mannschaft im Dortmunder Amateurfußball. Seine Heimspiele in der Bezirksliga 8 trägt der Verein auf dem Sportplatz „Am Rosengarten“ aus.
Rittergut Haus Sölde
Karte von Sölde aus dem Jahr 1790
Fachwerkhaus in Dortmund-Sölde
Hofanlage in Dortmund-Sölde
Seniorenheim in Dortmund-Sölde
Bevölkerung
Struktur der Sölder Bevölkerung:
Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 12,8 % [Dortmunder Durchschnitt: 16,2 % (2018)][8]
↑Aloys Meister: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 21 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Sölde)
↑Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705, Bearb. von Willy Timm, S. 67/68
↑Edeltraud Klueting: Das (freiweltliche) adelige Damenstift Elsey. Geschichte, Verfassung und Grundherrschaft in Spätmittelalter und Frühneuzeit. Altenaer Beiträge, Band 14, 1980, S. 215
↑Michael Flöer: Die Ortsnamen der Stadt Dortmund und der Stadt Hagen, in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 16, Bielefeld 2021, S. 222–224
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.283.