Auf der Insel zwischen der Kurländischen Aa (Lielupe) und ihren Nebenarmen wurde 1265 die Burg Mitau der Schwertbrüderordensritter errichtet.[1] Der zunächst hölzerne Bau brannte nieder und wurde 1345 durch einen steinernen Neubau ersetzt, die den Herzögen der Dynastie Kettler als Residenz diente.
Ernst Johann von Biron, der Günstling der Witwe des letzten Kettler-Herzogs und späteren Zarin Anna, ließ die alte Burg 1738 abreißen und den Bau eines Schlosses Auftrag geben. Nachdem Biron 1740 in Ungnade gefallen war, wurden alle Bauarbeiten unterbrochen, obwohl zu diesem Zeitpunkt das Dach noch nicht aufgesetzt war. Die Arbeiten wurden erst 1763, nachdem Biron aus der Verbannung zurückgekehrt war, wieder aufgenommen. Neben Rastrelli, der sich nach dem Tod seiner Förderin Zarin Elisabeth in Kurland betätigte, war der Däne Severin Jensen als Planer beteiligt, der dem Schloss klassizistische Elemente zufügte. Das Schloss wurde 1772 fertig, ein halbes Jahr danach starb Ernst Johann von Biron.
Schloss Jelgava besteht aus einer vierflügeligen Anlage, die einen Innenhof umgibt. Ursprünglich bestand das Schloss aus zwei Flügeln, die mit dem Hauptgebäude in Form eines U verbunden waren. 1937 wurde der Anlage ein weiterer Flügel hinzugefügt, womit der Hof geschlossen wurde. Die barocken Fassaden des von einer Grünanlage umgebenen Schlosses werden durch Mittel- und Seitenrisalite gegliedert.
Von historischer Bedeutung ist die Gruft der Herzöge von Kurland und Semgallen im südwestlichen Untergeschoss. Alle Herzöge aus den Häusern Kettler und Biron wurden hier zwischen 1569 und 1791 bestattet. Die Räumlichkeiten enthalten 21 steinerne Sarkophage und neun hölzerne Särge. Die Krypta wurde 1819 ins Schloss verlegt.