Der Sprossvokal (auch: Anaptyxe, griechischἀνάπτυξιςanáptyxis „Entfaltung“; sanskr.Svarabhakti, „der Vokal aus der mittleren Reihe“) ist eine Unterkategorie der Lauteinschaltung, also ein Vorgang, bei dem durch Änderung der Silbenstruktur die Aussprache erleichtert wird. Dies geschieht in diesem Falle durch silbenbildenden Einschub eines Vokals, besonders vor l, m und r. Der Sprossvokal selbst ist wegen seiner Unbetontheit meist ein „verminderter“ Vokal [ə] („Schwa“), richtet sich aber auch häufig nach seiner Lautumgebung (vgl. in den unten angeführten Beispielen ['ɪnsbʊrʊk] für „Innsbruck“).
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Das kam auch im Althochdeutschen vor. Z.B. swimman → sowimman → schwimmen.[1] Es wäre schön, wenn jemand, der sich damit auskennt, hier etwas Genaueres darüber schreiben könnte.
Dialekt: rheinisch Dorəf für „Dorf“, berlinisch rauəs für „raus“ oder wienerisch Fəloridsduəf für „Floridsdorf“
als Lautwandelerscheinung: mittelhochdeutsch viure → neuhochdeutsch Feuer (Apokope von auslautendem e und Diphthongierung von iu [ü:]).
Sprossvokale finden sich vermehrt bei Deutschlernenden, deren Muttersprache einen weniger ausgeprägten Konsonantenreichtum aufweist. Typischerweise ist anfangs zu beobachten, dass die Schüler versuchen, durch Einschiebung von Sprossvokalen Konsonantencluster leichter sprechbar zu machen.