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Sölde (Dortmund)

Sölde
Stadt Dortmund
Koordinaten: 51° 30′ N, 7° 35′ OKoordinaten: 51° 29′ 45″ N, 7° 35′ 16″ O
Höhe: ca. 120 m Ã¼. NHN
Fläche: 2,41 km²
Einwohner: 5630 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 2.339 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1929
Postleitzahlen: 44287, 44289
Vorwahl: 0231
Statistischer Bezirk: 44
KarteStadtbezirk AplerbeckStadtbezirk BrackelStadtbezirk EvingStadtbezirk HombruchStadtbezirk HördeStadtbezirk HuckardeStadtbezirk Innenstadt-NordStadtbezirk Innenstadt-OstStadtbezirk Innenstadt-WestStadtbezirk LütgendortmundStadtbezirk MengedeStadtbezirk Scharnhorst
Karte
Lage von Sölde in Dortmund

Sölde ist der statistische Bezirk 44 und zugleich ein südöstlicher Stadtteil der kreisfreien Großstadt Dortmund. Er gehört zum Stadtbezirk Aplerbeck und grenzt im Süden an den Stadtteil Sölderholz, im Westen an Aplerbeck und die Aplerbecker Mark, im Norden an Asseln und im Osten an die zum Kreis Unna gehörende Gemeinde Holzwickede. Durch Sölde fließt die Emscher. Am 31. Dezember 2023 lebten in Sölde 5.630 Einwohner.

Geschichte

Sölde wurde erstmals um 1150 mit de Sulethe im Urbar der Reichsabtei Werden erwähnt. Ein erster Adeliger wird 1226 mit Robertus de Sulede im Lünener Urkundenbuch genannt. Zwischen 1250 und 1432 wurde der Ort im Volmarsteiner Lehnsregister als Solede, Zülde, Zulde, Zolde, Zoelde, Solde und Seulde geführt. Im Jahr 1500 wird ein Johan van Hovel to Soelde urkundlich erwähnt.

Sölde gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in eigener Bauerschaft (Sold) im Amt Unna (historisch) und Kirchspiel Aplerbeck zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 27 Steuerpflichtigen Hofbesitzer in der Bauerschaft zwischen 1 und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten. Darunter bemerkenswert viele große Höfe mit Abgaben von 5 und 6 Goldgulden.[2] Im Jahr 1705 waren in der Bauerschaft Sölde 33 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Unna im Kataster verzeichnet.[3] Das Kloster Elsey besaß in Sölde von 1650 bis 1811 die beiden Höfe Langhofs Hof und Emberts Hof (Westermann).[4]

Die Deutung des Ortsnamens kann als Stelle, an der es Morast gibt umschrieben werden.[5]

Das Dorf bestand ehemals aus ein paar Bauernhöfen, die sich um das Rittergut Haus Sölde gruppierten. Frühe Erwähnung fand Sölde unter dem Namen Sulede 1176, später als Soledhe (um 1249).[6] Sölde entwickelte sich vor allem in den 1960er Jahren zu einem Vorort. Wichtiger Arbeitgeber vor dem Zweiten Weltkrieg war die Zeche Margarete an der Schlagbaumstraße. Wahrzeichen für den zeitweilig „provisorischen“ Charakter des Vorortes war über Jahrzehnte das Glockengerüst der evangelischen Kirche an der Sölder Straße. Aus Geldmangel hatte die Kirchengemeinde die Glocken in etwa 4 m Höhe in dieses Gerüst einhängen lassen – bis zur vermeintlich baldigen Fertigstellung des Glockenturms. Da dieser noch lange auf sich warten ließ, mussten die Anwohner der Sölder Straße, der Begonien- und Geranienstraße täglich mindestens dreimal das Geläut aus allernächster Nähe ertragen.

Am 1. August 1929 wurde Sölde nach Dortmund eingemeindet. Ein Teil wurde in die Gemeinde Holzwickede eingegliedert.[7]

Problematisch war der in den 1960er-Jahren abgeschlossene Bau der Wohnsiedlung „Maiglöckchenweg“, einer Abzweigung der Begonienstraße auf einem ehemaligen Grünland-Areal. Da hier vor allem Großfamilien aus sozial nicht sehr wohlhabenden Verhältnissen angesiedelt wurden, entwickelte sich schnell eine Aversion gegen die dort lebende Wohnbevölkerung. Nachdem einige Baulücken an der Begonienstraße im Laufe der 1970er-Jahre geschlossen wurden, normalisierte sich das Verhältnis.

Der heimische Fußballverein VfR Sölde spielte in den 1980er- und 1990er-Jahren in der Oberliga Westfalen und war zusammen mit der SG Lütgendortmund die erfolgreichste Mannschaft im Dortmunder Amateurfußball. Seine Heimspiele in der Bezirksliga 8 trägt der Verein auf dem Sportplatz „Am Rosengarten“ aus.

Bevölkerung

Struktur der Sölder Bevölkerung:

  • Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 12,8 % [Dortmunder Durchschnitt: 16,2 % (2018)][8]
  • Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 26,8 % [Dortmunder Durchschnitt: 20,2 % (2018)][9]
  • Ausländeranteil: 8,1 % [Dortmunder Durchschnitt: 21,8 % (2023)][10]
  • Arbeitslosenquote: 7,4 % [Dortmunder Durchschnitt: 11,0 % (2017)][11]

Das durchschnittliche Einkommen in Sölde liegt etwa 5 % über dem Dortmunder Durchschnitt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einw.
1987 6287
2003 6101
2008 5792
2010 5805
2013 5758
2016 5757
2019 5684
2022 5602

Sölder Persönlichkeiten

  • Walter Demgen (* 4. April 1925; † 8. Dezember 2010), deutscher Arbeitermaler, dessen Werk auch zahlreiche expressiv gestaltete Holzschnitte umfasst,
  • Heinrich Spaemann (* 15. Juli 1903 in Dortmund-Sölde; † 1. Mai 2001 in Ãœberlingen/Bodensee), katholischer Priester und geistlicher Schriftsteller.

Verkehr

Der Haltepunkt Dortmund-Sölde liegt an der Bahnstrecke Dortmund–Soest.

Linie Verlauf Takt
RB 59 Hellweg-Bahn:
Dortmund Hbf â€“ Dortmund Signal-Iduna-Park â€“ Dortmund-Hörde â€“ Dortmund-Aplerbeck â€“ Dortmund-Sölde â€“ Holzwickede â€“ Unna â€“ Lünern â€“ Hemmerde â€“ Werl â€“ Westönnen â€“ Soest
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
30 min (werktags)
60 min (sonn- und feiertags)
Commons: Dortmund-Sölde â€“ Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. ↑ Bevölkerungszahlen in den statistischen Bezirken am 31.12.2023 (im 5er-Rundungsverfahren) (PDF; 149 kB)
  2. ↑ Aloys Meister: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 21 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Sölde)
  3. ↑ Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705, Bearb. von Willy Timm, S. 67/68
  4. ↑ Edeltraud Klueting: Das (freiweltliche) adelige Damenstift Elsey. Geschichte, Verfassung und Grundherrschaft in Spätmittelalter und Frühneuzeit. Altenaer Beiträge, Band 14, 1980, S. 215
  5. ↑ Michael Flöer: Die Ortsnamen der Stadt Dortmund und der Stadt Hagen, in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 16, Bielefeld 2021, S. 222–224
  6. ↑ Westfälisches Urkundenbuch – Addit. Nr. 60, VII. Nr. 282; 706.
  7. ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 283.
  8. ↑ Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen Statistikatlas 2019 (Memento des Originals vom 26. Juni 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dortmund.de (PDF; 9,1 MB)
  9. ↑ Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen Statistikatlas 2019 (Memento des Originals vom 26. Juni 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dortmund.de (PDF; 9,1 MB)
  10. ↑ Staatsangehörigkeiten in den statistischen Bezirken am 31. Dezember 2023 (PDF; 149 kB)
  11. ↑ Arbeitslosenquoten nach statistischen Bezirken am 30. Juni 2017 (Memento des Originals vom 25. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dortmund.de (PDF-Datei)
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