Saint-Sulpice-la-Pointe liegt am Tarn an der Mündung des Agout. Südwestlich der Gemeinde in 32 Kilometern Entfernung liegt Toulouse, 46 Kilometer nordöstlich Albi und 48 Kilometer nordwestlich Montauban.
Geschichte
Saint-Sulpice entstand zwischen 1243 und 1247 als Bastide.
Als sich Frankreich im Zweiten Weltkrieg unter deutscher Besatzung befand, existierte ab Oktober 1939 das „Camp d’internement de Saint-Sulpice“ auf einem als „Les Pescayres“ bezeichneten Gelände von 3,5 ha. Bis zum April 1940 war das Lager für eventuelle Kriegsflüchtlinge gedacht. Tatsächlich wurden hier 1500 Flüchtlinge aus dem deutsch besetzten Belgien untergebracht, die dann bald bei Familien in der Region unterkamen. Seit Oktober 1940, unter der Herrschaft des Vichy-Regimes, wurde das Lager vom Innenministerium unter Marcel Peyrouton zur Unterbringung „unerwünschter Elemente“ (indésirables) bestimmt.[1]
Nach Umbauten, die einem KZ-ähnlichen Charakter des Lagers dienten, wurden seit dem 28. Januar 1941 hier 258 Personen, definiert als „Kommunisten, Syndikalisten und weitere Unerwünschte“ inhaftiert. Seit dem 8. Februar 1941 wurden weitere 800 Personen in diesem Lager inhaftiert, die aus einem danach aufgelösten Lager in Oraison stammten. Nachdem seit 1942 eine Anzahl von Insassen zwangsweise dem Service du travail obligatoire (STO) überstellt wurden und damit deutschen Behörden als Zwangsarbeiter unterstanden, wurde das Lager allmählich verkleinert.[1] Noch Mitte Juli 1943 wurde beispielsweise der Garagenbesitzer und Résistancekämpfer Marc Fromont aus Vogna, einem zu Arinthod im Département Jura gehörenden Weiler, in das Lager eingeliefert.[2]
↑ abPnina Rosenberg: L’art des indésirables. L’art dans des camps d’internement français 1939–1940. Éditions L’Harmattan, Paris 2003, S. 170–174.
↑André Robert: Jura 1940–1944 : Territoires de Résistance. Préface de François Marcot. Éditions du Belvédère, Pontarlier 2016, ISBN 978-2-88419-302-3, S.158.