Ehrlich war Mitglied der Jugendbewegung der Allgemeinen Zionisten in Polen. 1938 wanderte er nach Palästina aus und arbeitete als Landwirt in Nes Ziona. Nach der Gründung des Staates Israel wurde er Mitglied der Liberalen Partei. 1955 wurde er in den Stadtrat von Tel Aviv gewählt. Er studierte Optik und gründete eine Fabrik für Kontaktlinsen. Von 1962 bis 1965 war er Bürgermeister von Tel Aviv. 1969 trat er aus dem Stadtrat aus und wurde auf der Liste von Gachal, einer Koalition zwischen der Liberalen Partei und Cherut, in die Knesset gewählt. 1976 wurde er zum Vorsitzenden der Liberalen Partei gewählt.
Nach den Parlamentswahlen von 1977 wurde er zum Finanzminister und stellvertretenden Premierminister ernannt. Als Finanzminister versuchte er, die israelische Wirtschaft durch Aufhebung der Devisenbeschränkungen und der Steuern für Auslandsreisen sowie durch Verbilligung der Importgüter anzukurbeln. Doch statt der erhofften positiven Auswirkungen kam es zu einer Verschlechterung der Zahlungsbilanz, einem drastischen Anstieg der Inflationsrate und einem massenhaften Anstieg importierter Waren. Ehrlich musste deshalb 1979 als Finanzminister zurücktreten, behielt jedoch sein Amt als stellvertretender Premierminister und war für die Entwicklung von Galiläa, des arabischen Sektors und der Eingliederung von Neueinwanderern zuständig. Nach den Wahlen von 1981 wurde Ehrlich zum Landwirtschaftsminister ernannt und blieb bis zu seinem Tod stellvertretender Premierminister.
Literatur
Ehrlich, Simha, in: Yaacov Shimoni: Biographical dictionary of the Middle East. New York: Facts on File, 1991, S. 76.