Die Short Belfast entstand auf Anforderung der Royal Air Force nach einem Transportflugzeug, mit dem 200 Soldaten oder schweres Gerät über weite Strecken transportiert werden können. Short begann 1959 mit der Entwicklung. Der Erstflug fand am 5. Januar 1964 statt, die Indienststellung bei der RAF erfolgte 1966. Zu diesem Zeitpunkt war es das größte Flugzeug der britischen Streitkräfte. Aufgrund von Haushaltsproblemen der Regierung konnten nur 10 der geplanten 30 Einheiten angeschafft werden.
Konstruktion
Die Belfast ist ein als Schulterdecker ausgelegtes Ganzmetallflugzeug in Halbschalenbauweise. Als Antrieb dienen vier Propellerturbinen Rolls-Royce Tyne RTy.12 mit je 4275 kW Leistung. Die aus Aluminium gefertigten Vierblattpropeller besitzen einen Durchmesser von 4,90 m. Das Heckladetor wurde mit einer Laderampe versehen. Das einziehbare Fahrwerk besteht aus einem zweirädrigen vorderen Fahrwerksbein sowie aus einem zweiteiligen Hauptfahrwerk mit je acht Rädern.
Nutzung
Im Laderaum konnten 150 vollausgerüstete Soldaten, ein mittlerer Kampfpanzer oder zwei Hubschrauber untergebracht werden. Mit einem Startgewicht von über 100 Tonnen gehört die Belfast zu den leistungsfähigsten propellergetriebenen Transportflugzeugen.
Die einzige RAF-Staffel war die in 53. Squadron in RAF Fairford und RAF Brize Norton, die die Belfast von 1966 bis 1976 betrieben.
Bereits 1976 wurden die Flugzeuge im Rahmen einer Umstrukturierungsmaßnahme ausgemustert, fünf davon wurden an die TAC HeavyLift verkauft. Die übrigen wurden verschrottet. Die RAF mietete Belfasts 1982 für den Falklandkrieg und 1991/92 den Zweiten Golfkrieg.